Die gefährlichsten Börsenfallen - und wie man sie umgeht

von: Uwe Lang

Campus Verlag, 2007

ISBN: 9783593403656 , 188 Seiten

2. Auflage

Format: PDF, ePUB, OL

Kopierschutz: DRM

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Preis: 24,99 EUR

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Die gefährlichsten Börsenfallen - und wie man sie umgeht


 

Einleitung In den Jahren 1999 bis 2002 mussten viele Anleger, insbesondere die unerfahrenen unter ihnen, schlechte Erfahrungen machen. Nach den freundlichen Börsenjahren 2003 bis 2006 ist der Optimismus wieder zurückgekehrt. Den Neuen Markt, dessen Auswüchse ich in der im Jahr 2001 erschienenen ersten Auflage dieses Buches heftig kritisiert habe, gibt es nicht mehr. Scheinbar herrscht im Börsenhandel wieder Seriosität. Doch Anleger sind leider auch sehr vergesslich. Die Vorsicht nach schlimmen Erfahrungen hält ein paar Jahre an. Später kehren einige der alten Geister zurück. Was in den Jahren 2006 und 2007 in so manchen Fällen die Kurse nach oben trieb, waren im Grunde genommen irrelevante Ereignisse wie Fusionen und Übernahmegerüchte. Auch vor diesen Fallen habe ich in der ersten Auflage gewarnt. Zunehmend besorgt registriere ich, dass die Anfragen an mich immer häufiger das Thema Hebelpapiere betreffen. Wie man es denn anstellen solle, um mithilfe von diesen Papieren sehr viel bessere Renditen als mit Aktien zu erzielen. Hebelpapiere, das sind zum Beispiel Optionsscheine, Mini-Futures (Knock-out-Zertifikate) oder gar große Indexfutures. Allen diesen Papieren ist gemeinsam, dass sie die Möglichkeit bieten, bei gleichem Kapitaleinsatz einen um ein Vielfaches höheren Gewinn als mit Aktien zu erzielen. Dass diese Möglichkeit ein so großes Interesse weckt, beruht auf der Annahme, die Börsenhausse setze sich nunmehr wieder unbegrenzt fort und man müsse sich als Anleger beeilen, sein Risiko zu erhöhen, um die bisher versäumten Kursgewinne nachzuholen. Ungeachtet dessen, dass sich seit März 2003 die Werte der Aktienindizes verdreifacht haben, empfahlen führende Vermögensverwalter im Jahr 2006, verstärkt in Aktien einzusteigen. Die Renditen der Anleihen seien im Vergleich mit Aktien einfach zu schlecht. Warum entdeckten sie das so spät? In den Jahren 2003 und 2004, als die Anlage in Aktien in der Tat hochinteressant war, galt nur derjenige als seriöser Berater, der darauf hinwies, dass jeder Kursanstieg allenfalls eine 'vorübergehende Reaktion in einem intakten Baissemarkt' sein könne. Jetzt, bei hohen Kursen, kommen wieder unzählige Kleinanleger an die Börse, die gehört haben, dass man durch Aktien doch wieder Geld verdienen könne. Spät kommen sie, doch sie kommen, und sie treiben mit ihren Käufen die Kurse nach oben. Früher wurde eine derartige Entwicklung als 'Dienstmädchen-Hausse' oder 'Lieschen-Müller-Hausse' bezeichnet. André Kostolany soll dazu einmal gesagt haben: 'Mein lieber Freund, überlassen Sie die letzten 10 Prozent Kurspotenzial an der Börse den Dummen.' Die gefährlichsten Börsenfallen entstehen nicht durch Machenschaften von Betrügern und Finanzhaien, von denen der Privatanleger zweifelsohne umgarnt wird. Gefährlicher ist es, wenn Investoren sich von flüchtigen Stimmungen leiten lassen und den Ratschlägen und Empfehlungen in den Medien und von Bankberatern leichtgläubig folgen. Viele kaufen unbedarft, hören auf zu viele Informanten, folgen spontanen Gefühlsregungen. Oder sie überschätzen sich selbst und bilden sich ein, sie hätten die Börse 'im Griff'. Sicher wird in diesem Buch auch von denen die Rede sein, die die Unerfahrenheit, Leichtgläubigkeit und den Optimismus der Anleger auszunutzen trachten. Aber nicht jede zweifelhafte Handlung kann mithilfe des Staatsanwalts verfolgt werden, selbst wenn sich beweisen ließe, was da zuungunsten des Kleinanlegers im Hintergrund an der Börse geschieht. Börsenneulinge haben schon viel gelernt, wenn sie sich immer wieder vergegenwärtigen, dass kein noch so verlockendes Angebot, das sich ihnen bietet, dazu ersonnen wurde, damit sie viel Geld verdienen. Im Kern geht es vielmehr darum, dass andere Börsenteilnehmer, in der Regel die Banken, an den Anlagegeschäften verdienen.