Liebessklavin - Erotischer Roman

von: Jazz Winter

Plaisir d'Amour Verlag, 2011

ISBN: 9783938281789 , 232 Seiten

Format: ePUB

Kopierschutz: DRM

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Preis: 6,99 EUR

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Liebessklavin - Erotischer Roman


 

KAPITEL 1: PRINZIPIEN


Provokant! Lüstern! Lecker!

Jede Zeitung der Stadt berichtete über die sensationelle Eröffnungsfeier des neuen Feinschmeckerrestaurants. Die Meinungen waren einstimmig und voll des Lobes über das außergewöhnliche Restaurantkonzept des „Private Room“. Statt eines, wie sonst üblichen, großen Speisesaales, gab es Mottoseparees in dem liebevoll restaurierten Gebäude.

Während intimer Stunden mit Delikatessen eines Drei-Sterne-Kochs konnten sich die Besucher in den jeweiligen Räumen in eine andere Welt oder ein fremdes Land entführen lassen und bei Reservierung war es möglich, auf einen Spezialservice des Hauses zurückzugreifen. Die Damen und Herren erfüllten die exquisitesten Wünsche der Gäste. Was auch gefiel, keine Begierde blieb unerfüllt.

All die Glückwünsche und lobenden Worte der Premierengäste, nichts kam annähernd ihrem Stolz gleich, denn ihre Leidenschaft steckte in jedem Detail dieses Projektes.

Noch vor wenigen Monaten war dies undenkbar gewesen. Seit sechs Jahren arbeitete Erica in dem Architektenbüro von Donald Trent, der ihr bis dato einen solchen Auftrag niemals freiwillig überlassen hätte.

Es war anscheinend nur ein einziger kurzer Augenkontakt, der ihre Karriere entscheiden sollte, als Simon DiLucca mit seiner Idee vom „Private Room“ ins Büro geschlendert war. Es dauerte keine zehn Minuten, bis Trent sie zum Meeting zitierte.

DiLucca war ein Selfmademillionär und einer der begehrtesten Junggesellen der Stadt mit großer Medienpräsenz. Sie sollte seine Innenarchitektin sein und Trent wollte sich den Fisch nicht durch die Lappen gehen lassen. Die Arbeit mit DiLucca war fantastisch. Seine Vorschläge und ihre Visionen passten perfekt zusammen. Gemeinsam schafften sie in kürzester Zeit ein Kunstwerk, als wären sie ein jahrelang eingespieltes Team. Er hatte ihr die Möglichkeit gegeben, Räume mit Schönheit und Sinnlichkeit zu füllen und ihre eigenen Vorstellungen in die Realität umzusetzen.

Über Nacht schoss damit ihre berufliche Karriere steil nach oben, was sie über ihr Privatleben kaum behaupten konnte. Alles, was in ihrem Job wichtig war - ständig die vollständige Kontrolle zu behalten, der Sinn für Details, ihr Perfektionismus - stand in Konkurrenz zu einer gut laufenden Partnerschaft. Affären waren nur von kurzer Dauer, One-Night-Stands nicht der Rede wert und Beziehungen von Beginn an zum Scheitern verurteilt. Eine Zeit lang redete sie sich ein, dass der perfekte Mann nicht dabei war, irgendwann gab sie es auf, nach ihm zu suchen und stürzte sich mit Hingabe in die Arbeit, was sich jetzt auszahlte.

Noch in der Nacht der Eröffnung hatte Simon DiLucca sie um ein Treffen am nächsten Abend gebeten. Erica freute sich darüber, ihn wiederzusehen. Während der täglichen Meetings blieben die Unterhaltungen zwischen ihnen projektbezogen, aber die Art, wie er sie dabei ansah, hinterließ wohlige Schauder auf ihrer Haut.

Schon bei der Vertragsunterzeichnung war sie von ihm beeindruckt gewesen. Er sah unverschämt gut aus, strahlte Autorität und Respekt einflößende Intelligenz aus, doch er verhielt sich weder streng noch anmaßend. Die Aufmerksamkeit, mit der ihm kein Detail entging, war verblüffend. Zusätzlich besaß er Charme und Eleganz, eine Ausstrahlung, die eine Frau anzog und gleichsam warnte, auf der Hut zu sein. Erica beschlich das Gefühl, dass er gefährlich werden konnte, nicht bedrohlich, sondern auf sinnliche Weise, genau wie in diesem Moment.

Simon DiLucca schwenkte das bauchige Rotweinglas in seiner rechten Hand und lächelte ihr über den Rand hinweg zu. „Ich bin überwältigt, Erica. Sie haben sich selbst übertroffen, und ich bin nicht der Einzige, der so denkt. Die Presse überschlägt sich. Ich kann mir vorstellen, dass Sie sich künftig vor Aufträgen kaum retten können.“

„Wenn Geld keine Rolle spielt, ist es ein Leichtes, so zu arbeiten. Es war Ihr Konzept, ich habe nur die Kleinigkeiten geliefert.“ Wie alt er sein mochte? Dreißig, fünfunddreißig?

„Stellen Sie Ihren Anteil am Erfolg nicht unter den Scheffel. Durch Sie ist das alles erst möglich geworden. Ich wusste vom ersten Augenblick, dass ich mit Ihnen die richtige Wahl getroffen habe.“

Sie wich seinem Blick aus und räusperte sich. Ihre Gedanken schweiften ab, während er sprach. Die Treffen waren bisher professionell abgelaufen, aber hier und jetzt fühlte es sich anders an, viel intimer, persönlicher und …

„Erica?“

„Ja? Entschuldigen Sie, ich war gerade woanders. Was sagten Sie?“

Er war unbemerkt aufgestanden und an sie herangetreten. Als er sich zu ihr beugte, streichelte sein warmer Atem ihren Hals. Erica schluckte und schloss für einen Moment die Augen.

„Ich durfte Ihre beeindruckende Kreativität kennenlernen. Allerdings gibt es etwas, auf das ich bisher noch keine Antwort gefunden habe.“ Seine Lippen näherten sich ihrem Ohr und seine Stimme senkte sich zu einem rauen Flüstern. „Ich möchte wissen, wer Sie wirklich sind. Ich will erfahren, zu welcher Leidenschaft Sie fähig sind, wohin Ihre Fantasie Sie führen kann. Schenken Sie mir eine Nacht.“

Ein Kribbeln rieselte ihre Wirbelsäule hinunter. Ihr Körper bettelte danach, von ihm berührt zu werden, wollte, dass sie Ja sagte, doch Ihr Prinzip, sich nicht mit Kunden einzulassen, egal, wie anziehend sie sein mochten, ließ sie zögern. Erica suchte nach den richtigen Worten, freundlich, aber bestimmt abzusagen, doch sie kam nicht dazu.

Sein Mund war nah an ihrem Ohr. „Sie haben dieses Paradies geschaffen, wollen Sie nicht wissen, welche Genüsse Sie den Gästen mit Ihrem Sinn für Schönheit, Romantik und Erotik bescheren?“ Die Berührung seiner Fingerspitzen an ihrem Kinn ließ sinnliche Hitze in ihr aufsteigen. Ihr Verstand warnte in der Ferne, doch ein Nein wollte sie nicht herausbringen. Ihr Schweigen schien ihn dazu zu bringen, sich von ihr zu lösen. Für einen Moment saß Erica wie betäubt da. Pure Erregung zog in Wellen durch ihren Leib und pochte zwischen ihren Schenkeln.

DiLucca blieb einige Schritte von ihr entfernt stehen, lehnte sich lässig an die Wand und verschränkte abwartend die Arme vor seiner Brust.

Ihre Lippen zitterten, in ihrem Inneren tobte ein Kampf. Erica hob ihren Blick und atmete durch, um ihre Fassung zurückzuerlangen. Lag es an dem Mann, der Euphorie über ihren Erfolg oder der aufgeheizten Atmosphäre? Vielleicht war es eine Mischung aus allem, denn Erica räusperte sich, setzte eine selbstbewussteste Miene auf und nickte. „Warum nicht?“

Simon DiLucca betätigte den Summer an der Wand, um einen der Bediensteten zu rufen, der kurz darauf in der Tür erschien und auf Anweisung wartete. Simon flüsterte ihm etwas zu, dann drehte er sich so abrupt zu Erica um, dass sie erschrak. „Lass uns bitte künftig die Förmlichkeiten ablegen. Ich heiße Simon.“ Mit eiligen Schritten verließ er das Zimmer.

Nach kurzer Zeit kehrte der junge Butler allein in den Salon zurück, um Erica in das Kaminzimmer zu führen.

In dem weitläufigen Raum brannte ein wärmendes Feuer im Kamin, vor dem gemütliche Ohrensessel zum Entspannen einluden. Direkt gegenüber stand ein großzügig bemessenes Bett aus dunkler Eiche mit einem Himmel aus schwerem Brokat. Rechts davon befand sich ein Tisch mit hübschen, seidenbezogenen Stühlen. Erdbeeren in einer Silberschale lachten sie rot und saftig an, daneben stand eine Flasche Champagner in einem Eiskühler.

Sie war neugierig, was sich unter den Silberhauben auf den Tellern verbarg, doch sie gab dem Impuls nicht nach. Als sie näher an das Bett trat, entdeckte sie ein langes schwarzes Abendkleid. Darauf lag eine Karte, die sie zögernd an sich nahm und las.

Ein Geschenk für Dich, in dem ich Dich gern sehen möchte. S.D.

Das Kleid schmiegte sich zart an ihren Körper und fiel hinunter bis an ihre Knöchel. Sie trat ohne die flachen Schuhe, die sie zu ihrem Kostüm getragen hatte, vor den deckenhohen Spiegel neben dem Bett, um sich zu betrachten. Nie zuvor hatte sie ein solch gewagtes Kleidungsstück anprobiert, hätte es sich auch niemals gekauft und sie war überrascht, wie gut es ihr stand.

Der Rücken war so tief ausgeschnitten, dass sie auf den BH verzichtete. Der Slip zeichnete sich unter dem feinen, fast durchsichtigen Stoff ab, dennoch entschied sie, ihn anzubehalten. Dünne Träger lagen hauchzart auf ihren Schultern und der Ausschnitt gab den Ansatz ihrer Brüste frei. Erica spielte mit ihrem langen dunklen Haar, schob es mit den Händen am Hinterkopf empor, um zu sehen, wie eine Hochsteckfrisur aussehen würde, und vergaß darüber die Zeit.

Sie hörte nicht,...