Ratgeber Panikstörung und Agoraphobie (Reihe: Ratgeber zur Reihe Fortschritte der Psychotherapie, Bd. 14)

von: Nina Heinrichs

Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG, 2007

ISBN: 9783840919862 , 110 Seiten

Format: PDF, ePUB, OL

Kopierschutz: DRM

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Preis: 10,99 EUR

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Ratgeber Panikstörung und Agoraphobie (Reihe: Ratgeber zur Reihe Fortschritte der Psychotherapie, Bd. 14)


 

4 Was kann man gegen eine Agoraphobie tun? ( S. 59)

Es gibt sehr viele Ähnlichkeiten in den treibenden Kräften, die eine Agoraphobie und denen, die eine Panikstörung aufrechterhalten. Auch bei der Agoraphobie spielen beängstigende Gedanken, gelernte und abgespeicherte Furchtreize sowie angst- und furchtmotivierte Verhaltensweisen eine bedeutsame Rolle.

Darum ähnelt sich auch das Vorgehen. Was im Folgenden beschrieben wird, ist analog zu Kapitel 3. Der wichtige Unterschied ist aber, dass der Furchtreiz, also das, was Sie als gefährlich abgespeichert haben, nicht nur Ihre inneren, körperlichen Empfindungen sind, sondern auch die äußeren situativen Merkmale.

So wie vorhin beschrieben, ist die Liste der Furchtreize in der Amygdala bei einem Menschen mit Agoraphobie noch um alle Situationen erweitert, in denen der Betroffene Panikanfälle erlebt oder befürchtet hat. Der erste Schritt zur Veränderung Ihrer Agoraphobie ist daher zu erkennen, in welchen Situationen das bei Ihnen der Fall ist.

4.1 Schritt 1: Sich in den Situationen beobachten
Der erste Schritt zur Veränderung besteht darin, sich in für Sie beängstigenden Situationen zu beobachten. Dabei sollten Sie auf folgende Dinge achten:

1. In welchen Situationen bekomme ich Angst?

2. Welche Situationen vermeide ich, weil ich befürchte, ich könnte Angst bekommen?

3. Welche Situation kann ich aufsuchen, aber nur schwer durchstehen?

4. Bei welchen Situationen bin ich mir nicht sicher, ob ich (noch) Angst bekäme, weil ich sie schon lange nicht mehr aufgesucht habe?

Notieren Sie diese Situationen zunächst nur auf einem leeren Blatt. Sie können auch einfach ausprobieren, wo Sie Angst bekommen oder eine Art Tagebuch für eine Woche führen, um herauszufinden, welche Situationen Ihnen im Alltag mehr (oder weniger) zu schaffen machen.

4.1.1 Ähnlichkeiten und Unterschiede in den Situationen erkennen
Nun überlegen Sie sich, was diese Situationen gemeinsam haben und worin sie sich unterscheiden. Häufige Situationen, die in einer solchen Liste auftauchen, sind Menschenmengen, öffentliche Plätze, alleine Reisen, Reisen mit weiter Entfernung von Zuhause usw. Merkmale, die viele Situationen gemeinsam haben können, ist die Eigenschaft, dass eine Flucht aus der Situation schwierig wäre.

Dabei kann es zwei Typen geben: Diejenigen, wo die Flucht nur schwer möglich ist, weil ein zügiges Durchkommen zum Ausgang unmöglich wäre, also zum Beispiel bei Großveranstaltungen mit vielen Menschen (Konzerte, Disco, volle Kaufhäuser, große Supermärkte) oder in Räumen/Orten, wo es nur wenige Ausgänge gibt und/oder man anstehen muss (z. B. Flugzeuge, Busse, Züge, Brücken, Warteschlange an Kassen, Autobahnen).

Der zweite Typ sind Situationen, wo die Flucht zwar prinzipiell gut möglich wäre, aber von anderen Menschen deutlich zur Kenntnis genommen werden könnte. Hierunter fallen Theaterveranstaltungen, Kino, Friseur, Zahnarzt oder auch in einer Warteschlange stehen. Unterscheidungsmerkmale von Situationen sind zum Beispiel

– die Anwesenheit von anderen Menschen (alleine – wenige – viele Menschen anwesend),

– die Entfernung von zu Hause (zu Hause – in bekannter Umgebung – in unbekannter Umgebung).

Überlegen Sie nun zunächst, welche Merkmale Ihre gefürchteten Situationen aufweisen. Welche gehören eher zusammen, welche sind unterschiedlich?