Nimue Alban: Die Eiserne Festung - Nimue Alban, Bd. 7. Roman

von: David Weber

Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG, 2011

ISBN: 9783838705309 , 576 Seiten

Format: ePUB

Kopierschutz: DRM

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Preis: 9,99 EUR

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Nimue Alban: Die Eiserne Festung - Nimue Alban, Bd. 7. Roman


 

".I. Arbeitszimmer von Herzog Kholman, Stadt Iythria, Jahras-Golf Kaiserreich Desnairia (S. 261-262)

»Verdammnis!« Daivyn Bairaht, seines Zeichens Herzog Kholman und Erster Ratgeber Kaiser Mahrys IV. für Fragen der Kaiserlichen Desnairianischen Flotte, zerknüllte ein Blatt Papier in seiner Faust zu einem kleinen Ball und warf diesen in Richtung Papierkorb. Die aerodynamischen Eigenschaften des improvisierten Geschosses ließen zu wünschen übrig. Daher landete es auf dem Teppich des Arbeitszimmers, sprang noch zweimal weiter und verschwand schließlich unter einem Bücherregal.

»Mist«, murmelte der Herzog angewidert. Er sackte in seinem Sessel hinter dem Schreibtisch zusammen und bedachte den Mann, der ihm auf der anderen Seite des Tisches gegenübersaß, mit einem finsteren Blick. Sein Gast - Sir Urwyn Hahltar, seines Zeichens Baron Jahras -, war der verkörperte Kontrast zu dem hochgewachsenen Kholman mit seinem silbernen Haar. Er war ein recht kleiner, stämmiger Mann, dessen braunes Haar an den Schläfen allmählich grau wurde. Statt des gepflegten Schnurrbartes, den der Herzog trug, hatte Hahltar einen Vollbart. Außerdem war er mehr als zehn Jahre jünger, und seine Haut war ungleich wettergegerbter.

Er war der Admiral General der Imperial Desnairian Navy - was er im Augenblick allerdings nicht als sonderlich tröstlich empfand. An sich klang der Titel ja durchaus beeindruckend. Bedauerlicherweise war es aber ein Amt, in dem noch kein Desnairianer jemals hatte Erfahrungen sammeln können. Denn bislang hatte nie Bedarf für ein solches Amt bestanden. Vor diesen Unerfreulichkeiten zwischen dem Königreich Charis und den Rittern der Tempel-Lande war die desnairianische Flotte auch nicht sonderlich ›kaiserlich‹ gewesen. Sie hatte nie aus mehr als allerhöchstens vierzig Schiffen bestanden. Schlimmer noch:

Diese nicht gerade überwältigende Schlagkraft hatte die Flotte vor beinahe siebzig Jahren gehabt. Bei der Schlacht im Darcos-Sund hatte die gesamte Flotte aus gerade einmal zwölf Schiffen bestanden - die allesamt einem anderen Land abgekauft worden waren, nicht in einer desnairianischen Werft gebaut. Trotz des gewaltigen Hafens im Jahras-Golf war Desnairia nie eine Seemacht gewesen - und schon gar nicht während der letzten anderthalb Jahrhunderte. In dieser Zeit hatte es sich im Wettstreit mit der ebenfalls sehr land-orientierten Republik Siddarmark befunden.

Doch für einen desnairianischen Adeligen stellte Baron Jahras eine gewisse Absonderlichkeit dar: Er hatte in der Imperial Army gedient - in angemessenem Maße. Sonderlichen Ruhm hatte er dabei nicht erworben. Derartiger Militärdienst wurde von jedem ranghöheren Aristokraten erwartet. Jahras Familie war aber deutlich mehr im Handel tätig als die meisten Desnairianer aus gutem Hause. Eigentlich waren sie sogar noch deutlich geschäftiger, als sie den meisten ihrer ebenfalls adeligen Verwandten und ihresgleichen gegenüber einzugestehen bereit waren. Jahras selbst hatte dem größten Handelshaus im ganzen Desnairianischen Reich vorgestanden."