Collection Baccara Band 285 - Leider viel zu sexy! / Heisse Küsse - streng nach Protokoll / Mit dem Ex ins Bett? /

Collection Baccara Band 285 - Leider viel zu sexy! / Heisse Küsse - streng nach Protokoll / Mit dem Ex ins Bett? /

von: Leanne Banks, Sandra Marton, Anne Oliver

CORA Verlag, 2010

ISBN: 9783862956234 , 384 Seiten

Format: ePUB

Kopierschutz: DRM

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Preis: 1,99 EUR

Mehr zum Inhalt

Collection Baccara Band 285 - Leider viel zu sexy! / Heisse Küsse - streng nach Protokoll / Mit dem Ex ins Bett? /


 

1. KAPITEL

Rio de Janeiro, im April

Der Karneval war bereits vor zwei Monaten zu Ende gegangen. Aber in Rio schien das niemanden zu interessieren.

Lincoln Aldridge wunderte sich nicht. Er war schon viele Male in der Stadt gewesen, die einem Mann mit Geld, gutem Aussehen und geschäftlichen Verbindungen viel bieten konnte.

Und obwohl er alles das besaß, stand ihm der Sinn absolut nicht nach Party und Zerstreuung. Er war nun schon seit fast zwei Wochen unterwegs. Zuerst war er nach Argentinien und Kolumbien geflogen, bevor er anschließend nach Brasilien weitergereist war, wo er sich im Moment aufhielt. Seine Geschäftstermine waren alle erfolgreich gewesen. Allerdings hatte er weitaus wichtigere Dinge im Kopf.

Er hatte schon lange nichts mehr von seiner Schwester Kathryn gehört, die vor fünf Monaten geheiratet hatte und sich nun auf einer verspäteten Hochzeitsreise um die ganze Welt befand.

Und obwohl New York auch ein Teil der Welt war, hatten Kathryn und ihr Mann es bisher nicht geschafft, ihn dort zu besuchen.

„Aber natürlich kommen wir vorbei“, hatte seine Schwester ihm versichert. „Am besten am Ende der Reise. Dann können wir auch noch etwas Zeit mit dir verbringen. Mach dich schon einmal auf eine Überraschung gefasst.“

Lincoln hätte es schon gereicht, sie einfach wiederzusehen. Kathryn war zweiundzwanzig, und Lincoln hatte sie großgezogen. Heute lebte sie in Los Angeles. Dort war sie auch Mark begegnet, mit dem sie durchgebrannt war, um in Las Vegas zu heiraten. Lincoln, der zehn Jahre älter als sie war, hätte es lieber gesehen, wenn sie ihren Mann vor der Hochzeit näher kennengelernt hätte. Aber immerhin würde er ihn nun treffen.

Deshalb konnte er es kaum erwarten, endlich nach Hause zu kommen.

Doch zuerst musste er den Vertrag mit dem Unternehmer Hernando Marques abschließen. Es war bereits alles beschlossene Sache. Trotzdem bestand Marques darauf, dass Lincoln den Vertrag bei ihm zu Hause unterschrieb. Und auch wenn es ein ungewöhnlicher Wunsch war, so hatte er keine Sekunde gezögert, als der brasilianische Geschäftsmann ihn fragte. Denn immerhin ging es hier um ein jährliches Auftragsvolumen von fünfundzwanzig Millionen Dollar, den Lincoln für seine Firma Aldridge Inc. für die Überwachung aller Privathäuser und Geschäftsgebäude von Marques ausgehandelt hatte.

„Das ist mein Pokerabend, Lincoln“, hatte Marques gesagt. „Es werden ein paar alte Freunde von mir kommen, die Sie sicherlich gern kennenlernen würden.“

Lincoln hatte gelächelt und ihm geantwortet, dass er sich sehr auf den Abend freute. Kurz vor acht Uhr abends passierte sein Taxi das Tor zu Marques’ Anwesen.

Wie immer hielt Lincoln nach den Kameras Ausschau. Eines seiner Teams hatte vor wenigen Wochen das neueste Sicherheitssystem auf dem Gelände installiert. Dazu gehörten versteckte Kameras, Bewegungssensoren und Elektrozäune. Er konnte sie nicht alle ausmachen. Aber das war ja schließlich auch der Sinn der Sache. Was er jedoch sah, gefiel ihm sehr gut.

Das Taxi hielt vor einer weißen Marmortreppe. Bevor Lincoln klingeln konnte, öffnete ihm sein Gastgeber bereits die Tür.

„Lincoln!“ Marques lächelte und streckte ihm die Hand entgegen. „Ich hatte schon befürchtet, dass Sie meine Einladung vergessen hätten, meo amigo.“

„Es gab viel Verkehr auf dem Weg“, sagte Lincoln und wunderte sich über Marques’ überaus herzliche Begrüßung. Die Brasilianer waren zwar schon von Natur aus freundliche Menschen, aber sein Gastgeber schien seine Landsleute an Herzlichkeit noch übertreffen zu wollen.

Marques führte ihn in einen Pokerraum, in dem sich mindestens fünfzehn Männer aufhielten und in kleinen Gruppen herumstanden. An der Seite befand sich ein riesiges Büfett, das keine Wünsche offen ließ.

„Kommen Sie, Lincoln. Ich stelle Ihnen meine Freunde vor.“

Lincoln schüttelte Hände, lächelte und bemerkte einige bekannte und viele unbekannte Gesichter. Es handelte sich um ein Treffen der reichsten Männer von ganz Südamerika. Vor acht Jahren, als er Aldridge Inc. gegründet hatte, hätte Lincoln alles dafür gegeben, um zu so einer illustren Runde eingeladen zu werden.

Nun waren es Marques’ Gäste, die sich geehrt fühlten, Lincoln kennenzulernen, da er sich mit seiner Firma einen hervorragenden Ruf erarbeitet hatte.

Er ging von einer Gruppe zur nächsten, machte Small Talk und nahm sich etwas vom Büfett. Während alle anderen Männer sich prächtig zu amüsieren schienen, konnte er es kaum erwarten, endlich nach Hause zu kommen. Dabei hatte die Pokerrunde noch nicht einmal begonnen.

Am Ende des Abends kam Marques wieder zu ihm. Er lächelte, aber auf seiner Stirn glänzten Schweißperlen. Der Mann wirkte sichtlich angespannt. Hat er etwa doch noch irgendwelche Einwände gegen den Vertrag, obwohl alles längst beschlossen ist?, überlegte Lincoln für einen Moment.

„Hernando“, sagte er freundlich. „Ich wollte Sie gerade aufsuchen. Der Abend war sehr anregend, aber …“

„Aber Sie haben einen langen Tag hinter sich und möchten früh ins Bett.“

„Ich bin froh, dass Sie Verständnis dafür haben.“

„Das habe ich. Vielleicht könnten wir … wenn Sie nichts dagegen haben, uns kurz in die Bibliothek begeben, um …“ Er machte eine kurze Pause.

„Um den Vertrag zu unterschreiben“, half Lincoln ihm auf die Sprünge.

„Genau. Das hatten wir ja heute Abend vor.“ Marques zögerte. „Außerdem würde ich mich gern mit Ihnen unterhalten.“

Die Bibliothek war mindestens genauso beeindruckend wie der Pokerraum. Man betrat sie durch mächtige Holztüren. Auf der anderen Seite befand sich ein schmuckvoller Kamin, der den Raum wärmte und ihm eine gemütliche Atmosphäre verlieh.

Marques bot Lincoln einen Brandy, eine Zigarre und Kaffee an, doch dieser lehnte dankend ab. „Irgendetwas beschäftigt Sie, Hernando“, bemerkte er höflich. „Und ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie gleich zum Punkt kommen könnten.“

Sein Gastgeber nickte und legte Holz in den Kamin nach. „Das ist gar nicht so einfach für mich, Lincoln.“

„Aber?“

„Aber ich muss Sie etwas fragen.“ Er lachte kurz auf. „Ich habe keine Übung darin, jemanden um einen Gefallen zu bitten, und es fällt mir auch nicht leicht. Dabei handelt es sich nicht einmal wirklich um einen Gefallen, denn Sie werden auch davon profitieren.“

Lincoln fragte sich, worauf Marques hinauswollte. Wollte er die Bedingungen des Vertrages neu aushandeln? Oder ging es doch um etwas ganz anderes? „Worum handelt es sich bei dem Gefallen?“

Marques räusperte sich. „Sie sind doch unverheiratet, oder?“

„Wie bitte?“

„Ich meine, Sie sind Single, wenn ich mich nicht irre.“

Lincoln runzelte die Stirn. Was hatte sein Privatleben damit zu tun? „Ja, ich bin Single.“ „Und Sie haben keine Kinder, richtig?“ „Hernando, worauf wollen Sie hinaus?“ „Sie müssen wissen, dass nur ein Vater meine Gefühle nachvollziehen kann.“

„Wie meinen Sie das?“

Marques sah ihn an. „Ich habe eine Tochter. Sie ist jung, aber sehr reif für ihr Alter.“

„Ich verstehe immer noch nicht …“

„Außerdem ist sie intelligent und sehr gut erzogen. Sie ist gehorsam, hat gute Manieren und …“

… und Marques will, dass ich sie heirate, überlegte Lincoln. Druckste er deshalb herum?

„Ich bin ein moderner Mann, Lincoln. Aber wenn es um meine Tochter geht, befolge ich gern die Traditionen meines Landes.“

Also lag er doch richtig. Lincoln hatte schon davon gehört, dass man in Brasilien selbst in hohen Kreisen noch Ehen arrangierte.

„Ich würde sie nie einem Mann anvertrauen, den ich nicht schätze …“, fuhr Marques fort.

Auch in Lincolns Heimatland kam es hin und wieder noch zu arrangierten Hochzeiten, aber eben nicht so offensichtlich.

Er war schon mehrere Male das potenzielle Opfer von Verkupplungsversuchen gewesen. Immerhin war er Anfang dreißig, Single und wohlhabend.

Er brauchte sich für seinen Reichtum nicht zu schämen, denn er hatte sich alles selbst aufgebaut. Niemand hatte ihm jemals etwas im Leben geschenkt. Deshalb wusste er seine Häuser, die teuren Autos und die Privatflugzeuge viel mehr zu schätzen als andere reiche Menschen.

Außerdem sah er gut aus.

Die meisten Frauen behaupteten sogar, dass er unverschämt attraktiv war. Selbst als er kaum Geld auf dem Konto gehabt hatte, waren ihm die Frauen nicht abgeneigt gewesen.

Deshalb kam ihm diese Situation nicht neu vor. Er war schon von vielen reichen Müttern gefragt worden, ob er nicht ihre schönen Töchter heiraten wollte, um ihnen ihre Zukunft zu sichern.

Sie werden meine Emma lieben, hatten sie gesagt. Oder: Warum kommen Sie am Wochenende nicht nach Easthampton und lernen Glenna kennen? Sie erinnern sich doch noch an meine Tochter?

Aber noch nie hatte sich jemand getraut, direkt zu ihm zu sein. Das hier ist meine Tochter. Ich möchte, dass Sie sie heiraten.

„… sie ist eine charmante junge Frau, Lincoln. Wenn Sie mit ihr ausgingen …“

„Hernando.“ Lincoln holte tief Luft. „Ich weiß es zu schätzen, dass Sie nicht um den heißen Brei herumreden, sondern direkt zur Sache kommen. Das ist bestimmt nicht einfach für Sie.“

Marques...