Jerry Cotton 2374 - Ich - und der falsche Mr. High

von: Jerry Cotton

Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG, 2010

ISBN: 9783838701721 , 64 Seiten

Format: ePUB

Kopierschutz: DRM

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Preis: 1,99 EUR

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Jerry Cotton 2374 - Ich - und der falsche Mr. High


 

(S. 9-10)

Das Krankenzimmer meines Freundes und Partners Phil Decker sah ziemlich trostlos aus. Klinisches Weiß, nur ein kleiner Blumenstrauß, den unsere Kolleginnen Annie Geraldo und June Clark vorbeigebracht hatten, bildete den einzigen Farbtupfer. »Mensch, Jerry«, begrüßte mich Phil. »Bin ich froh, dass du da bist. Ich dachte schon, ihr hättet vor, mich hier versauern zu lassen.« »Wie geht es dir, Alter?«, fragte ich. »Ganz gut. Der Doc sagt, mein Kreislauf sei noch ziemlich angeschlagen, aber …«

»War’s denn sehr schlimm?« »Es war die Hölle, Jerry.« Mein Partner schürzte die Lippen. »Ganz ehrlich, Jerry – es gab ein paar Augenblicke, in denen ich dachte, dass dies das Ende wäre. Und das wäre es auch gewesen, wenn du und Neville mich nicht rausgehauen hättet.« »Ehrensache«, sagte ich und lächelte matt. »Ich war vorhin bei Mr. High und soll dich von ihm grüßen.« »Besten Dank auch. Wie geht’s denn Big Daddy?« »Er macht sich Sorgen darüber, was die Domäne als Nächstes aushecken könnte.« »Das kann er sich sparen. In ein paar Minuten bin ich hier raus, und wir fliegen zusammen nach Washington. Dann werden wir diesen vermummten Idioten von der Domäne den Rest geben, wollen wir wetten?«

»Lieber nicht«, sagte ich ausweichend. »Wieso? Was hast du, Jerry? Du bist so ernst …« »Das liegt daran, dass mir nicht zum Lachen zumute ist, Partner«, erwiderte ich. »Und dir wird es wahrscheinlich auch gleich vergehen.« »Mir? Wieso?« »Weil du nicht mitfliegen wirst nach Washington.« »Weil ich nicht …?« Auf Phils Züge legte sich ein ungläubiger Ausdruck. »O komm schon, Jerry, das ist nicht fair! Einen armen kranken Kerl wie mich so auf die Rolle zu nehmen …«

»Ich nehme dich nicht auf die Rolle. Es ist mein Ernst.« »Aber …« »Mr. High ist der Ansicht, dass du noch nicht wieder auf dem Damm bist, und er hat Recht damit, Phil.« »Was soll das heißen?«, begehrte mein Partner auf. »Ich bin in der Form meines Lebens.« »Das bist du nicht, Partner, und das weißt du auch. Die Domäne hat dir ordentlich zugesetzt. Ich meine die Folter und die Droge, die sie dir eingeflößt haben.« »Zum Henker damit«, wetterte Phil. »Ich fühle mich gut, kann sogar schon wieder klar sehen. Ich schwör’s dir, Jerry, ich bin fit für den Einsatz. Ich komme mit dir nach Washington, und wenn ich die Strecke laufen muss.« Damit schlug Phil die Decke zurück und wollte trotz der Schläuche und Kanülen, die in seinem Unterarm steckten, aufstehen. Es gelang ihm jedoch nicht.