Das Vermächtnis des Will Wolfkin

von: Steven Knight

Baumhaus, 2011

ISBN: 9783838706290 , 350 Seiten

Format: ePUB

Kopierschutz: DRM

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Preis: 11,99 EUR

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Mehr zum Inhalt

Das Vermächtnis des Will Wolfkin


 

19. Kapitel (S. 203-205)

Wie kann ein winziger Vogel, den man in eine Streichholzschachtel stecken könnte, die weite Strecke von Europa nach Afrika fliegen? Es ist unbegreiflich, und doch findet dieser Flug jedes Jahr statt. Hunderttausende Schwalben fliegen im Herbst nach Afrika und im Frühjahr denselben Weg zurück nach Nordeuropa.

Und nicht nur das, sie finden auch immer haargenau zu der Stelle, an der sie im Jahr zuvor ihr Nest gebaut haben. Kaum hatten wir uns aus dem Minenschacht in die Luft geschwungen, waren meine Menschengedanken zum größten Teil wie ausgeknipst. Dafür wusste ich, wo Süden war, ich hatte ein Empfinden für Kälte, und merkwürdigerweise kannte ich Emma. Unter unseren Schwanzfedern blies ein kräftiger kalter Wind und auf dem ersten Abschnitt unserer Reise glitten wir wie im Rausch auf diesem Luftstrom dahin. Nach einer Weile ließen wir uns ein wenig sinken, um nun einen östlichen Wind, einen wärmeren als den südlichen, zu nutzen.

Es war so ähnlich wie das Umsteigen von einem Zug in den anderen. Irgendwann sah ich unter mir Sterne, nur dass diese Sterne gelb und rot waren. Ich begriff, dass es sich um die Lichter einer Stadt der Menschen handelte. Carlisle wahrscheinlich oder vielleicht Barrow-in-Furness. Es war anstrengender, über Land zu fliegen als über Meer, weil der Wind nicht so kräftig ging, dafür war es hier wärmer und es gab mehr zu sehen. Auf unserem Flug nach Süden kamen wir über Manchester und Birmingham.

Ich zwitscherte und piepte mir fast das Herz aus dem Leib: Ich wollte Emma so gern klarmachen, dass wir gerade über London flogen und dass eins der hellen Pünktchen in diesem endlosen Lichtermeer das Licht aus meinem Zimmerfenster im Kloster war. Ich spürte, dass Emma gespannt darauf war zu sehen, wo ich früher gewohnt hatte. Wir verlangsamten unser Tempo etwas, um die von der großen Stadt aufsteigende warme Luft zu genießen, auch wenn sie nach Schwefel, Autoabgasen und ekligem brennendem Zeug stank. Es war ein großartiger Blick und ich war stolz darauf. Mir fiel plötzlich ein kleines Lied ein, das Schwester Mary immer gesungen hatte, und ich begann es in Gedanken vor mich hin zu singen.