Grenzbereiche der Perinatologie - Mit Beiträgen zur Praxis der Beatmung Neugeborener

Grenzbereiche der Perinatologie - Mit Beiträgen zur Praxis der Beatmung Neugeborener

von: Andreas Schulze, Alexander Strauss, Andreas W. Flemmer (Hrsg.)

W. Zuckschwerdt Verlag, 2006

ISBN: 9783886038732 , 255 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: DRM

Windows PC,Mac OSX Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen für: Windows PC,Mac OSX,Linux

Preis: 23,99 EUR

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Mehr zum Inhalt

Grenzbereiche der Perinatologie - Mit Beiträgen zur Praxis der Beatmung Neugeborener


 

Kongenitale Herzfehler vor und nach der Geburt (S. 13-14)

M. Loeff

Einleitung

Die Inzidenz angeborener Herzfehler beträgt ca. 8–10 auf 1000 Lebendgeborene. Das bedeutet für Deutschland, dass jährlich 6000–8000 Kinder mit einem angeborenen Herzfehler zur Welt kommen. Kongenitale Vitien gehören somit zu den häufigsten angeborenen Fehlbildungen.

Betrachtet man die Mortalitätsziffern von Neugeborenen in Deutschland im Detail, so fällt auf, dass etwa 20% aller Todesfälle im Säuglingsalter und 50% aller durch Fehlbildungen verursachten Todesfälle im Säuglingsalter auf angeborene Herzfehler bzw. kardiovaskuläre Fehlbildungen zurückgeführt werden können. Dies unterstreicht die Bedeutung und Notwendigkeit der fetalen Echokardiographie. Hierdurch können die Eltern nach Diagnosestellung eines Herzfehlers in einem ausführlichen Gespräch mit allen an der peri- und postnatalen Versorgung ihres Kindes beteiligten Ärzten (Geburtshelfer, Neonatologen, Kinderkardiologen und Kinderherzchirurgen) über die kardiale Fehlbildung, deren Schwere, Prognose und therapeutische Optionen detailliert aufgeklärt werden. Die Geburt in einem tertiären Versorgungszentrum, welches über die Expertise aller für die Versorgung des Kindes notwendigen Fachdisziplinen verfügt, kann mit den Eltern geplant werden.

Fetale Echokardiographie

Mit Hilfe der fetalen Echokardiographie wird eine zunehmende Zahl von angeborenen Herzfehlern diagnostiziert. Es gibt jedoch zahlreiche Limitationen. Bei alleiniger Berücksichtigung von Risikoschwangerschaften (kongenitale Herzfehler in der Familie, mütterlicher Diabetes mellitus, mütterliche Exposition mit teratogenen Substanzen, extrakardiale fetale Fehlbildungen, fetale Arrhythmien, nicht-immunologischer Hydrops fetalis, auffällig erhöhte Nackentransparenz) für eine ausführliche fetale Echokardiographie werden mindestens 75% der angeborenen Herzfehler übersehen, d.h. umgekehrt werden bei einer Detektionsrate von 100% bei diesem Risikokollektiv 25% der kongenitalen Vitien gefunden. Zudem führen ungünstige Ultraschallbedingungen, mangelnde Erfahrung des Untersuchers, kurze Untersuchungszeiten und mangelnde Gerätetechnik dazu, dass derzeit nur 15% aller kongenitalen Herzfehler präpartal detektiert werden. Im Idealfall könnte bei alleiniger Betrachtung des Vierkammerblicks eine Detektionsrate von 40–50% erzielt werden. Bei zusätzlicher Betrachtung der Ausflusstrakte berichten einige Zentren über Detektionsraten von 65–81%, teilweise über 90%. Hier muss aber sicherlich betont werden, dass es sich um Untersuchungen bei einem Risikokollektiv handelte, welches mit entsprechend hohem Zeitaufwand untersucht wurde.