Scadenweld - Schattendimension Machtherrschaft

Scadenweld - Schattendimension Machtherrschaft

von: Fabienne Gschwind

GTC Informatik GmbH, 2010

ISBN: 9783905793062 , 271 Seiten

Format: PDF, ePUB, OL

Kopierschutz: DRM

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Preis: 2,49 EUR

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Scadenweld - Schattendimension Machtherrschaft


 

Kapitel 10 (S. 180-181)

Die Armee hatte sich neu formiert und war in die giftige Dimension der Minshowa vorgestossen. Mächtige Magier hatten eine Luftblase errichtet, wo der Grossteil der Armee wartete, während ein mit Schutzkleidern ausgerüstetes Bataillon sich ein Loch zum Höhlensystem bohrte, das den ganzen Kontinent in mehreren Kilometern Tiefe durchzog. Mark schwitzte in seinem Schutzanzug, nicht nur wegen der Anstrengung, sondern auch, weil es ungemein heiss war. Er konzentrierte sich auf einen grossen Felsbrocken und hievte ihn aus dem Schacht, der zum Höhlensystem führen sollte. Ein paar mächtige Subatomar- Künstler hatten mit ihren Mächten erspürt, wo die Höhlen waren. Mark war ein bisschen neidisch auf sie, bis jetzt beherrschte er nur Telekinese und wenn er sich stark konzentrierte, konnte er auch ein paar Funken erzeugen. Er wäre gern mächtiger als alle zusammen geworden, die Grosskönigin würde ihn dann wie einen Gleichgestellten behandeln und ihn als Vertrauten aufnehmen.

Mark versuchte vergeblich, den Schweiss wegzuwischen. Wie kam er nur auf solche Gedanken? Wahrscheinlich war es die Erschöpfung. In wenigen Minuten würde seine Schicht zu Ende gehen, und er konnte zur Luftblase zurückkehren. Aus den Augenwinkeln sah er ein Glitzern. Er hob den Kopf, zwischen Gasdämpfen und Hitzeschlirren glaubte er etwas Metallisches zu sehen, das sich bewegte. Die Späher, die sofort auf seine Gedanken ansprachen, bahnten sich einen Weg durch das Geröll, um nachzuschauen.

Der Minshowa, der die Scadenwelder beobachtet hatte, wich zurück und zwängte seinen ausgemergelten Körper zwischen zwei halbfusionierte Gesteine. Er war ein Verbannter – von seinen Kräften beraubt und auf der Planetenoberfläche ausgesetzt wie etwa 5000 weitere Minshowa. Die meisten waren Loyalisten der ehemaligen Königin, die es aber allzu offen gezeigt hatten. Andere Minshowa hatten gegen die neuen Gesetze verstossen. Selbst die extrem zähen und starken Minshowa hatten Mühe, in dieser Umgebung zu leben. Die Luft enthielt gerade genügend Stickstoff, um dahinzuvegetieren. Und ohne das planktonenthaltende Wasser besassen sie nicht mehr ihre phänomenalen Mächte und hatten es nicht geschafft, in das Höhlensystem zurückzukehren.

Der Minshowa hatte die letzten zehn Jahre damit verbracht, auf dem toten Planeten herumzuwandern und sich immer wieder hinzulegen, um seinen Körper in einen Standby-Zustand zu bringen. So konnte er optimal den spärlichen Stickstoff aus der Atmosphäre extrahieren. Als er seine Augen geöffnet hatte und langsam aufstand, hatte er mit seinem leistungsfähigen visuellen System, Strahlung im kurzwelligen UV-Bereich gesichtet. Auf einem Planeten, der nur so von Infrarotund Mikrowellenstrahlung gesättigt war, kam dies einem Leuchtfeuer gleich. Er hatte eine Weile gebraucht, um soweit zu kommen. Aber sofort erkannte er ein Dimensionstor.

Zuerst hatte er geglaubt, es seien die Argraven, die wieder ihre Geierwesen geschickt hätten. Aber die zweibeinigen Wesen, die anscheinend ein Loch gruben, waren weder Argraven noch Geierwesen. Erst als er nah genug dran war, erkannte er, dass sie auf ihrer dunkelgrauen Ganzkörperkleidung ein bestimmtes Abzeichen trugen. Es war eine von Blitzen umkrönte Spirale. Er kannte dieses Muster. Es war das gleiche, das auf dem Wappen der ehemaligen Königin geprangt war. Dieses Motiv zierte auch seine rechte Schulter. Es war ihm mit grausamen Methoden in die fast undurchdringliche Haut eingebrannt worden, bevor er auf die Oberfläche verbannt worden war. Das königliche Symbol kennzeichnete jetzt Kriminelle und ehemalige Loyalisten. Es war das Symbol der Verräter. Aber das spielte keine Rolle mehr, die Königin kam, um sie zu befreien.