Controlling mittelständischer Unternehmen - Empirischer Status quo und Handlungsempfehlungen

von: Wolfgang Ossadnik, Ellen van Lengerich, David Barklage

Physica-Verlag, 2010

ISBN: 9783790824285 , 198 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: DRM

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Preis: 74,62 EUR

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Controlling mittelständischer Unternehmen - Empirischer Status quo und Handlungsempfehlungen


 

"2 Controlling mittelständischer Unternehmen: Begrifflich-konzeptionelle Basisprobleme und empirische Ausgestaltung (p. 5-6)

Die vorliegende Studie soll u. a. einen Bezugsrahmen für ein mittelstandsadäquates Controlling entwickeln und auf dieser Basis die besonderen Gestaltungsbedingungen für ein solches Controlling im Mittelstand auf der Basis vorliegender theoretischer Erkenntnisse herausarbeiten. Hiervon ausgehend werden dann reale Ausgestaltungen von Phänomenen vorgestellt, die in mittelständischen Unternehmen des deutschsprachigen Raums als „Controlling“ oder als „controllingähnlich“ angesehen werden. Auf dieser Basis können dann übereinstimmende und voneinander abweichende Elemente identifiziert und es kann ein realitätsangemessenes Bild der Praxis des Controllings mittelständischer Unternehmen entworfen werden.

2.1 Controlling und Unternehmensgröße: Ein mittelstandsadäquater Controllingbegriff


Im nachfolgenden Abschnitt wird zunächst das den weitere Ausführungen zu Grunde liegende Controllingverständnis vorgestellt. Sodann wird erörtert, aus welchen Komponenten reale Controllingsysteme in der mittelständischen Praxis aufgebaut sind und welche Faktoren die praktische Umsetzung des Controllings bestimmen. Die derart vermittelten Grundlagen liefern dann eine Basis für die Herleitung eines mittelstandsadäquaten Controllinginstrumentariums im dritten Kapitel.

2.1.1 Grundlagen


Der Controllingbegriff wird sowohl in der Literatur als auch in praxi mit sehr unterschiedlichen Inhalten in Verbindung gebracht.6 So weist Preißler darauf hin, dass jeder, der sich mit diesem Thema auseinandersetzt, seine eigenen Vorstellungen darüber hat, was Controlling bedeutet bzw. bedeuten soll.7 Eine Ursache für diese begriffliche Vielfalt liegt in verschiedenen Ansätzen begründet, den Inhalt des Controllingbegriffs etymologisch herzuleiten. So lassen sich Bezüge des Controllingbegriffs zum Französischen und Englischen herstellen. Ins Deutsche ist der Begriff eher nur schwer übersetzbar.

Eine aufgrund der phonologischen Ähnlichkeit vorstellbare Herleitung des Begriffs „Kontrolle“ aus dem englischen Verb „to control“ entspräche nur eingeschränkter Übersetzungsqualität.9 Ein weiterer Grund für die bestehende Interpretationsvielfalt ist letztlich ein immer noch bestehender Rest-Dissens über den Inhalt einer überzeugenden Theorie des Controllings. Als Funktion und Institution ist Controlling in der betrieblichen Praxis etabliert. In der Betriebswirtschaftlehre ist Controlling zwar als eigenständiges Teilgebiet anerkannt, die Diskussion um eine theoretische Fundierung hält jedoch an und kann keinesfalls als abgeschlossen gelten.

In der Literatur finden sich zahlreiche Ansätze, eine eigenständige und geschlossene Controllingtheorie zu entwickeln. Dabei wird der Objektbereich des Controllings unter unterschiedlichen Aspekten betrachtet. Somit hängt die Ausgestaltung der Controllingidee von der jeweiligen Betrachtungsperspektive ab. Dabei reichen die Controllingkonzeptionen von der Vorstellung einer reinen Informationsversorgung der Unternehmensführung durch das Controlling bis hin zu dessen Mitverantwortung für die Erfüllung der Unternehmensziele."