Selbstcoaching für Frauen - Stark, sympathisch und erfolgreich in Beruf und Privatleben

von: Cornelia Topf

Gabal Verlag, 2012

ISBN: 9783956233005 , 176 Seiten

Format: PDF, ePUB, OL

Kopierschutz: DRM

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Preis: 17,99 EUR

Mehr zum Inhalt

Selbstcoaching für Frauen - Stark, sympathisch und erfolgreich in Beruf und Privatleben


 

Sei so klar! 2


»Ein einziger klarer Gedanke
kann die Welt bewegen.«

LAOTSE

Was wünschst du dir vom Leben?


Eine tolle Figur, einen besseren Job, mehr Gehalt, nettere KollegInnen, einen besseren Partner, ein größeres Haus, nettere Kinder …?

Coach yourself

Notieren Sie drei noch (teilweise) unerfüllte Wünsche:

1)______________________________

2)______________________________

3)______________________________

Was empfinden Sie beim Anblick dieser kleinen Liste? Frust? Vorwürfe? Das ist lustig. Denn eigentlich könnten und sollten Sie stolz auf sich sein: Sie sind hier! Das bedeutet einiges.

Eigenlob stimmt

Es bedeutet zum Beispiel, dass Sie nicht wie Millionen Menschen still resigniert haben, sondern zu Ihren Wünschen und Träumen stehen. Das spricht für ein starkes Selbstwertgefühl. Es bedeutet außerdem, dass Sie die Schuld für die noch nicht erfüllten Wünsche nicht auf »die anderen« oder die Umstände schieben, sondern selbst etwas für deren Erfüllung tun möchten – sonst würden Sie kein Buch über Selbstcoaching lesen. Sie erweisen sich also bereits nach 18 Zeilen in diesem Kapitel als überdurchschnittlich selbstbewusst, eigenständig und aktiv. Ich wollte das nur mal gesagt haben. Nicht unbedingt, weil ich Ihnen ein Kompliment machen möchte. Sondern vor allem, weil es stimmt. Aber noch viel mehr: weil es nötig und gesund ist. Viel gesünder als fünf Portionen Obst am Tag:

Sie haben eben zwei Stärken gezeigt. Ich habe Sie darauf aufmerksam gemacht. Das war Coaching. Bitte versprechen Sie mir und sich: Sie werden das künftig selbst für sich tun! Sie werden sich loben, wann immer Sie eine Stärke an sich entdecken und wann immer Sie etwas gut machen. Das ist Selbstcoaching. Und nein: Eigenlob stinkt nicht. Richtig heißt es: Eigenlob stimmt.

Schuld haben immer die anderen

Zurück zu Ihren Wünschen: Warum sind sie noch nicht wahr geworden? Die häufigsten Antworten darauf lauten in Stichworten: »keine Zeit«, »ungünstige Umstände«, »Ich wollte ja schon, aber … (Partner, Kinder, Staat, Gott …) machen nicht mit!«. Erkennen Sie das? Gut, dass wir mit Kapitel 1 angefangen haben: Dahinter steht Blaming (englisch: die Schuld auf andere(s) schieben). Das ist die Einstellung: Ich kann ja nichts dafür, denn ich bin perfekt – aber alle anderen sind es nicht! Wer mit dieser Selbstsabotage-Einstellung im Kopf durchs Leben geht, wird sich viele Wünsche versagen müssen. Denn diejenige verleugnet das Gesetz des Handelns:

Selbst wenn 90 Prozent Ihrer Wünsche von anderen, den Umständen und der bösen Welt abhängig wären (was für keinen realistischen Wunsch der Fall ist), bleiben immer noch zehn Prozent, die Sie selbst gestalten könn(t)en.

Aber das tun Sie doch? Sie mühen sich redlich ab, strengen sich an, hängen sich rein und kommen trotzdem auf keinen grünen Zweig? Dann machen Sie wohl etwas falsch. Falsch? Nein: ohne Klarheit.

Die innere Auftragsklärung


Neulich im Coaching regte sich eine Managerin fürchterlich auf. Sie war befördert worden, hatte geschickt verhandelt, verdiente jetzt rund 1000 Euro mehr im Monat und tobte: »Davon gehen über 60 Prozent an Steuern und Abgaben weg! Das ist Raub!«

Was wollen Sie eigentlich?

Etwas pikiert dachte ich: »Über dein Gehalt möchte ich mich auch mal aufregen dürfen!« Vielleicht hat sie es mir an der Nasenspitze angesehen. Denn sie schob nach: »Na ja, es hat mich ja keiner gezwungen, die 1000 Euro zu nehmen.« Da saßen wir beiden Hübschen, schauten uns an und hatten das Gefühl: »Was soll der Aufstand? Worüber beklagst du dich? Was willst du eigentlich von deinem Beruf?«

Ich sagte: »Wenn Sie geschickt heiraten, zahlen Sie mit Ehegatten-Splitting weniger. Oder Sie könnten nach Litauen auswandern. Soviel ich weiß, zahlt man da lediglich 25 Prozent pauschal.« Sie kniff die Augen zusammen und meinte: »Sie wollen mir damit sagen, dass es nicht die 1000 Euro sind, über die ich mich aufrege. Sondern eher darüber, dass ich nicht weiß, was ich will.« Gut erkannt. Wenn Ihre Wünsche nicht so schnell und umfänglich wahr werden, wie Sie sich das wünschen, sollten Sie nicht schimpfen oder jammern, sondern erst mal für die nötige Klarheit sorgen:

Wie kann das Leben Ihnen geben, was Sie sich wünschen, wenn Sie es nicht mal selbst genau wissen?

20 Prozent mehr Umsatz, aber wie?

Die meisten Menschen wissen ganz genau, was sie nicht wollen. Was sie wollen, ist ihnen, ihrer Umwelt und dem Universum weit weniger klar. Daran ändern auch die in Ratgebern viel beschworenen Ziele nichts wesentlich. Svenja zum Beispiel hat einen wunderhübschen kleinen Laden. Aber wenn sie im nächsten Quartal nicht 20 Prozent mehr Umsatz macht, kann sie ihn dichtmachen. 20 Prozent sind ein strammes, klares und für einen neuen Laden im Aufbau durchaus realistisches Ziel. Wir können das auch mit Abnehmen durchdeklinieren: fünf Kilo weniger. Tolles Ziel. Und nun? Was passiert? Erst mal gar nichts. Denn woher sollen die 20 Prozent kommen und wohin die fünf Kilo gehen? Aus diesem Grund fühlen sich viele Menschen unwohl mit Zielen, manche hassen sie nachgerade: Ziele machen Druck. Das liegt nicht an den Zielen. Das liegt daran, dass den Zielen etwas fehlt:

Ziele ohne Auftrag sind nutzlos!

Svenja zum Beispiel gibt sich den Auftrag: »Ich telefoniere ab sofort jeden Tag mit mindestens fünf meiner besten Kunden und biete ihnen unsere neuen Produkte an.« Was geht dabei in Svenja vor? Ziel - und Erfolgsdruck lassen sofort nach und sie greift entschlossen zum Telefon. Dito Abnehmen: »Ich radle jeden Abend 20 Kilometer.« Das ist ein klarer Auftrag. Die fünf Kilo, die ich abnehmen will, drücken mich damit schon viel weniger.

Coach yourself

Denken Sie an einen Ihrer zu Beginn dieses Kapitels notierten Wünsche. Wählen Sie für den Anfang den leichtesten. Fragen Sie sich: Was ist für diesen Wunsch meine Aufgabe? Wenn Ihnen mehrere Aufgaben einfallen: umso besser! Ordnen Sie sie: die leichten zuerst.

Ziel ist gut, Auftrag ist besser

Die zentralen Fragen bei der internen Auftragsklärung sind:

Was kann ich tun?

Was möchte ich tun?

Was werde ich tun?

Wenn Sie scharf mitgedacht haben, erkennen Sie hinter den Fragen zwei zentrale Aufwärts-Einstellungen (s. Kapitel 1): Ich schiebe nicht immer alles auf die anderen, sondern übernehme Eigenverantwortung für die Dinge, die ich beeinflussen kann. Und: Ich handle, indem ich mir einen Auftrag gebe! Alles wird leichter, einfacher, schneller mit einem klaren Auftrag. Das Problem ist lediglich: Das Leben hat etwas dagegen.

Das Leben klären


Nichts wirklich Wichtiges im Leben ist klar. Es ist vielmehr komplex. Ich vergleiche das Leben gern mit einem Garten, den man zusammen mit einem neuen Haus erwirbt. Der Garten ist riesig, doch völlig verwildert. Ich will aber einen schönen Garten! Das ist mein Wunsch. Damit er Wirklichkeit wird, muss ich mir einen Auftrag geben. Ich kläre diesen Auftrag, indem ich mir Fragen stelle: Wie lege ich meinen Garten an? Bäume oder Gemüse? Oder lieber Blumen und Rasen? Teich, Heckenlabyrinth? Und schon haben wir den Salat.

Wer die Wahl hat, die hat die Qual

So wie mit dem Garten ist das mit dem ganzen Leben, mit sämtlichen komplexen, nicht linearen, nicht trivialen Problemen, Wünschen, Aufgaben, Herausforderungen und Zielen: Es ist alles so komplex und unklar! Sogar im Supermarkt! Bitte nicht lachen: Das passierte mir tatsächlich. Ich stand vor einiger Zeit wie versteinert vor dem Supermarktregal. Ich wollte eine Marmelade. Eine! Die gute Frau Edeka aber offerierte mir gefühlte 75 zur Auswahl. Ich hatte nur ein Ziel: Marmelade zum Frühstück. Doch das Ziel war unerreichbar. Ich konnte mich einfach nicht entscheiden. Dann erinnerte ich mich an die Auftragsklärung :

Unklar? Konfus? Hin- und hergerissen? Betreiben Sie Auftragsklärung: Konkretisieren Sie! Spezifizieren Sie! Differenzieren Sie! Grenzen Sie ein!

Also sagte ich mir: »Eine Marmelade? Viel zu unklar. Was genau willst du? Welche Eigenschaften soll die Marmelade haben?« Das wusste ich sofort: mit viel Frucht- und möglichst wenig Zuckeranteil! Das schränkte das Angebot schon um die Hälfte ein. Dann fiel mir ein: möglichst aus regionalem Anbau! Zehn Produkte blieben übrig. Die Aufgabe war lösbar geworden. Weil ich sie geklärt und mir einen klaren Auftrag gegeben hatte.

Die Welt ist unklar. Klären Sie sie!

Wann immer Sie in Ihrem Leben in eine Situation geraten, in der Sie sich verunsichert, konfus, unentschlossen, desorientiert, gelähmt, antriebslos oder...