Jerry Cotton 2779 - Taxi ins Verderben

von: Jerry Cotton

Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG, 2010

ISBN: 9783838703626 , 64 Seiten

Format: ePUB

Kopierschutz: DRM

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Preis: 1,99 EUR

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Jerry Cotton 2779 - Taxi ins Verderben


 

"(S. 21-22)

Wir kamen in einen Raum, der dem Laden von Chan zum Verwechseln ähnelte, nur dass sich kein einziger Kunde mehr an den Tischen um die Tanzfläche herumdrückte. Der Barkeeper wischte gerade den Tresen und unterbrach seine Arbeit, als er uns sah. »Geschlossen, Jungs«, rief er uns zu, »wenn ihr unsere Girls sehen wollt, müsst ihr schon bis heute Abend warten. Wir machen um sechs wieder auf.« »Wir wollen nur eines Ihrer Mädchen sehen«, antwortete ich und zog meine Marke, »und das besitzt eine Schlange.« Der Barkeeper warf einen kurzen Blick auf die Marke, dann deutete er auf die Tür mit dem obligatorischen Stern.

»Das müsste Lola sein. Ich denke, sie packt ihren Smithie gerade wieder in seinen Korb.« Wir nahmen an, dass mit Smithie die Schlange gemeint war, und gingen durch die Tür in die Garderobe. Es waren nur noch zwei Frauen anwesend, die sich gerade abschminkten. Eine von ihnen hatte tatsächlich einen Korb mit einer Schlange darin neben sich auf einem Stuhl stehen. »Sind Sie Lola?«, fragte ich und zeigte ihr meine Marke.

»Lola Kenwig. Ja«, antwortete die Frau. »Was will das FBI von mir?« Ich sah mich kurz um und zog mir einen Hocker heran, um mich neben Miss Kenwig zu setzen. Phil ließ sich auf dem Stuhl der anderen Frau nieder, die aufgestanden war, um zu gehen. »Bis heute Abend, Lola«, sagte sie kurz angebunden. »Ja, bis dann«, antwortete die Angesprochene. Dann waren wir allein. »Also?«, wiederholte Miss Kenwig und zupfte sich die künstlichen Wimpern von den Augen. »Worum geht es?«

»Sie sind gestern Abend mit einem Taxi hierhergefahren. Haben Sie etwas in dem Taxi verloren, beziehungsweise ist Ihnen etwas Ungewöhnliches in dem Taxi oder an dem Taxifahrer aufgefallen?« Lola Kenwig sah mich prüfend an. Ihr eines Auge war noch mit den künstlichen, überlangen Wimpern bestückt, ihr anderes war von der dicken Schminke, von der sie sich noch nicht gänzlich befreit hatte, verschmiert, was ihrem Blick einen seltsamen Ausdruck verlieh. »Nein«, antwortete sie langsam, »was hätte mir denn auffallen sollen?« »Nun«, wollte ich wissen, »hat etwas in dem Taxi gelegen? Ein Umschlag oder etwas Ähnliches? Hat der Fahrer mit Ihnen geredet? Haben Sie zufällig mitbekommen, wer vor Ihnen im Wagen gesessen hat?«

»Nein«, Miss Kenwig schüttelte entschieden den Kopf. »Ich habe nicht mit dem Mann geredet und es hat auch nichts im Wagen gelegen, soweit ich mich erinnern kann. Ich habe den Wagen vor meiner Haustür gestoppt, hab dem Fahrer diese Adresse genannt und er hat mich hergefahren. Ach ja, warten Sie, da war so ein fetter Chinese, der nach mir in den Wagen gestiegen ist. Ziemlich unfreundlich, der Kerl, aber was erwarten Sie in New York schon?

Ich hab noch nicht einmal erlebt, dass mir einer die Tür aufgehalten hat, wenn ich aus einem Taxi steige. Eher, dass man aufpassen muss, dass man nicht ausgeraubt wird. Der Chinese hat sich Smithie kurz angesehen. Aber dass er einen Umschlag bei sich gehabt hätte, habe ich nicht bemerkt. Was hat er denn ausgefressen?« »Nichts«, seufzte ich. »Auf jeden Fall nichts, was uns weiterhelfen könnte. Wo waren Sie später an diesem Abend, Miss Kenwig? "