Forex-Trading in der Praxis - Simple Strategien für Investoren

von: Düvel Carl Wilhelm

FinanzBuch Verlag, 2009

ISBN: 9783862480609 , 250 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: DRM

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Preis: 24,99 EUR

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Forex-Trading in der Praxis - Simple Strategien für Investoren


 

Kapitel 1 Grundsätzliches zum Forex-Markt (S. 7)

1.1 Forex

Dieses Kapitel hat das Ziel, den Leser für die oft heftigen Kursbewegungen in den Währungspaaren zu sensibilisieren. Gerade aus dem Blickwinkel des großen Einfl usses von Fundamentaldaten auf die Kursbildung ist es wichtig zu wissen, wie der Großteil der FX-Händler die Funktionsweise dieses Marktes sieht.

Erst das versetzt den Trader in die Lage, erfolgreich im Forextrading zu bestehen. Allerdings entsprechen die Auffassungen der Händler zu den Einfl üssen von Wirtschafts- und Geldpolitik sowie zu deren Beiträgen zur Kursbildung oft nicht den vorherrschenden wissenschaftlichen Erkenntnissen der Volkswirtschaft.

Aus diesem Grund sollten Sie die nachfolgenden Ausführungen nicht als Lehrbuch der Volkswirtschaftslehre betrachten. Sie sollen Sie vielmehr in die Lage versetzen, die Kursbewegungen im Währungsmarkt richtig einschätzen zu können. Immer wieder wird dafür geworben, „an der Forex zu handeln“.

Das Bemerkenswerte dabei ist, dass sich diese Formulierung nicht nur in Werbeanzeigen von Brokern wiederfi ndet, sondern sie taucht auch in Fachartikeln von Analysten auf. Nun sollten Sie nicht auf die Idee kommen, nach der Adresse der Forex zu suchen. Die der Eurex oder die der Euwax könnten Sie ermitteln und, wenn Sie möchten, diese auch aufsuchen.

Das geht mit der Forex nicht, eben weil es sich hier nicht um eine physische Börse handelt. Der Ausdruck Forex ist für sich genommen die Kurzform für den englischsprachigen Begriff „Foreign Exchange“. Wörtlich übersetzt heißt dies ausländische Börse, tatsächlich werden damit aber Devisen oder Währungen gemeint.

Forex-Märke sind demnach Devisenmärkte, ein Forex-Händler ist ein Devisenhändler. Forex ist kein schöner Begriff, aber er trifft das Wesen dieses Marktes. Hier wird getauscht – keine Waren oder Wertpapiere gegen Geld, sondern eine Währung gegen die andere. Wenn ich Trader treffe, die sich für den Forex-Markt interessieren, frage ich gern danach, ob sie schon einmal einen Forex-Trade gemacht haben. Meistens erhalte ich als Antwort nur ein Kopfschütteln.

Dennoch behaupte ich, dass die meisten da nicht richtig liegen. Wenn Sie nicht ein von Kindesbeinen an überzeugter Deutschland-Urlauber sind (bzw. seit Einführung des Euro ein überzeugter Europa-Urlauber), haben Sie in Ihrem Leben bereits im Forex-Markt gehandelt. Wenn Sie beispielsweise in den USA Urlaub gemacht haben, werden Sie sich vor Antritt der Reise schon etwas Bargeld verschafft haben, um am Flughafen in New York die Cola und den Burger bezahlen zu können. Allein der Tausch vor Urlaubsantritt von Euro in USDollar war schon ein Währungstausch.

Und wenn Sie nach Ihrer Heimkehr die übrig gebliebenen US-Dollar wieder zurückgetauscht haben, war das bereits ein Forex-Trade. Kommen wir zurück zum Währungsmarkt als Finanzmarkt. Zwei Währungen haben ein bestimmtes Wertverhältnis zueinander. Die eine ist die Bezugswährung mit dem Wert 1, die andere wird dazu – je nach ihrem Wert – ins Verhältnis gesetzt. Deshalb spricht man auch nur von Währungspaaren, beispielsweise vom Euro/Dollar oder vom Dollar/Yen. Die relativen Werte zueinander ändern sich.

Wie andere Märkte auch werden sie beeinfl usst von Angebot und Nachfrage. Wird die eine Währung zunehmend nachgefragt, steigt ihr Wert im jeweiligen Währungspaar. Übersteigt das Angebot die Nachfrage am Devisenmarkt, gibt der Preis und damit der relative Wert gegenüber einer anderen Währung nach.

1.2 Die Entstehung des Währungsmarktes als Finanzplatz

Die Währungen dieser Welt waren aber nicht immer diesem freien Spiel der Marktkräfte ausgesetzt. Im 19. Jahrhundert war das Gold die Bezugseinheit für den Wert der Wechselkurse. Es galt damals als weltweit anerkanntes Zahlungsmittel, das jede Zentralbank in jeder Menge an- und verkaufen musste. Das Papiergeld war das direkte Zahlungsmittel, Gold spielte die Rolle der Reservewährung.