Romana Exklusiv Band 183 - Hand in Hand auf den Bahamas / Zum Frühstück süsse Küsse / Verliebt, Prinzessin? /

Romana Exklusiv Band 183 - Hand in Hand auf den Bahamas / Zum Frühstück süsse Küsse / Verliebt, Prinzessin? /

von: Karen Van Der Zee, Anne McAllister, Valerie Parv

CORA Verlag, 2009

ISBN: 9783862956029 , 384 Seiten

Format: ePUB

Kopierschutz: DRM

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Preis: 3,99 EUR

Mehr zum Inhalt

Romana Exklusiv Band 183 - Hand in Hand auf den Bahamas / Zum Frühstück süsse Küsse / Verliebt, Prinzessin? /


 

1. KAPITEL

Sky blickte verärgert drein, als sie und Sean vor dem alten Virginier Plantagenhaus parkten, in dem die Cocktailparty stattfinden sollte. Hätte sie Sean ihre beruflichen Pläne doch besser später unterbreitet! Sie war jedoch so aufgeregt gewesen, dass sie die Neuigkeiten nicht länger für sich behalten konnte. Dabei hatte sie gehofft, Sean würde sich für sie freuen. Das Gegenteil war der Fall gewesen.

„Wir reden später darüber“, sagte er jetzt geschäftsmäßig kühl, was Sky noch wütender machte. Schließlich war sie nicht eine seiner Angestellten, die er herumkommandieren konnte, wie es ihm passte. Sie führte ihr eigenes Leben, hatte ihre Träume und vor allem das Recht, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen.

Schweigend überquerten sie den hübsch angelegten Garten und betraten die große Veranda des beeindruckenden historischen Baus. Dieses Anwesen muss ein Vermögen wert sein, dachte Sky. Aber die Mitglieder der Montanagruppe waren ja allesamt steinreich, das hatte Sean zumindest gesagt.

Ein Butler führte sie durch ein mit Marmor gefliestes Foyer in einen großen Saal, wo die Party bereits in vollem Gange war. Elegant gekleidete Damen und Herren standen in kleinen Gruppen zusammen und unterhielten sich angeregt. Diamanten glitzerten an den Hälsen der Damen. Kellner schlängelten sich geschickt mit Tabletts durch die Menge und boten Drinks und Appetithäppchen an.

„Das ist er“, flüsterte Sean Sky zu. „Der Mann dort drüben, der sich gerade am Kinn reibt.“

Er sah genau so aus, wie Sky ihn sich vorgestellt hatte: groß, elegant, gebildet – und skrupellos. Zu einem dunklen Maßanzug trug er ein weißes Hemd, und seine strahlend grünen Augen blitzten, während er sich umschaute. Er hält Ausschau nach Beute, schoss es Sky unwillkürlich durch den Kopf.

Als Mitglied der Montanagruppe, einem Familienunternehmen, das Luxushotels und Touristenressorts auf der ganzen Welt besaß, strahlte er Macht und Reichtum aus. Heute sollte der Beginn eines weiteren Projekts der Montanagruppe gefeiert werden – der Bau einer riesigen Hotelanlage im equadorianischen Regenwald. Und genau das war Sky ein Dorn im Auge.

In diesem Moment schaute der Mann zu ihr herüber. Als sie seinen Blick erwiderte, verspürte sie ein derart erregendes Prickeln, dass sie erschrocken zusammenzuckte. Jetzt löste der Fremde sich von der Gruppe und ging direkt auf sie zu.

Höflich lächelnd wandte er sich an Sean. „Freut mich, dass Sie gekommen sind, Sean“, sagte er mit dunkler, rauer Stimme und einem leicht südlichen Akzent. Der Ausdruck seiner Augen blieb jedoch kalt.

Er mag Sean nicht, fuhr es Sky durch den Kopf, doch da reichte der Unbekannte ihr schon die Hand. „Mein Name ist Dave Montana. Freut mich, Sie kennenzulernen.“

Sky gab ihm die Hand, und ihr Herz pochte, als sie unverhohlenes Interesse in den Augen dieses Mannes las. Sein Haar war dunkelbraun, und seine Nase hatte eine kleine Unebenheit, so als sei sie einmal gebrochen worden. Das mochte sogar gut sein. Dave Montana war zweifellos jemand, der provozieren konnte. Was ist nur los mit mir?, fragte sich Sky nervös. So hatte sie noch nie auf einen Mann reagiert.

„Und ich heiße Sky Malone“, antwortete sie höflich und entzog ihm die Hand.

Überrascht zog Dave Montana die Brauen hoch. „Sky – ein interessanter Name.“

„Danke“, antwortete Sky. „Mir gefällt er auch.“

Dave Montana lächelte. „Darf ich Ihnen einen Drink anbieten?“

Sean nahm einen Scotch, und Sky entschied sich für Champagner. Mit dem Glas in der Hand schlenderte sie in einen kleinen Vorraum, in dem sich auf einem Tisch das Modell der auf Equador geplanten Hotelanlage befand. An den Wänden hingen Landkarten, Fotografien, Entwürfe und Zeichnungen.

Fünfundzwanzig Morgen ursprüngliches Land im Regenwald müssten für das Projekt gerodet werden, stellte Sky fest. Straßen würden gebaut, Wanderwege durch den Dschungel geschlagen und ein Bootsanlegeplatz am Fluss errichtet werden.

Nachdem Sky sich alles gründlich angeschaut hatte, ging sie wieder hinaus und suchte Sean. Sie entdeckte ihn bei zwei anderen Männern, und schien sich angeregt mit ihnen zu unterhalten.

Sean sah gut aus und hatte Charme. Vor zwei Monaten hatte Sky ihn kennengelernt und auf Anhieb gemocht. Nach ziemlich kurzer Zeit hatte sie allerdings festgestellt, dass er ein Mensch war, der andere gern manipulierte und kontrollierte, und das waren Charaktereigenschaften, die Sky ganz und gar nicht schätzte.

Als sie Sean während der Fahrt hierher eröffnet hatte, dass sie aus beruflichen Gründen nach Mexiko fliegen wolle, war er alles andere als begeistert gewesen.

„Was? Einen ganzen Monat willst du wegbleiben?“, hatte er sich beschwert.

„Ja.“

„Aber Sky, das kannst du doch nicht machen. Ich brauche dich.“

Eigentlich hätte Sky sich in diesem Moment geliebt und begehrt fühlen müssen, doch sie hatte nur Ärger und Zorn empfunden. Da sie jedoch keinen Streit hatte vom Zaun brechen wollen, hatte sie geschwiegen und versucht, sich zu beruhigen.

Sky blickte zu Sean hinüber. Er war herrschsüchtig und egoistisch und würde sie niemals verstehen. Ein schmerzliches Gefühl von Einsamkeit überkam Sky. Wieder einmal war sie an den falschen Mann geraten, und wieder musste sie ihre Träume und Pläne begraben.

Mit Josh war das ganz anders gewesen. Mit ihm hatte sie alles geteilt, sie hatten zusammen geträumt und ihre Zukunft geplant. Josh hatte Skys Arbeit mit der Kamera geschätzt, und Sky hatte seine schriftstellerischen Fähigkeiten bewundert.

Sie seufzte leise auf und trank noch einen Schluck Champagner. Ich bin erst siebenundzwanzig und habe jetzt schon das Gefühl, nie wieder einen Mann zu finden, der zu mir passt, dachte Sky frustriert. Ich werde allein und kinderlos bleiben und ein einsames, unerfülltes Leben führen.

Acht Jahre waren eine lange Zeit. Acht Jahre, in denen Sky sich schrecklich einsam gefühlt hatte. Keiner der Männer, die sie nach Joshs Tod kennengelernt hatte, hatte die Leere in ihrem Innern zu füllen vermocht. Sky hatte sich schon oft die Frage gestellt, ob es vielleicht auch an ihr selbst lag, dass sie immer Pech mit Männern hatte. Vielleicht fühlte sie sich aus irgendwelchen, ihr unerklärlichen Gründen immer zu den falschen hingezogen.

Der Lärm und die vielen Menschen nervten Sky. Deshalb ging sie hinaus in den Garten. Es war eine herrliche Frühlingsnacht mit Halbmond und klarem Sternenhimmel. Tief atmete Sky die kühle Luft ein. Kleine, im verborgenen aufgestellte Laternen tauchten den Garten in ein sanftes Licht und verliehen ihm eine romantische, märchenhafte Atmosphäre.

Hier draußen fühlte Sky sich erheblich wohler. Sie mochte keine Cocktailparties, und eine wie diese schon gar nicht. Die Gäste strahlten allesamt Reichtum und Macht aus, und Sky, die sich am liebsten in der Natur aufhielt, fand es im Haus irgendwie beklemmend.

Sky hatte Angst, sich danebenzubenehmen und etwas Falsches zu sagen. Das war ihr schon häufig passiert. Manchmal sprudelten die Gedanken nur so aus ihr heraus. Dabei machte sie unbedachte Äußerungen, die sie in peinliche Situationen brachten.

Plötzlich hörte sie Schritte hinter sich und drehte sich um. Als sie Dave Montana auf sich zukommen sah, spürte sie erneut dieses erregende Prickeln. Was ist nur los mit mir?, dachte sie verwirrt. Es gefiel ihr nicht, dass sie so stark auf diesen Mann reagierte.

„Schöner Abend, nicht wahr?“, begann Dave locker und trank einen Schluck aus seinem Glas.

„Ja“, erwiderte Sky zögernd.

„Haben Sie das Modell gesehen?“, erkundigte er sich.

„Ja.“

„Und was halten Sie davon?“

Sky hatte plötzlich das Gefühl, dass ihn ihre Meinung wirklich interessierte. Aber weshalb?, fragte sie sich im Stillen. Ich bin kein Sponsor und habe auch sonst nichts mit dem Projekt zu tun.

Sky zögerte mit der Antwort. Dave Montana war kein Mensch, der seine Zeit mit unnötigen Plaudereien verschwendete. Was sollte sie also sagen?

Er lächelte. „Na los, raus damit. Was halten Sie davon?“

Sky riss sich zusammen. „Also gut. Das Hotel ist sehr schön, und die ganze Anlage sieht vielversprechend aus.“

„Aber?“

„Kein Aber.“

Er lächelte. „Sie haben es zwar nicht ausgesprochen, aber es gibt ein ‚Aber‘. Ich sehe es Ihnen an. Das Projekt gefällt Ihnen nicht, hab ich recht?“

„Ich kenne weder die Einzelheiten noch die Umstände und war noch nie in Equador“, erwiderte Sky ausweichend. „Sie sehen, ich bin nicht ausreichend informiert, um meine Meinung zu äußern.“

Dave Montana lächelte erneut. „Das ist eine lobenswerte Einstellung. Aber eine Meinung haben Sie doch, oder?“

„Natürlich habe ich die.“ Sky ärgerte sich über die Art und Weise, wie Dave Montana mit ihr sprach. Offensichtlich wollte er sie provozieren. Nervös trank sie einen Schluck und wich seinem Blick aus.

„Also?“

Sky seufzte auf. Dieser Mann war unmöglich. „Um die Wahrheit zu sagen, Mr. Montana, ich halte nicht viel von diesem Projekt. Das Hotel ist sehr groß. Es werden viele Touristen kommen.“

„Sicher, das ist ja auch der Sinn der Sache. Mit einem solchen Hotel lässt sich viel Geld verdienen.“

Zorn stieg in Sky auf. Geld! Als wenn das eine Entschuldigung wäre. „Ich weiß“, erwiderte sie dennoch beherrscht....