Rassenwahn und Teufelsglaube

von: Wolfgang Wippermann

Frank & Timme, 2005

ISBN: 9783865960078 , 156 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: DRM

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Preis: 19,99 EUR

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Mehr zum Inhalt

Rassenwahn und Teufelsglaube


 

1. „Gut" und „Böse" (S. 16)

Erfindung und Entwicklung des Teufelsglaubens

„Die Vorstellung vom Teufel, wie sie sich unter uns ausgebildet hat, ist so haltungslos, daß man eine Überzeugung von ihrer Wahrheit niemandem zumuten kann."17 Diesem Satz Friedrich Schleiermachers (1768–1834) ist eigentlich nicht viel hinzuzufügen. Der Glaube an einen noch dazu leibhaftigen Teufel ist wirklich keinem Menschen zuzumuten. Außerdem ist er auch theologisch nicht zu halten, weil er auf einem dualistischen Denken basiert, das dem monotheistischen Christentum fremd ist, ja fremd sein muß. Um so befremdlicher ist es, daß es immer noch einige Fundamentalisten in beiden – der katholischen noch mehr als der evangelischen – Kirchen gibt, die an den Teufel glauben und meinen, diesen Glauben auch noch dekretieren zu müssen.18 Doch auf diese Teufelsrechtfertigungen (von den Teufelsaustreibungen ganz zu schweigen) will und muß ich als Historiker auch nicht eingehen. Mich interessiert, wie, um noch einmal Schleiermacher zu zitieren, sich die „Vorstellung vom Teufel (…) ausgebildet" hat.

Bei dieser Ausbildung des Teufelsglaubens wurden verschiedene Stellen der Bibel herangezogen, wobei sie teilweise aus dem Zusammenhang gerissen und neu zusammengesetzt wurden. Dieser Prozeß gleicht einem Hausbau, bei dem zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedliche ,Steine‘ aus unterschiedlichen ,Steinbrüchen‘ herbeigeschafft und auf einander gesetzt wurden. Der Beginn dieses merkwürdigen und auch ziemlich verwirrenden ,Hausbaus‘ liegt im Alten Testament. Hier tritt an einigen Stellen eine Gestalt auf, die „Satan" genannt wird, was im Hebräischen so viel heißt wie „Feind" und (weltlicher) „Widersacher". Als ein „Feind" und „Widersacher" des Hohepriesters Josua erscheint dieser „Satan" bei Sacharja 3, 17 und verklagt Josua. Doch der gleich- falls anwesende „Engel des Herrn" verweist „Satan" in seine Schranken: „Der Herr schelte dich, du Satan!" Der fügt sich offensichtlich und verschwindet einfach. Daher wird man nicht davon sprechen können, daß „Satan" hier bereits so etwas ist wie ein „dämonischer Gegenspieler" Gottes.20 Anders ist es in der Hiob-Legende.21 Hier (Hiob 1, 6) tritt – offenbar bereits in einer leibhaftigen Gestalt – der „Satan" zusammen mit den „Gottessöhnen" vor Gott und sagt ihm, daß Hiob Gott leugnen würde, wenn dieser ihn prüfe. So geschieht es. Hiob verliert seine Söhne und sein Hab und Gut, bleibt aber fest und erklärt: „Der Herr hat‘s gegeben, der Herr hat‘s genommen; der Name des Herrn sei gelobt." (1, 21) In der nächsten Szene, bzw. im 2. Kapitel erscheint Satan wiederum vor Gott und wiederum zusammen mit den „Gottessöhnen". Eine neue Prüfung Hiobs wird vereinbart. Sein ganzer Körper wird mit Geschwüren bedeckt. Doch wiederum bleibt Hiob, anders als der Satan vorausgesagt hat, fest und erklärt: „Haben wir Gutes empfangen von Gott und sollten das Böse nicht auch annehmen?"