Die Krebslüge - Krebs ist eine Infektionskrankheit

Die Krebslüge - Krebs ist eine Infektionskrankheit

von: Wolfgang U. Voight

Jim Humble Verlag, 2016

ISBN: 9789088790324 , 271 Seiten

Format: ePUB

Kopierschutz: DRM

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Preis: 9,99 EUR

Mehr zum Inhalt

Die Krebslüge - Krebs ist eine Infektionskrankheit


 

1.2 Der Darm


Der Mensch begeht leider täglich Selbstmord - mit Messer und Gabel ...

Der Tod sitzt im Darm!

Prof. Sauerbruch

Wenn man von Selbstheilung- bzw. dem Immunsystem spricht, kommt man um die besondere Rolle des Verdauungssystems, insbesondere des Darms, nicht herum.

Die medizinische Wissenschaft geht davon aus, dass achzig Prozent des menschlichen Immunsystems im Darm liegen. Deshalb soll die Rolle des Darms hier einmal gesondert erläutert werden.

Der menschliche Darm eines Erwachsenen ist rund sieben bis neun Meter lang, hat wenige Zentimeter Durchmesser und Millionen Zotten.

Er schlängelt sich wie eine Riesenschlange durch den menschlichen Körper. Durch die Millionen in den Darm hineinragenden Zotten entsteht eine Darmoberfläche von rund vierhundert Quadratmetern.

Im Laufe eines normalen Lebens gehen etwa dreißig Tonnen Speisen, fünfzigtausend Liter Flüssigkeiten, unzählige Schadstoffe, Erreger, Bakterien, Pilze und andere Mikroben durch den Darm. Brauchbare Stoffe nimmt er auf, Schadstoffe, Erreger und andere schädliche Einflüsse wehrt er ab, wenn er gesund ist und seine Abwehrkapazitäten nicht überschritten werden. Durch enorme Oberfläche ist er aber auch leicht angreifbar. Vierhundert Quadratmeter, das sind rund hundert Mal so viel Fläche wie die menschliche Haut, müssen erst einmal verteidigt werden.

Die Hauptfunktion des Darms ist die Verdauung. Hierbei wird Nahrung in verwertbare Bestandteile zerlegt und über die Darmoberfläche vom Blut aufgenommen. Die Nahrung verbleibt ca. vierundzwanzig Stunden im Verdauungstrakt bis sie verdaut ist und ausgeschieden werden kann. Die Aufenthaltszeit im Magen beträgt ca. vier Stunden, im Dünndarm bleibt die Nahrung ca. sechs Stunden, rund sieben Stunden Dickdarm- und etwa sieben Stunden Mastdarmaufenthalt. Kohlenhydrate werden relativ schnell zerlegt, Fette brauchen am längsten.

Die Verdauung wird von mehr als hundert Millionen Nervenzellen gesteuert. Von der Speiseröhre bis zum Mastdarm existiert quasi ein eigen-ständiges Nervensystem. Es ist genauso aufgebaut wie das zentrale Nervensystem, die gleichen Zelltypen, Botenstoffe und Andockstationen.

Es existiert so etwas ähnliches und: wie ein „Bauchhirn“, das die Zusammensetzung der Nahrung analysiert, die Abwehr gegen Bakterien, Viren, Pilze und andere Mikroben organisiert, die Zuführung von Hormonen und Verdauungssekreten steuert und bei Störungen des Gleichgewichts das Gehirn benachrichtigt bzw. alarmiert. Das Gehirn greift in die Verdauungsprozesse nicht ein, es wird nur informiert.

Das ist auch gut so, denn wenn man alle Verdauungsvorgänge wahrnehmen würde, könnte man kaum noch andere Handlungen ausführen, weil man ständig mit der Verdauung zu tun hätte. Allein die Peristaltik, das Durchschleusen der Nahrung durch den Verdauungstrakt würde zu permanenter Ablenkung von anderen Tätigkeiten führen.

Forscher haben z.B. einen Meerschweinchendarm in eine Nährlösung gelegt. Sie untersuchten ihn, weil er dem menschlichen sehr ähnelt. Und es zeigte sich, der Darm bewegte sich rhythmisch. Alle Funktionen des Darms liefen völlig isoliert vom Gehirn ab. Das Nervensystem des Darms erkennt sogar, welche Speisen sich im Darm befinden. Er stimmt seine Bewegungen daraufhin ab. Leicht verdauliche Speisen passieren schnell den Darm, gebratenen Speck schaukelt er vor und zurück, bis die Fettbombe ordentlich zerlegt ist.

Der Darm ist ein selbständiges Wunderwerk. Die Transportvorgänge und die Steuerung der Muskelzellen im Darm steuert das Bauchhirn, ohne dass der restliche Organismus davon Kenntnis nimmt. Erst Störungen des Systems nimmt der Körper als Beschwerden wie Durchfall oder Verstopfung wahr. An erster Stelle sind hier falsche Ernährung, dann Stress und mangelnde Bewegung zu nennen.

Die große Darmoberfläche bedeutet einen enormen Schwachpunkt. Diese Fläche ist gleichzeitig auch mögliche Angriffsfläche für allerlei Mikroben und Giftstoffe. Hier ist die Front, wo das Immunsystem seinen Hauptkampf ausficht.

Nicht umsonst sitzen deshalb schätzungsweise siebzig bis achtzig Prozent der Abwehrzellen des Körpers in der Darmschleimhaut. Das Hauptimmunsystem des Menschen sitzt im Darm!

Hier werden auch die zur Abwehr benötigten Eiweißstoffe, die sogenannten Immunglobuline, produziert. Sie dienen vor allem zur Abwehr von Fremdkörpern auf den Schleimhäuten. Dieses Abwehrsystem baut sich der Mensch im Laufe seines Lebens immer weiter auf. Das Immunsystem lernt.

Im Darm befinden sich Billionen von Mikroorganismen, die mehr als fünfhundert verschiedene Arten umfassen. Das sind mehr Mikroben im Darm als der Mensch Zellen im Körper hat.

Sie dienen unter anderem der Nahrungsaufbereitung, dem Aufschluss wichtiger Nährstoffe und Unterstützung des Immunsystems. Ohne diese Mikroben würde der Mensch keine zwei Wochen überleben. Er würde jämmerlich zugrunde gehen. Funktioniert die Symbiose Darmmikroben-Mensch, geht es dem Menschen gut.

Wird diese Darmflora beschädigt, dann gerät der Darm aus dem Gleichgewicht. Dann sind Bauchschmerzen, Völlegefühl, Durchfall oder Verstopfung die Folge.

Ist das Darmgleichgewicht gestört, dann können sich „schlechte“ Darmbakterien, Pilze und andere Darmparasiten, die im Darm immer latent vorhanden sind, ausbreiten und die Oberhand gewinnen. Sie nutzen die Nährstoffe für sich, entziehen dem Körper diese wichtigen Stoffe und schwächen das Immunsystem.

Ist das Immunsystem geschwächt, dann können die Parasiten in die Blutbahn eindringen. Nebenbei bilden sie Toxine, Giftstoffe, mit denen sie die Darmflora weiter schädigen, die ebenfalls durch die Darmwand in die Blutbahn gelangen. Diese Giftstoffe schädigen das Immunsystem zusätzlich, wodurch weitere Krankheitserreger angreifen können. Es entsteht ein Teufelskreis.

In diesem Zusammenhang sollte den Menschen klar sein, wie wichtig eine richtige Ernährung ist. Die Mikroorganismen im Darm passen sich an die Ernährung an. Schlechte Ernährung begünstigt schlechte Darmbakterien, die sich dann immer stärker entwickeln, während sich die nützlichen (guten) Bakterien immer weiter zurückziehen. Das ist in der Regel ein schleichender Prozess, denn vierhundert Quadratmeter sind eine sehr große Fläche mit einem hohen Beharrungsvermögen. Über viele Jahre Fehlernährung kann sich aber die Zusammensetzung der Darmflora komplett ändern und zu Verdauungsproblemen mit all ihren Nebenerscheinungen führen. In schlimmen Fällen wird die Darmschleimhaut porös und Stoffe und Mikroben, die bisher nicht eindringen konnten, gelangen in den Körper. Die Darmporen, durch die die Nahrung aufgenommen wird, vergrößern sich und lassen mehr Schadstoffe durch. Ist die Darmflora in ein schlechtes Milieu umgekippt, ist es sehr schwer, diesen Vorgang wieder umzukerhen. Solch eine Rückführung bzw. Gesundung dauert Monate wenn nicht sogar Jahre.

Es sollte jedem klar sein, wie wichtig eine vernünftige, die Verdauung unterstützende Ernährung ist.

1928 begann nach Meinung vieler Ärzte ein Wendepunkt in der Geschichte der Medizin.

Mit der Entdeckung des ersten Antibiotikums, des Penicillins, durch Alexander Fleming konnten nunmehr Bakterien im Körper zielgerichtet abgetötet und Menschen mit schweren Bakterieninfektionen geheilt werden. Im Laufe der Forschungen wurden weitere Antibiotika, wie Sulfonamide, Cefalosporine u.v.a.m. entwickelt.

Der Begriff Antibiotika ist jedoch irreführend. Antibiotika wirken fast ausschließlich gegen Bakterien. Viren und Pilze werden nicht abgetötet, sind überhaupt nicht betroffen.

Von vielen Ärzten wurden die Antibiotika als segensreich empfunden, so dass schon bei den einfachsten Erkältungskrankheiten, die normalerweise durch Viren ausgelöst werden, Antibiotika prophylaktisch verschrieben wurden, nur um zu verhindern, dass sich eventuell neben der Virusinfektion auch noch Bakterien im Körper breit machen könnten.

Diese leichtfertige Vorgehensweise hatte mehrere negative Folgen.

Zum einen sind inzwischen viele Bakterienstämme resistent (widerstandsfähig) gegen die verschiedensten Antibiotika bis hin zu multiresistenten Stämmen (MRSA - Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus).

Zum zweiten wird durch häufige Antibiotikagaben die Darmflora stark geschädigt, denn Antibiotika zerstören auch die guten Darmbakterien. Werden diese geschädigt, so können sich andere Darmbewohner wie z.B. Pilze und Protozoen, denen die Antibiotika überhaupt nichts ausmachen, stark vermehren.

Pilze, wie z.B. Candida (Hefepilz), haben so ziemlich alle Menschen im Darm, aber er spielt in der Regel nur eine untergeordnete Rolle, da er von den guten Darmbakterien in Schach gehalten wird. Antibiotikagaben begünstigen jedoch das Wachstum von Candida, weil Schritt für Schritt die guten Darmbewohner vernichtet werden. In dem Rahmen, wie sich die guten Bakterien verringern, erhöht sich die Zahl der Candida-Pilze. Candida gilt als fakultativ pathogen. Hat sie erst einmal eine bestimmt Größenordnung erreicht, beginnt sich ihre Pathogenität auszuwirken. Wird dies nicht erkannt, kann das zur völligen Verpilzung, zum Tode führen. Schätzungen gehen von jährlich ca. fünf- bis siebentausend Todesfällen durch Candidaverpilzung aus.

Aber auch die multiresistenten Bakterien (MRSA) bilden besonders in Krankenhäusern und Altenheimen ein großes Problem. Schätzungen gehen davon aus, dass mehr als 40.000 Patienten in Deutschland jährlich den...