Der Mond der Meuterer - Die Abenteuer des Colin Macintyre, Bd. 1. Roman

von: David Weber

Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG, 2011

ISBN: 9783838709567 , 464 Seiten

Format: ePUB

Kopierschutz: DRM

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Preis: 6,99 EUR

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Mehr zum Inhalt

Der Mond der Meuterer - Die Abenteuer des Colin Macintyre, Bd. 1. Roman


 

"Buch Drei (S. 191-192)

Kapitel Fünfzehn

Colin MacIntyre saß in der Offiziersmesse der Nergal und mischte die Karten; er musste sich ein Lächeln verkneifen, als er sah, wie Horus ihn über den Tisch hinweg anschaute - fast wie ein Adler, der seine Beute im Auge behielt -, während sie auf Hectors nächsten Bericht warteten. Die Angehörigen der Raumflotte hatten sich einer gewaltigen Auswahl der verschiedensten Glücksspiele verschrieben, die meisten davon elektronischer Natur; doch Horus verabscheute diese Art über-zivilisierten Zeitvertreibs.

Er liebte die terranischen Kartenspiele: Bridge, Canasta, Spades, Hearts, Euchre, Blackjack, Whist, Piquet, Chemin de fer, Poker ... vor allem Poker, für das sich Colin nie so richtig hatte begeistern können. Tatsächlich hatten Karten Colin vor allem als Utensilien für Bühnenmagier interessiert, und Horus war entsetzt zu erfahren, mit welcher Leichtigkeit ein echter Imperialer mit normalen Reflexen eine Karte in der hohlen Hand verschwinden lassen konnte - vorausgesetzt er beherrschte diesen Trick ... und noch einige andere. »Abheben?«, schlug Colin vor und schüttelte traurig den Kopf, als Horus säuberlich fünf Stapel auslegte, bevor er ihm die Karten zurückgab.

»Wie sehen derzeit Ihre Verluste aus?«, sinnierte er, während er die Karten gab. »Sind wir schon bei einer Million angekommen?« »Mich deucht, s ist mehr das Dreifache«, warf Jiltanith säuerlich ein, nahm dann ihre Karten auf und machte sich nicht einmal die Mühe, die Bewegungen von Colins Fingern ebenso konzentriert nachzuverfolgen wie ihr Vater. »Bitte setzen!«, forderte Colin seine Mitspieler auf, und Chips klapperten, als Vater und Tochter ihre Einsätze in die Mitte schoben.

Hätten sie um echtes Geld gespielt, dann wäre er jetzt schon Milliardär, selbst ohne den unrecht erworbenen Reichtum: Von dem hatte Horus verlangt, ihn bei der Gewinnbilanz nicht mitzuberechnen, nachdem er begriffen hatte, dass Colin schamlos schummelte. Colin grinste, und als Jiltanith das sah, stieß sie ein Schnauben aus - allerdings ohne die bisher übliche Bitterkeit. Sie fühlte sich in seiner Gegenwart immer noch nicht so recht wohl; aber sie gab sich redlich Mühe, und Colin war Hector immens dankbar.

Der Colonel hatte sie ordentlich zusammengefaltet, nachdem er die Aufzeichnungen ihres Einsatzes gesehen hatte. Doch irgendwie schien sein Herz nicht ganz seinen harschen Worten folgen zu wollen; und Colin hatte auch das Glitzern in seinen Augen bemerkt, als er hörte, wie Jiltanith ihn bei ihrer ›Nachbesprechung‹ ›Colin‹ genannt hatte. Colin selbst hatte schon befürchtet, sie würde wieder in ihre gewohnte, kalte Feindseligkeit zurückfallen, wenn die Euphorie des Augenblicks erst abgeklungen wäre; doch obwohl sie sich tatsächlich wieder ein wenig zurückzog und er sehr wohl wusste, dass sie ihn immer noch ablehnte, versuchte sie doch dagegen anzugehen, als hätte sie (zumindest vom Kopf her) verstanden, dass er nichts für das konnte, was aus ihm geworden war.

Dass sie jetzt hier mit Horus und ihm am Tisch saß und Karten spielte, war ein eindeutiger Beweis dafür. Colin hätte sich gewünscht, es hätte eine weniger traumatische Möglichkeit gegeben, diesen Sinneswandel hervorzurufen. Er hoffte allerdings, dass der Colonel zufrieden damit sein würde, wie die Dinge sich entwickelt hatten. Militärisch gesehen hatte es sehr gute Argumente dafür gegeben, sie für diesen gemeinsamen Einsatz einzuteilen, doch es hatte immensen Mut erfordert - wohl eher ein gerütteltes Maß an Dreistigkeit! -, dies tatsächlich auch in die Tat umzusetzen. »Ich nehme zwei«, verkündete Horus jetzt, und Colin schnippte ihm zwei der kleinen Papprechtecke zu. »Tanni?« Höflich hob er fragend eine Augenbraue, und sie zog einen Flunsch."