Collection Baccara Band 279 - Verführt in Venedig / 1000 Küsse für die Braut / Der Mann in meinem Bett /

Collection Baccara Band 279 - Verführt in Venedig / 1000 Küsse für die Braut / Der Mann in meinem Bett /

von: Sara Orwig, Linda Randall Wisdom, Jennifer LaBrecque

CORA Verlag, 2009

ISBN: 9783862956173 , 384 Seiten

Format: ePUB

Kopierschutz: DRM

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Preis: 2,99 EUR

Mehr zum Inhalt

Collection Baccara Band 279 - Verführt in Venedig / 1000 Küsse für die Braut / Der Mann in meinem Bett /


 

1. KAPITEL

Um Himmels willen, was hatte der denn hier zu suchen?

Der von Ashley Smith seit Monaten gefürchtete Moment war zu ihrem Entsetzen Realität geworden.

Bräutigam und Braut schwebten glücklich vereint über die Tanzfläche im exklusiven Country Club von Dallas. Doch Ashleys Erleichterung über den reibungslosen Ablauf der Hochzeitsfeier war verpufft. Schuld daran war der Anblick des hochgewachsenen, schwarzhaarigen Mannes im dunkelblauen Anzug und blütenweißen Hemd, der deutlich aus der übrigen Gästeschar herausstach – Ryan Warner, millionenschwerer Eigentümer der Warner Hotelkette. Der Mann, mit dem sie vor vier Monaten eine kurze, wenn auch leidenschaftliche Affäre gehabt hatte.

Leichter Schwindel erfasste Ashley, und ihrem ersten Impuls folgend hätte sie am liebsten fluchtartig den Saal verlassen. Keine gute Idee, wie ihr sogleich bewusst wurde. Damit wäre sie als Hochzeitsplanerin wohl ein für alle Mal erledigt gewesen.

Trotz ihres Schocks konnte sie nicht anders, als Ryan auch jetzt mit bewundernden Blicken zu verschlingen. Er war zweifellos der bestaussehende Mann, der ihr je begegnet war. Mit einem wohligen Schauer erinnerte sie sich an seine Lippen auf ihrem Körper …

Während der vergangenen Monate hatte sie sich oft gefragt, was nur in sie gefahren war, sich derart hemmungslos in eine Affäre mit einem Mann zu stürzen, den sie kaum kannte. Jetzt wusste sie es wieder. Gegen diese geballte Portion Sexappeal gepaart mit unwiderstehlichem Charme kam wohl keine Frau an. Hungrige Küsse, forschende Hände, die ganz wunderbare Dinge mit ihr anstellten … Szenen heißer Lust flammten in ihrer Erinnerung auf. Nach jedem Liebesspiel hatte Ashley sich noch Stunden wie auf Wolken gefühlt.

Und jetzt war er hier, stand nur wenige Meter von ihr entfernt, lässig einen Drink in der Hand haltend. Plötzlich wurde Ashley sich ihrer eigenen Erscheinung bewusst in ihrem blassgelben Leinenkostüm, der gelben Seidenbluse und den dazu passenden Pumps. Ziemlich bieder, wie sie fand. Unwillkürlich strich sie sich glättend über den Rock und zupfte eine widerspenstige blonde Haarsträhne zurecht.

Hätte sie gewusst, dass Ryan heute hier sein würde, hätte sie ihre Assistentin für diesen Empfang eingeteilt. Doch sein Name stand nicht auf der Gästeliste, da war sie sicher. Den hätte sie unmöglich übersehen, denn er war wirklich der letzte Mensch auf Erden, dem sie begegnen wollte. Bis jetzt schien er sie nicht entdeckt zu haben, und sie hoffte inständig, das würde so bleiben.

Eine attraktive Brünette im Arm, gesellte er sich nun zu den Paaren auf der Tanzfläche. Umso besser. Vielleicht hatte sie Glück, und er würde sich bald mit seiner Begleiterin verabschieden. Halbwegs erleichtert widmete sich Ashley wieder ihren Aufgaben, erteilte den Kellnern rasche Anweisungen und sorgte dafür, dass das Büfett aufgefüllt wurde. Schließlich wurde es Zeit fürs Anschneiden der Hochzeitstorte.

Ashley zupfte die Braut am Ärmel. „Los geht’s, Emily, der Fotograf wartet schon.“ „Oh, danke, Ashley, Sie haben sich selbst übertroffen. Es ist so ein wundervolles Fest.“ Emily strahlte.

„Freut mich. Übrigens, ich kann mich gar nicht an Ryan Warners Namen auf der Gästeliste erinnern“, bemerkte Ashley beiläufig.

„Jake, Ryan und unser Trauzeuge Nick Colton sind seit einer halben Ewigkeit befreundet. Ursprünglich hatten wir nicht mit Ryan gerechnet, da Geschäfte ihn in Europa festhielten. Doch dann konnte er sich wohl noch rechtzeitig loseisen und tauchte heute Morgen ganz überraschend bei uns auf.“ Emily musterte ihr Gegenüber neugierig. „Warum fragen Sie? Kennen Sie …“

„Hier kommt der Fotograf“, unterbrach Ashley sie rasch. „Also los, ich erwarte hinreißende Fotos!“ Damit tauchte sie in Richtung Waschraum ab, froh, dass aller Augen sich auf das glückliche Brautpaar richteten. Nachdem sie sich gefasst hatte, kehrte sie an ihren Platz zurück, um den weiteren Verlauf der Feier zu dirigieren – sie näherten sich langsam dem Höhepunkt, dem Werfen des Brautstraußes. Nicht mehr lange also, dann hätte sie diesen Empfang überstanden.

Die Gefahr schien ohnehin gebannt, denn Ashley konnte Ryan nirgends mehr entdecken. Vermutlich war er inzwischen mit seiner hübschen Begleiterin gegangen.

Ashley kontrollierte noch einmal das Büfett und begutachtete gerade die Eisskulptur in Form eines Schwans, da schloss sich eine Hand leicht um ihr Handgelenk.

„Hallo“, schnurrte eine tiefe männliche Stimme, und Ashleys Herz setzte einen Schlag aus.

Erschrocken wirbelte sie herum und blickte in zwei verwirrend grüne Augen, die, passend zum dunklen Haarschopf, von dichten schwarzen Wimpern umrahmt wurden. Augen so grün wie Smaragde und so sexy, dass ihr ganz schwach wurde vor Verlangen. Es waren diese unvergleichlichen Augen, die sie stets wehrlos machten – damals wie heute.

„Was tust du denn hier?“, wollte er wissen. „Kennst du Emily und Jake?“

„Ja. Nett, dich zu sehen“, erwiderte sie knapp, zur Flucht entschlossen. Wenn da nicht sein Griff um ihr Handgelenk wäre … bestimmt spürte er das wilde Jagen ihres Pulses.

„Komm, lass uns tanzen“, schlug Ryan vor und zog sie in Richtung Tanzfläche.

„Das geht nicht“, wehrte sie gereizt ab. „Ich bin hier die Hochzeitsplanerin und habe zu arbeiten.“ Ashley versuchte, sich unauffällig von ihm zu lösen. Sie wollte keine Szene machen, aber mit ihm zu tanzen, kam absolut nicht infrage.

„Unsinn“, überging er ihren Einwand mit einem charmanten Lächeln und zog sie in die Arme.

Obwohl sie nur weg wollte, konnte sie sich doch nicht bremsen, seine markanten Züge zu bewundern: das energische Kinn, die hohen Wangenknochen, die gerade Nase. Und dann diese breiten Schultern … leise seufzend erinnerte sie sich daran, wie gern sie sich immer an seine muskulöse Brust geschmiegt hatte, sicher geborgen in seinen starken Armen.

Stopp, rief sie sich rasch zur Ordnung. Du musst diesen Kerl aus deinem Leben verbannen, je eher, desto besser. Sein sehnsüchtiger Blick auf ihrem Mund brachte sie schon wieder ins Wanken.

„Du hast mich sitzen lassen“, sagte er übergangslos und musterte sie forschend.

„Tja, nun, das Wochenende mit dir war ein Fehler, den ich bitter bereut habe.“

„Autsch!“ Er tat gekränkt. „Damals hast du gar nicht so furchtbar unglücklich gewirkt.“

„Mag ja sein, aber das Ganze entspricht mir eigentlich gar nicht … ich lasse mich normalerweise nicht derart gehen. Hör mal, ich muss jetzt arbeiten und habe keine Zeit für solche Diskussionen“, versuchte sie ihn loszuwerden. Gleichzeitig ärgerte sie sich, dass ihre Stimme nicht ein wenig energischer klang. Aber wie sollte sie auch, wo Ashley sich der Wärme seines Körpers nur zu bewusst war.

„Du bist genauso schön wie in meiner Erinnerung“, ignorierte er erneut ihren Protest.

Der Klang seiner tiefen Stimme ließ Ashleys Haut prickeln und ihren Widerstand schwinden.

„Wie vielen Frauen hast du das in letzter Zeit zugesäuselt?“, versetzte sie spitz. „So, Schluss jetzt, ich muss …“

„Nein, musst du nicht. Der Empfang ist ein voller Erfolg, und das Brautpaar hat jede Menge Spaß. Also entspann dich und genieß diesen Tanz. Und verrat mir endlich, warum du damals so sang- und klanglos abgetaucht bist.“

„Das habe ich dir doch gerade erklärt. Hörst du nicht zu?“

„Was für ein bemerkenswerter Sinneswandel. Achtundvierzig Stunden lang sind wir doch bestens miteinander ausgekommen. In jeder Hinsicht“, fügte er bedeutungsvoll hinzu.

Er meinte im Bett, das wusste sie, und dummerweise hatte er recht. Was sie natürlich nicht zugeben würde. Eher wollte sie sich die Zunge abbeißen. „Es ist aus“, erklärte sie und merkte selbst, wie lahm ihr Einwand klang. Gleichzeitig hasste sie ihn für die Macht, die er über sie besaß.

„Was du nicht sagst. Ich habe überall nach dir gesucht, aber nirgends ist eine A. Smith, Hochzeitsplanerin, im Telefonbuch gelistet.“

„Ich habe keinen Festnetzanschluss.“ Himmel, wie schrecklich zivilisiert sie miteinander umgingen! Dabei war sie in Wirklichkeit hin und her gerissen zwischen dem Verlangen, sich ihm hemmungslos an den Hals zu werfen, und dem Wunsch, ihm wütend gegen das Schienbein zu treten, damit er sie endlich gehen ließ.

„Und ausgerechnet mein alter Kumpel Jake heuert dich an.“

„Nun, eigentlich arbeite ich eher mit Emily zusammen.“

„Okay, aber Jake wusste immerhin von dir, kannte deinen Namen. Natürlich fiele mir nicht im Traum ein, mich nach seiner Hochzeitsplanerin zu erkundigen. Ich hab’s nicht so mit dem Heiraten, weißt du.“

„Oh, daran hast du schon damals keinen Zweifel gelassen.“

Ein vergnügtes Lächeln legte sich um seine Lippen. „Zumindest hast du mich nicht vergessen.“

„Das konnte ich wohl kaum“, platzte sie heraus und bereute ihren Ausbruch sofort.

Ryan musterte sie mit hochgezogenen Brauen. „Wieso habe ich das Gefühl, dass hier etwas nicht stimmt?“

„Ganz einfach, weil ich nicht mit dir tanzen sollte. Ich muss arbeiten, schon vergessen?“

„Nein, das ist es nicht.“ Nachdenklich schüttelte er den Kopf.

Ashley zog es vor, seinem forschenden Blick auszuweichen. Ryan war ihr überlegen, damals wie heute. Nervös spürte sie, wie er sie fester an sich zog.

Seine intensive Nähe benebelte ihren...