John Sinclair 1707 - Das Rätsel der toten Bücher

von: Jason Dark

Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG, 2011

ISBN: 9783838707426 , 64 Seiten

Format: ePUB

Kopierschutz: DRM

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Preis: 1,99 EUR

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John Sinclair 1707 - Das Rätsel der toten Bücher


 

"Das Rätsel der toten Bücher (S. 4-5)

Etwas stimmt hier nicht! Dieser Gedanke schoss dem Reporter Bill Conolly durch den Kopf, als die schwere Eingangstür hinter ihm zugefallen war. Er ging ein wenig vor und wurde von dem weichen Licht umschmeichelt, das einige Decken- und Wandlampen abgaben. Obwohl er hätte weitergehen können, blieb Bill in der geräumigen Halle stehen und schaute sich um. Nach der Kälte draußen empfand er es hier als schon bullig warm. Die Halle war menschenleer. Selbst der Portier und der Kassierer waren nicht zu sehen. Dabei hatte sich Bill extra angemeldet, aber keine genaue Zeit gesagt, weil er wetterbedingt Probleme haben würde. So war es auch. Er hatte mehr als eine Stunde länger gebraucht als normal. Link Morton aber war nicht da …

Morton hielt sich sonst in einer kleinen Holzbox auf, die auch ein Fenster hatte, durch das er die Halle überblicken konnte. Den hölzernen Bau nannte er Beichtstuhl, und tatsächlich wies er eine gewisse Ähnlichkeit damit auf. Nur hatte er keine zwei Eingänge. Bill hob die Schultern und murmelte: »Dann eben nicht.« Er besuchte den historischen Bau ja nicht zum ersten Mal. Mehrmals im Jahr war er an diesem Ort, denn hier gab es etwas, was er in den normalen Bibliotheken nicht fand, und er musste nun mal recherchieren, wenn er sich an einem Bericht festgebissen hatte.

Alte Bücher, regelrechte Folianten. Schriftstücke, die vom Hauch der Geschichte umweht wurden. Auch historische Wörterbücher und Atlanten waren einsehbar. Damals hatte die Welt noch ein anderes Gesicht gehabt. Für Bill war es interessant, wie die Menschen einer anderen Zeit gedacht und gehandelt hatten.

Es waren nur wenige Gedanken, die ihm für einen Moment durch den Kopf gegangen waren. Er legte den Kopf zurück und schaute gegen die Kassettendecke aus Holz. Dabei kam ihm wieder in den Sinn, dass ihn etwas bei seinem Eintreten gestört hatte. Was stimmte hier nicht? Er konnte es beim zweiten Blick in die Runde ebenfalls nicht sagen.

Das Gefühl war jedenfalls da, und er kam sich beinahe so vor wie sein Freund John Sinclair, der sich oft auf sein Bauchgefühl verließ. Vielleicht war es doch das Fehlen des Portiers. War Link Morton gegangen, weil er nicht mehr länger auf seinen Besucher hatte warten wollen? Das glaubte der Reporter nicht. Morton war ein Mensch mit Prinzipien, der hielt sich an sein Versprechen."