Nimue Alban: Caylebs Plan - Nimue Alban, Bd. 6. Roman

von: David Weber

Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG, 2010

ISBN: 9783838702315 , 416 Seiten

Format: ePUB

Kopierschutz: DRM

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Preis: 9,99 EUR

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Nimue Alban: Caylebs Plan - Nimue Alban, Bd. 6. Roman


 

.I.   Der Tempel, Zion, die Tempel-Lande  (S. 273-274)

Wir verbringen entschieden zu viel Zeit in Ratszimmern, dachte Rhobair Duchairn. Eigentlich verbringen wir im Allgemeinen zu viel Zeit im Tempel und viel zu wenig Zeit draußen in Gottes Welt. Wir sind viel zu sehr damit beschäftigt, die Annehmlichkeiten des Tempels zu genießen, um den Rest der Welt richtig verstehen zu lernen, die die Erzengel für uns geschaffen haben. Diese Welt, in der das ganze Jahr über zu leben alle anderen keine andere Wahl haben.

In den letzten zwei Jahren war ihm dieser Gedanke immer wieder durch den Kopf gegangen. Duchairn hatte sich ernstlich bemüht, der Erkenntnis auch Taten folgen zu lassen. Doch so sehr er sich auch bemühte, die Pflichten, die mit seinem Amt einhergingen, und die zunehmenden Gefahren und wachsenden Herausforderungen, mit denen sich die Kirche ständig herumschlagen musste, hielten ihn von längeren Ausflügen in die Welt draußen ab. Aber im Winter wird es dir noch schwerer fallen!, warnte er sich selbst. Wenn der Schnee erst einmal hoch genug liegt und es draußen kalt genug ist, wirst du bloß noch mehr gute Gründe finden, gemütlich in den Gemächern zu bleiben, fernab von all diesen ... Unannehmlichkeiten.

Das Ganze hielt er für eine durchaus treffende Metapher. Und sie hatte nicht das Geringste mit dem Wetter zu tun. Er blickte auf, als Zahmsyn Trynair durch die Tür kam. Der Kanzler hatte sich verspätet, er war der letzte der ›Vierer-Gruppe‹, der eintraf. Er warf seinen Kollegen ein gehetztes, entschuldigendes Lächeln zu. »Vergebt mir, Brüder«, sagte er. »Mir ist gerade eben eine Depesche aus Desnairia zugestellt worden. Ich hielt es für das Beste, sie noch entschlüsseln zu lassen, bevor ich hierherkomme.«

»Und? Stand irgendetwas Interessantes darin?«, grummelte Zhaspahr Clyntahn, der auf seinem gewohnten Platz am Tisch saß. »Es befanden sich in der Tat einige interessante Beobachtungen darunter«, erwiderte Trynair. »Aber nichts Weltbewegendes. Das meiste davon beschränkt sich auf Berichte aus zweiter Hand darüber, was die Charisianer alles unternommen haben, um den Handelsverkehr von Delferahk gänzlich zum Erliegen zu bringen. Anscheinend schickt Charis Admiral Rock Point seine Störtrupps sogar in neutrale Häfen - durchaus auch am helllichten Tage -, und die beschädigen jedes Schiff, dass unter der Flagge von Delferahk fährt ... wenn sie es nicht gleich in Brand stecken. Ich habe für Sie alle Abschriften anfertigen lassen, vor allem natürlich für Sie, Allayn.«"