Der traurige Polizist - Thriller

von: Deon Meyer

Aufbau Verlag, 2010

ISBN: 9783841200181 , 452 Seiten

Format: ePUB, OL

Kopierschutz: DRM

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Preis: 8,99 EUR

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Der traurige Polizist - Thriller


 

19 (S. 180-181)

Die Fernsehleute kamen zu spät an den Tatort, um auf ihre gnadenlose Art die sterblichen Überreste Ferdy Ferreiras für die Ewigkeit festzuhalten. Sie kamen auch zu spät, um die Ballistiker der Polizei, die Kriminaltechniker, die Videoeinheit, die Fotografen und die Drogenspürhunde zu filmen. Der Kameramann fand allerdings noch den Blutfleck im Sand, auf dem Ferdys Kopf gelegen hatte, nachdem die Pistole ein Loch hineingestanzt hatte. Außerdem hielt er die Kamera dicht über den weißen Sand und ging über den Pfad in der Düne, um dramatisches Material von Ferdy Ferreiras letzten Schritten diesseits des Grabes zu erstellen.

Dann fuhren er und der Reporter zum Old Ship Caravan Park und warteten mit den Zeitungsreportern vor dem Wohnwagen. Das paßte den Fernsehleuten gar nicht. Normalerweise wurden sie bevorzugt behandelt. Der Kameramann stellte sein Stativ auf, schraubte die Sony Betacam darauf und stellte auf die Eingangstür des Plettenberg ein. Joubert und Vos kamen heraus. Gail Ferreira verabschiedete sich in der Tür von ihnen. Die Polizisten gingen zu ihren Wagen.

Die Reporter eilten hinter ihnen her. Die Linse der Kamera folgte der Prozession, doch das Mikrofon der Kamera nahm Vos’ Worte nicht auf: »Große Scheiße, jetzt ist auch das Fernsehen hier. Du kannst den Fall haben, Partner. Das wird schrecklich.« Die Reporter umringten sie und baten um Informationen. »Sie müssen sich bei der Presseabteilung melden«, sagte Joubert. »Nur die Fakten, Captain, bitte.« »Der Brigadier möchte wissen, was wir unternehmen«, sagte Colonel Bart de Wit und rieb sich nervös seine Warze.

Sein Lächeln war sehr vage. »Er hat von der Presseabteilung gehört, daß das Fernsehen auch da war.« Joubert und Vos saßen ihm gegenüber. »Ob neue Regierung oder nicht, es bleibt doch alles beim alten. Erstaunlich, wie sich die Polizei immer in die Hosen scheißt, sobald das Fernsehen über was berichtet«, sagte Vos und schüttelte traurig den Kopf. De Wits Lächeln verschwand, und Jouberts Herz schwoll an voll Stolz auf seinen Kollegen. »Captain, das war vollkommen unnötig. Es geht hier um das Image der Polizei insgesamt.«