Jerry Cotton 2364 - 'Du wirst nie wieder G-man sein!'

von: Jerry Cotton

Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG, 2010

ISBN: 9783838701691 , 64 Seiten

Format: ePUB

Kopierschutz: DRM

Windows PC,Mac OSX für alle DRM-fähigen eReader Apple iPad, Android Tablet PC's Apple iPod touch, iPhone und Android Smartphones

Preis: 1,99 EUR

Mehr zum Inhalt

Jerry Cotton 2364 - 'Du wirst nie wieder G-man sein!'


 

(S. 9-10)

»Wie macht er das nur? Wie, in aller Welt, macht er das nur?« Phil Decker stand vor dem Spiegel in seinem Badezimmer und bedachte das zerknitterte, ziemlich mitgenommen aussehende Gesicht, das ihm entgegenstarrte, mit fragenden Blicken. »Ich meine, was stimmt denn nicht mit mir? Ich bin ledig, gut aussehend, habe einen coolen Job – aber die Ladys wollen immer nur Jerry …«

Der G-man grinste schief und schaufelte sich eine Ladung eiskalten Wassers ins Gesicht. Es war eine lange Nacht gewesen. Verdammt lang. An den Ausgang des feuchtfröhlichen Abends hatte er keine konkrete Erinnerung mehr. Alles, woran er sich entsinnen konnte, war, dass Sandy ein Yellow Cab bestellt hatte, das Phil, Steve und Joe Brandenburg nach Hause kutschiert hatte.

Der Rest war ziemlich verschwommen – die erste konkrete Erinnerung, die Phil danach hatte, waren die Kopfschmerzen, die er verspürt hatte, als er vorhin aufgewacht war. »Verdammter Whisky«, stöhnte er und versuchte es nochmals mit klarem Wasser. Seine mitgenommenen Züge glätteten sich daraufhin ein wenig – aber die Hammerschmiede, die in seinem Kopf dröhnte und schmetterte, stellte ihre Arbeit nicht ein. »Bullshit«, murmelte Phil und angelte sich ein Handtuch. »Ich hätte mich auch von einer Blondine abschleppen lassen sollen. Dann hätte ich jetzt wenigstens keine Schädelschmerzen.

Mann, ich brauche dringend ’n Aspirin …« Wankend kam der G-man aus dem kleinen Badezimmer seines Apartments. Als der Wecker vorhin gerappelt hatte, hatte er nicht glauben wollen, dass die Nacht schon vorüber war. Aber die Zeiger logen nicht … »Nur ’ne Tablette und ’n Schluck Kaffee. Danach bin ich wieder wie neu«, versuchte sich Phil selbst Mut zu machen, was ihm jedoch nicht recht gelingen wollte. Noch immer halb benommen torkelte er in die kleine Küche, als plötzlich sein Handy trillerte.

»Oh, verdammt …« Es dauerte eine Weile, bis es ihm gelang, das kleine Gerät aus seinen Klamotten zu fischen, die am Boden verstreut lagen. Zu ausgiebiger Toilette war er offenbar nicht mehr in der Lage gewesen, als er nach Hause gekommen war. »Ja?«, knurrte er heiser, als er das Handy endlich gefunden hatte. »Phil, hier ist John High«, drang die Stimme seines Chefs aus dem Gerät. Sie war ruhig und beherrscht wie immer, und doch merkte Phil ihr sofort an, dass etwas nicht stimmte. »Sir«, sagte er und war auf einen Schlag hellwach, »was gibt es?« »Ich möchte, dass Sie sofort zur Federal Plaza kommen, Phil. Jetzt gleich.«