Sommerverkehr: 5 Gay Romance in einem Band

Sommerverkehr: 5 Gay Romance in einem Band

von: Dean M. Hewitt

Marianne Abraham, 2018

ISBN: 6610000111114 , 259 Seiten

Format: ePUB

Kopierschutz: DRM

Windows PC,Mac OSX für alle DRM-fähigen eReader Apple iPad, Android Tablet PC's Apple iPod touch, iPhone und Android Smartphones

Preis: 4,99 EUR

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Sommerverkehr: 5 Gay Romance in einem Band


 

Mein letztes Jahr in der Schule. Ein Jahr, das alles verändern sollte und meinem Leben eine Richtung gab, die ich nie für möglich gehalten hätte. Aber wenn Sie jetzt vielleicht denken, dass es dabei um meine berufliche Zukunft ging, die Entscheidung zu studieren oder eine Ausbildung zu machen; Dinge eben, die im letzten Jahr der Schulzeit tatsächlich in den Augen der Erwachsenen wichtig sind, dann trifft das auf mich ganz und gar nicht zu. Denn mein Leben veränderte sich abseits dieser trockenen, starren Konventionen und wenn ich heute zurück blicke, dann muss ich sagen, dass ich es absolut nicht bereue: Dieses letzte Jahr meiner Schulzeit...

***

Ich war in den Ferien achtzehn geworden und damit endlich erwachsen. Sicher, noch immer war ich der jüngste Schüler in unserer Abschlussklasse, aber mit achtzehn fühlt man sich so, als würde einem die Welt endgültig offen stehen! Der Führerschein in greifbarer Nähe, bald auf eigenen Füßen stehen und das Leben selbst in der Hand haben: Das Leben wartete auf mich und ich wollte es ergreifen. Meine erste Etappe dieses neuen Lebens führte mich dann auch an einen Ort, der mir bislang verschlossen blieb. Es mag vermutlich blöd klingen, aber schon am Tag nach meinem Geburtstag ging ich in den DVD Verleih in der Nähe des Bahnhofs und dort in die Erwachsenenabteilung. Seit einiger Zeit ahnte, ach was schreibe ich, wusste ich, dass ich schwul bin und auch wenn ich selbst erst lernen musste, damit irgendwie umzugehen oder einen Weg zu finden, wie ich diese Neigung offenbaren kann, so hatte ich doch ganz konkrete Fantasien, was ich eigentlich einmal erleben wollte. Fantasien, die gespeist waren von einigen Filmchen, die ich mir hin und wieder im Internet ansah und dann mit eigenen Gedanken zu einem auf mich passenden Szenario zusammen führte. Aber ich war noch neugieriger und wollte mir einen solchen Film einmal nicht nur als schlechten Stream online ansehen, sondern ihn auf der großen Heimkinoanlage bei uns im Wohnzimmer genießen. Meine Eltern arbeiteten bis spät am Abend und ich hatte damit den gesamten Tag allein für mich zu Hause, frei für die Dinge, die ich am liebsten unbeobachtet machte und für diesen Tag nach meinem Geburtstag stand dort ganz oben ein Film in hoher Auflösung auf der Liste, den ich mir ganz entspannt von vorn bis hinten ansehen wollte. Also, auf in den DVD Verleih beim Bahnhof und diesen Punkt von meiner Liste abhaken!

Es war noch Vormittag, als ich dort in den Laden hinein ging und es kam mir vor, als würde ich tatsächlich etwas tun, das verboten wäre. Mein Herz klopfte heftig, ich fühlte mich verlegen, doch als ich dann sah, dass andere Kunden ebenfalls in der Erwachsenenabteilung standen und als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt einzelne Hüllen der Filme aus dem Regal nahmen und die Rückseiten ansahen, ging es mir etwas besser. Ich ging zu der Reihe, über der „Schwul & Lesbisch“ stand und war vollkommen aufgeregt als ich sah, wie groß die Auswahl an Filmen dort war. Die Hüllen zeigten junge Kerle in verschiedenen Posen, einer geiler als der andere und ich merkte, wie mich allein diese Bilder erregten, die teilweise an Deutlichkeit wirklich nichts ausließen. Nervös und mit feuchten Händen griff ich nach einem Film, blickte auf die Rückseite der Hülle und sah noch mehr Bildchen, die einzelne Szenen der Handlung darstellten. Ich las sogar die Kurzbeschreibung, als würde ich tatsächlich eine Handlung erwarten. Dann griff ich zu einer weiteren Hülle, auf deren Vorderseite ein junger, blonder Kerl mit einem Ständer grinste und las diese Beschreibung... Ich griff Hülle für Hülle und fühlte mich immer erregter werden und es dauerte wirklich eine ganze Zeit, bis ich mich für einen der Filme entschied. Ich glaube, ich machte meine Entscheidung an dem heißen, nackten Typen auf dem Cover fest und freute mich schon darauf, ihn in höchster Auflösung auf der Heimkinoanlage in Action zu sehen.

Nachdem ich die Hülle ergriffen hatte, ging ich noch durch andere Regale des DVD Verleih und packte einige weitere Filme in meine Hand. Irgendwie wollte ich damit wohl den schwulen Pornofilm tarnen und hoffte, dass der Typ an der Kasse ihn wohl nicht bemerkte. Ich weiß, eine blöde Hoffnung, immerhin musste er den Film ja heraus suchen und in sein System scannen. Aber vielleicht rutschte er bei seiner Aufmerksamkeit mit den anderen Filmen auch einfach nur durch...

Ich wartete, bis an der Kasse niemand war und ging mit insgesamt sieben Hüllen zu dem jungen Mann, der dort hinter dem Tresen stand. Er beachtete mich gar nicht weiter, griff die Hüllen und suchte nach und nach die Filme aus einem großen Regal heraus. Während ich darauf wartete, dass er alle Filme zusammen hatte, schlug mein Herz immer schneller und ich versuchte meine Verlegenheit damit zu überspielen, dass ich etwas in mein Mobiltelefon tippte, so als würde ich besonders beschäftigt sein. Aber in Wirklichkeit war das ein Moment, in dem ich absolut aufgeregt und nervös war. Ich kam mir vor, wie ein kleiner Junge, der sich davor fürchtet, bei einem besonders bösen streich ertappt zu werden.

So, das wäre es dann. Haben sie eine Kundenkarte?“, hörte ich auf einmal die Stimme des jungen Mannes hinter dem Tresen und blickte nervös auf.

Nein, ich bin zum ersten Mal hier“, entgegnete ich und merkte, dass meine Stimme etwas zitterte.

Dann bräuchte ich den Ausweis“, der junge Mann sprach routiniert und ich glaubte schon, er hätte tatsächlich überhaupt keine Ahnung, welchen Film er mir da mit in den Stapel gepackt hatte. Nervös kramte ich meinen Ausweis aus der Brieftasche und schob ihn über den Tresen. Der junge Mann ergriff ihn, tippte etwas in den Computer vor ihm und schob ihn mir schließlich, gemeinsam mit einer Kundenkarte zurück über den Tresen.

Während ich den Ausweis und die Kundenkarte in meiner Brieftasche verstaute, sagte er auf einmal: „Davon gibt es auch einen zweiten Teil. Soll ich den reservieren für das nächste Mal?“

Ich sah auf, blickte in sein grinsendes Gesicht und stammelte, während mir kleine Schweißperlen auf die Stirn traten und mein Herz heftig raste: „Bitte?“

Na von dem Film „Geile Jungs mit Riesenschwänzen treiben es hemmungslos und schmutzig“ - Da gibt es auch einen zweiten Teil.“ Der Junge sah mich an und ich bekam einen hochroten Kopf. Wartete er wirklich auf eine Antwort?

Ich fühlte mich ertappt, spürte wie mein Mund trocken und meine Knie weich wurden. „Ähem... ähm...“, stammelte ich und es fiel mir immer schwerer, überhaupt einen Gedanken zu sammeln.

Hey, muss dir nicht peinlich sein, ist schon ok. Ich pack dir die DVD einfach mal hin und reserviere sie. Wenn du den Film zurück bringst, kannst du ja entscheiden ob du sie willst oder nicht.“ Damit schob der die DVDs über den Tresen und nickte nur lächelnd.

Ich ergriff den Stapel, verstaute sie in meinem Rucksack und ging, ohne ein weiteres Wort zu sagen aus dem Laden. Draußen holte ich erst einmal tief Luft und beruhigte mich etwas. Der erste Mensch außer mir, der wusste, dass ich schwul war, ein fremder, junger Typ in einer Videothek. Aber irgendwie merkte ich auch, dass es sich ganz normal anfühlte und während ich nach Hause ging, fragte ich mich selbst, was eigentlich so schlimm daran war, es meinen Freunden oder meiner Familie zu sagen. Aber dann verwarf ich den Gedanken auch schon wieder, denn ich glaubte, dass der Junge in der Videothek sicher ganz anders damit umging und ein Ausnahmebeispiel war. Immerhin sah er jeden Tag zahlreiche Typen dort im Laden und wer weiß denn schon, wie viele dieser Filme durch seine Hände gingen. Eigentlich ein Traumjob, dachte ich kurz, so nah an der Quelle für diese geilen Filme....

Zu Hause schloss ich dann die Tür hinter mir ab, zog im Wohnzimmer die Vorhänge zu und packte die DVDs aus meinem Rucksack. Ich war so aufgeregt, dass ich die Situation im DVD Laden schon wieder verdrängt hatte und freute mich jetzt nur darauf, mir diesen Film anzusehen: In Großbild und mit der Soundanlage in unserem Wohnzimmer. Ich war so aufgeregt, dass ich schon beim Heraussuchen dieser speziellen DVD meine Erregung in der Hose spürte und kaum hatte ich die silberne Scheibe in den DVD Player geschoben, setzte ich mich auf das Sofa, ergriff die Fernbedienung und drückte auf „Abspielen“.

Schon während die Darsteller im Vorspann vorgestellt wurden, ein vorspann, der an Deutlichkeit nichts missen ließ und die Jungs in Action zeigte, wurde meine Erregung so heftig, dass ich heiß und pulsierend gegen meine Hose drückte. Ich stand nervös...