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IV. (S. 308-310)
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erklärung: sämtliche namen und bezeichnungen von personen, orten und veranstaltungen wurden geändert bzw. abgekürzt, um unschuldige zu schützen. mit anderen worten: mich.
ihr lieben!
nur noch sechs monate, dann werden wir in die große weite welt entlassen. die zeichen sind nicht zu übersehen: sündhaft teure kostüme von theory und pumps von prada schreien geradezu: »das mädel hat einen job!«, in den bibliotheken werden anträge für fulbrightstipendien geschrieben, um indigene gegenwartsliteratur in kanada zu studieren, briefe formuliert, um sich für ein aufbaustudium zu bewerben, oder listen mit all den notwendigkeiten gekritzelt, die man für eine rucksacktour durch lateinamerika benötigt. und dann sind da noch die unentschlossenen, die sich auf jeder jobmesse auf dem campus herumtreiben, nur um nicht gänzlich ohne perspektive dazustehen, wenn der mai kommt.
auch wenn wir postalisch in den nächsten paar monaten immer noch unter unserer alten adresse zu erreichen sind - im geiste sind wir schon eine million meilen weit weg. D hat kürzlich erfahren, dass er den big apple bald verlassen wird, um nach mais-country zu ziehen, sprich, dass er ab september am legendären writers’ workshop der uni in iowa teilnehmen darf. aber - oh schreck - was wird dann aus seiner beziehung mit der liebreizenden S? gerüchte besagen, dass sie noch dieses jahr ihren abschluss in yale machen wird, und das, obwohl sie faktisch erst im zweiten studienjahr ist. wie schafft sie das nur immer wieder?
und, noch wichtiger, wieso überrascht es uns überhaupt noch? V wohnt angeblich zwar immer noch auf der upper west side, ist aber, gemessen an dem stapel ungelesener post vor ihrer zimmertür und den häufigen sichtungen im lit, in der boxcar lounge und im barcade, nur selten dort anzutreffen. C und B, die das vergangene semester getrennt wie N und J, die allem anschein nach nicht einmal ein paar stunden getrennt voneinander überleben können. die beiden wurden in den vergangenen monaten sehr, sehr oft küssenderweise vor der bibliothek gesehen … und in der mensa … und auf dem rasen. herrgott, kinder, nehmt euch doch bitte ein hotelzimmer!
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