Börsenwissen kurz und bündig - Die 150 häufigsten Fragen - und 150 geldwerte Antworten

von: Uwe Lang

Campus Verlag, 2009

ISBN: 9783593405384 , 219 Seiten

3. Auflage

Format: PDF, OL

Kopierschutz: DRM

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Preis: 24,99 EUR

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Börsenwissen kurz und bündig - Die 150 häufigsten Fragen - und 150 geldwerte Antworten


 

Vorwort Fast fünf Jahre lang, von März 2003 bis Dezember 2007, konnten sich Anleger Jahr für Jahr über gleichsam automatische Wertzuwächse in ihren Depots freuen. Zwar kam es immer wieder zu kleineren Korrekturen, aber doch nie zu nennenswerten Rückschlägen. Viele Anleger fragten sich bereits, ob sich Verkäufe von Aktien überhaupt jemals lohnten, wenn diese später vermutlich ohnehin nur teurer zurückgekauft werden müssten. Diese Ausnahmejahre an den internationalen Aktien sind jetzt Geschichte. Das haben die Kursstürze Anfang 2008 unübersehbar gelehrt. Künftig wird es wieder darauf ankommen, zum richtigen Zeitpunkt zu kaufen und zu verkaufen. Und es wird auch viele Verlierer geben. Ob jemand zu den Gewinnern oder zu den Verlierern an den Börsen zählt, hängt meiner Meinung nach nur in begrenztem Umfang von seinen Grundkenntnissen und den Methoden ab, die er zur Aktienanalyse einsetzt. Das nötige Wissen ist schnell erworben; etwa mit Hilfe dieses Buches, das mit zahlreichen Beispielen aus der Praxis der letzten Jahre und Jahrzehnte aufwartet. Börsenerfahrung ist aber mehr als nur technisches Wissen. Sie umfasst auch die Fähigkeit, mit den eigenen Gefühlen und Ängsten, die einem immer wieder Streiche spielen, richtig umzugehen. Auch hierzu soll dieses Buch einen Beitrag leisten. Unerfahrene wiegen sich in Sicherheit, wo es brandgefährlich ist, und sehen andererseits dort Gefahren, wo keine sind. Es gilt, Selbstdisziplin zu erlernen und gleichzeitig gegen Selbsttäuschung sowie Beeinflussung von außen immun zu werden. Obwohl diese Fähigkeiten überwiegend in der Anlagepraxis erlernt werden müssen, erhält der Leser hier einige unterstützende Hinweise und erfährt, worauf er achten muss. Das Buch ist so angelegt, dass es sich nicht mit langen theoretischen Abhandlungen aufhält, sondern sofort in die Praxis hineinführt. Es ist im Frage- und Antwortstil aufgebaut und setzt keine Lektüre der jeweils vorhergehenden Abschnitte voraus, so dass der Leser sofort das Thema aufschlagen kann, das ihn besonders interessiert. Querverweise, ein Schlagwortregister sowie gelegentliche Überschneidungen und Wiederholungen einzelner Themen sollen zur Vertiefung des Gelesenen beitragen. Ausgewählte Graphiken erschließen markante Börsenereignisse auf leicht verständliche Weise. Nicht nur der Privatanleger, der seine ersten erfreulichen oder auch negativen Erfahrungen bereits hinter sich hat, soll mit diesem Buch Anregungen erhalten, sondern auch der Börsenprofi, dem die ausgewählten Beispiele und Hinweise bei Kundengesprächen oder der Durchführung von Seminaren eine wertvolle Hilfe sein mögen. Er wird aus seiner eigenen Erfahrung vieles des hier Aufgezeigten bestätigen und durch eigene Beispiele ergänzen können. Besonders zu Dank verpflichtet bin ich Frau Dr. Ute Gräber-Seißinger und Herrn Dipl. -Volkswirt Jan W. Haas, die mir wichtige Hinweise, Tipps und Verbesserungsvorschläge zur Gestaltung dieses Buchs liefern konnten. Augsburg, im Januar 2009Uwe Lang 1. Ist es möglich, sich durch Börsengeschäfte ein stetiges und verlässliches Zusatzeinkommen zu verschaffen? Nein. Die Börse entwickelt sich dazu zu wenig geradlinig. Kurzfristig kann ich mit meiner Geldanlage schief liegen und langfristig doch noch Recht behalten. Ich kann möglicherweise monatelang gar keine Gewinne erzielen und plötzlich in zwei Monaten mehr verdienen als in den zwei Jahren zuvor. Weil ich mich auf diese Gewinne aber nicht verlassen kann, muss ich immer beachten, dass nur solches Geld in Aktien oder ähnliche Risikopapiere fließen darf, das nicht für eine baldige Verwendung vorgesehen ist. Was ich in ein paar Monaten brauche, darf nicht in die Börse fließen. Erst recht darf ich für meine Zukunftsplanung nicht mit möglichen Börsengewinnen rechnen. Die fallen einem zu, aber man kann sie nicht erzwingen. Wer zu viel wagt, weil er meint, unbedingt Geld an der Börse 'machen' zu müssen, verliert auf die Dauer. 2. Welche Anlageform hat in den vergangenen Jahren die höchste Rendite erzielt: Aktien, Anleihen, Gold, Immobilien oder Kapitallebensversicherungen? Einer über einhundert Jahre reichenden Statistik zufolge, die dieser Tage wiederholt zitiert wird, waren Aktien langfristig die Anlageform mit der durchschnittlich höchsten Rendite. Aber dies allein ist nicht maßgebend. Eine Anlage muss für die jeweils kommenden Jahre aussichtsreich sein. Hierbei spielt der Zeitpunkt des Kaufs eine wichtige Rolle. Aktien bieten im Durchschnitt eine wesentlich niedrigere Ausschüttung als Anleihen. Allerdings rechnet der Anleger bei Aktien weniger mit hohen Dividenden (so nennt man hier die ausbezahlten Gewinnbeteiligungen) als vielmehr mit Kursgewinnen, also einer Höherbewertung seines Unternehmens. Dabei kommt es aber darauf an, günstig zu kaufen und im richtigen Moment wieder zu verkaufen. Immobilien und Gold haben in Zeiten starker Preissteigerungen jeweils überdurchschnittlich zulegen können. Als die Inflationsraten in den neunziger Jahren stark zurückgingen, verloren diese Anlagen viel von ihrer früheren Beliebtheit. Bei Immobilien kommt es freilich auch sehr darauf an, wie stark der Staat solche Anlagen steuerlich fördert. Bei den Anleihen war entscheidend, zu welchen Zinssätzen man eingestiegen war. Wer im Jahre 1980 US-Anleihen mit einer Laufzeit von dreißig Jahren und einer Rendite von damals jährlich 13 Prozent kaufte, kommt bis zum Jahre 2010 in den Genuss jährlicher Zinsen in einer Höhe, die heute undenkbar wäre. Kapitallebensversicherungen garantieren nur eine schwache Rendite. Die zusätzlichen Erträge werden von den meisten Versicherungen nicht in angemessener Höhe an den Versicherten ausbezahlt, sondern verbleiben im Unternehmen. Die Gewinne der Lebensversicherungsgesellschaften schwollen dadurch in den vergangenen Jahrzehnten kräftig an. Der Anleger wäre in den meisten Fällen nachweislich besser gefahren, wenn er seine Spargroschen selbst in Aktien oder Anleihen gesteckt hätte, anstatt sie in eine Versicherung einzuzahlen. Wären Lebensversicherungen nicht übermäßig steuerlich gefördert worden, hätten sie mit einer Direktanlage in Aktien oder Anleihen niemals konkurrieren können.