Zuhause in Gott - Über das Leben nach dem Tode

von: Neale Donald Walsch

Arkana, 2009

ISBN: 9783641030117 , 384 Seiten

Format: ePUB

Kopierschutz: DRM

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Preis: 9,99 EUR

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Zuhause in Gott - Über das Leben nach dem Tode


 

6
Was immer du tust, glaub nicht, was hier gesagt wird.
 

 

Ah! Manche Wege sind also besser als andere.
 

»WENIGER ANSTRENGEND« IST eine faktische Beschreibung, »besser« ist ein Urteil. Hier ist:
Die vierte Erinnerung
Kein Weg nach Hause ist besser als irgendein anderer.
Bist du sicher? Bitte lieber Gott, bitte, ich muss mir da gewiss sein. Fast jede Religion auf Erden behauptet genau das Gegenteil.
 

ICH SAGE ES dir noch einmal, damit es absolut klar ist: Kein Weg zurück nach Hause ist besser als irgendein anderer.
Alle Pfade bringen dich dorthin, weil es, um dahin zu gelangen, nichts weiter braucht als echtes Verlangen, ein reines und offenes Herz und das Vertrauen darauf, dass Gott keinen Grund hat, zu irgendjemandem aus irgendeinem Grund – schon gar nicht aus dem, dass jemand schlicht auf irgendeine andere Weise an Gott glaubt – zu sagen: »Nein, du kannst nicht mit und bei mir sein.«
Alle echten Religionen sind wunderbar, und alle echten spirituellen Lehren sind Pfade oder Wege zu Gott, und keine einzelne Religion und keine einzelne Lehre ist »richtiger« als eine andere. Es gibt mehr als nur einen Weg zum Gipfel des Berges.
Die Religion wurde von den menschlichen Kulturen geschaffen, um die in diese Kulturen Hineingeborenen im Wissen und Verständnis zu unterstützen, dass es eine immer gegenwärtige Quelle der Hilfe in Zeiten der Not gibt, eine Quelle der Stärke in Zeiten der Herausforderung, eine Quelle der Klarheit in Zeiten der Verwirrung, und eine Quelle des Mitgefühls in Zeiten des Schmerzes.
Die Religion ist auch eine Manifestation des instinktiven Bewusstseins der Menschheit davon, dass Rituale, Traditionen, Zeremonien und Bräuche einen enormen Wert als Markierungspunkte besitzen. Markierungspunkte, die einem Volk sein Dasein in der Welt bestätigen, und die das Bindemittel sind, das seine Kultur zusammenhält und dadurch dieses Dasein sichert.
Jede Kultur hat eine wunderschöne und einzigartige Tradition, eine wunderbare und essenzielle Wahrheit zu ehren und hochzuhalten: Es gibt etwas Größeres und Wichtigeres im Leben als die eigenen Wünsche oder sogar auch die eigenen Bedürfnisse; das Leben ist eine sehr viel tiefgründigere und bedeutungsvollere Erfahrung, als sich viele Menschen zunächst vorstellen; und in der Liebe, im wechselseitigen Anteilnehmen, im Vergeben, in der Kreativität, im Spielerischen, im Händereichen und im geeinten Bemühen um ein gemeinsames Ziel finden sich die tiefsten Befriedigungen und wunderbarsten Freuden menschlichen Erlebens.
So nehmt denn, ein jeder und eine jede von euch, seinen oder ihren eigenen Weg zu mir. Unternehmt eure eigene Reise nach Hause. Bekümmert euch nicht darum, wie andere ihre Reise gestalten und gebt kein Urteil darüber ab. Ihr werdet mich unfehlbar erreichen, so wie alle anderen auch. Ja, ihr alle werdet euch wieder begegnen, wenn ihr gemeinsam zu Hause seid, und ihr werdet euch fragen, warum ihr euch so herumgestritten habt.
 

Und gestritten haben wir uns, das kann man wohl sagen. Wir haben uns endlos gestritten. Wir haben uns bekämpft, wir haben getötet und wir sind gestorben, weil wir darauf beharrten, dass unser Weg der richtige Weg – ja, dass unser Weg der einzige Weg – in den Himmel ist.
 

JA, DAS HABT ihr.
Doch du sagst uns hier nun, dass kein Pfad oder Weg besser ist als ein anderer. Und ich muss sanft die Frage stellen, wie ich das glauben kann. Wie kann ich wissen, was ich glauben soll?
 

WAS IMMER DU tust, glaub nicht, was hier gesagt wird.
Wie bitte?
 

GLAUB NICHTS VON dem, was ich sage. Höre, was ich sage, und glaube dann das, von dem dein Herz dir sagt, dass es wahr ist. Denn dort in deinem Herzen liegt deine Weisheit, dort in deinem Herzen wohnt deine Wahrheit und dort in deinem Herzen residiert Gott in innigster Verbundenheit mit dir.
Ich bitte dich nur um eines.
 

Und das ist?
 

VERWECHSLE BITTE NICHT das, was sich in deinem Herzen findet, mit dem, was du in deinem Kopf hast. Was du im Kopf hast, ist dir von anderen eingegeben worden. Was sich in deinem Herzen findet, ist das, was du von mir mit dir trägst.
Du kannst dein Herz vor mir verschließen, und viele haben dies getan. Viele haben auch ihren Verstand verschlossen.
Und bitte, sag nicht anderen, dass ich sie verdammen werde, wenn SIE nicht das glauben, was du in DEINEM Kopf hast.
Und als Letztes: Was immer du tust, verdamme du sie nicht um meinetwillen.
 

Das machen wir immer wieder. Wir scheinen nicht zu wissen, wie wir damit aufhören sollen. Und jagen uns durch die reine Hölle.
 

DOCH HIER IST die gute Nachricht: Die Menschen müssen nicht die Hölle durchmachen, um in den Himmel zu kommen.
 

Wir müssen uns noch nicht einmal in diesen verwirrenden Wald hineinbegeben, wo wir die Bäume markieren müssen, um wieder herauszufinden. Wir können einen Bogen um ihn machen.
 

DAS IST RICHTIG.
Ganz egal, wie schön und verführerisch dieser Wald von der Straße aus aussehen mag, ich muss mich nicht ins Dickicht begeben, ich muss mich nicht in ihm verlieren und dann versuchen, meinen Weg zurück zu finden.
 

DAS STIMMT, DAS musst du nicht.
Jeden Tag verspreche ich mir, dass ich auf dem Weg bleiben werde, aber jeden Tag verführt mich das Leben dazu, mich in allen möglichen »Dramen« zu verfangen, die nichts mit dem zu tun haben, wer oder was ich bin oder wohin ich will. Und flugs steh ich wieder im Wald.
 

UND DA STEHST du immer noch.
Ich weiß. Mir kommen immer wieder die Worte von Robert Frost in den Sinn. Ich habe sie schon früher gehört, aber jetzt höre ich sie auf ganz neue Art …
 

Die Wälder sind dunkel, tief und schön.
Doch ich muss noch einlösen, was ich versprach,
Und Meilen geh’n, bevor ich schlaf,
Und Meilen geh’n, bevor ich schlaf.
 

ALSO KOMM JETZT mit mir. Lass uns zusammen zur »Lichtung« reisen, damit du zumindest die Bäume vom Wald unterscheiden kannst.
 

Okay. Machen wir uns auf die Reise zur Klarheit. Ich fand mich im Wald stehen, ich bin durch das dunkle Dickicht meiner Konflikte und Verwirrungen gestolpert, und ich will jetzt wirklich »nach Hause« kommen. Aber ist der kürzeste Weg nicht der bessere Weg? Ich meine, ist kürzer nicht »besser«? Und was ist der kürzeste Weg?
 

UM DIESE FRAGE zu beantworten, müssen wir definieren, was mit »Zuhause« gemeint ist. Was genau ist dieses »Zuhause«, zu dem die Leute zurückkehren möchten?
Die meisten Menschen denken, »nach Hause gehen« meint die Rückkehr zu Gott. Aber du kannst nicht zu Gott zurückkehren, weil du Gott nie verlassen hast – und deine Seele weiß das.
DU weißt es vielleicht nicht auf bewusster Ebene, aber deine Seele weiß es.
 

Aber was versucht meine Seele denn dann zu tun, wenn sie weiß, dass ich nicht zu Gott zurückzukehren brauche, weil ich nie von Gott weggegangen bin? Was, vom Standpunkt der Seele aus gesehen, ist der Sinn des Lebens auf Erden?
 

DAS KANN ICH dir in vier Worten sagen.
Deine Seele ist bestrebt, auf der Erfahrungsebene zu erleben, was sie weiß.
Deine Seele weiß, dass du Gott nie verlassen hast, und strebt danach, dies zu erfahren, dies zu er-leben.
Das Leben ist ein Prozess, bei dem die Seele Wissen in Erfahren umwandelt. Und wenn das, was du gewusst und erfahren und erlebt hast, zu einer gefühlten Realität wird, ist dieser Prozess vollendet.
Zuhause, so stellt sich heraus, ist ein Ort namens Vollkommene Vollendung.
Es ist das durch das Vollkommene Wissen und das Vollkommene Erfahren und das Vollkommene Fühlen zur Vollendung gekommene Vollkommene Bewusstsein von Wer Du Wirklich Bist. Es ist das Ende der Trennung zwischen Dir und der Göttlichkeit.
Diese Trennung ist eine Illusion, und deine Seele weiß das. Diese vollkommene Vollendung kann also als der Moment definiert werden, in dem die Trennung endet, als der Moment deiner Wiedervereinigung mit der Göttlichkeit.
 

Es ist keine wirkliche Wiedervereinigung, weil ich niemals nicht vereint war, aber wenn ich das vergessen habe, kann es sich wie eine Wiedervereinigung ausnehmen.
 

DAS IST RICHTIG. Das Geschehen im Moment der Wiedervereinigung besteht darin, dass du dich ganz einfach daran erinnerst, Wer Du Wirklich Bist, und die Erfahrung davon machst.
 

Also ist es in einem gewissen, allerdings nur sinnbildlich zu verstehenden Sinn eine »Rückkehr zu Gott«. Ganz genau genommen handelt es sich um eine Rückkehr zu dem Gewahrsein oder Bewusstsein der Tatsache, dass du Gott nie verlassen hast; dass du und Gott eins...