Chancen mit Geschlossenen Fonds - Attraktive Renditen und effektive Risikosteuerung für das private Portfolio

von: Edmund Pelikan, apano akademie gmbh

Gabler Verlag, 2007

ISBN: 9783834992109 , 176 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: DRM

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Preis: 26,99 EUR

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Chancen mit Geschlossenen Fonds - Attraktive Renditen und effektive Risikosteuerung für das private Portfolio


 

2. Marktbesonderheiten (S. 66-67)

Investitionsgegenstand

Mit dem Kapital eines Schiffsfonds wird der Kauf eines oder mehrerer Schiffe finanziert. Reedereibeteiligungen, bei denen sich der Anleger an einer Reederei beteiligt, sind auch dem Themenbereich Schiffsbeteiligungen zuzuordnen, spielen aber derzeit keine große Rolle. Bei den Schiffsfonds handelt es sich in der Regel um den Kauf eines Schiffes. Der Hauptanteil des Kapitals fließt in den Kauf des oder der Beteiligungsobjekte (Schiffe). Hierbei müssen zwei Fälle unterschieden werden: Die Schiffe können zum Investitionszeitpunkt bereits fertig gestellt sein (erfolgte die Fertigstellung erst vor kurzen, spricht man trotzdem von Neubauten, sind die Schiffe bereits seit mehreren Jahren im Einsatz, handelt es sich um Gebrauchtschiffe) oder bei einer Werft in Auftrag gegeben und erst gebaut werden. Für den letzten Fall kann es zu Verzögerungen kommen. Schriftlich fixierte Vereinbarungen über Vertragsstrafen der Beteiligungsgesellschaft können hier dem Risiko einer nicht rechtzeitigen Fertigstellung des Schiffes entgegenwirken.

Finanzierung

Das zur Investition notwendige Kapital setzt sich meist aus zwei Hauptquellen zusammen: dem Fremdkapital und dem Eigenkapital. Das Fremdkapital, das meist 50 Prozent, manchmal auch bis zu zwei Drittel des Gesamtvolumens der Investition darstellt, wird von einer oder mehreren Banken zur Verfügung gestellt. Es gibt die Möglichkeit, das Fremdkapital rein währungskongruent (also in der Währung bzw. in den Währungen anzusetzen, in der bzw. in denen auch die Einnahmen der Fondsgesellschaft erfolgen) oder in anderen Währungen, meistens in Japanischen Yen bereitzustellen. Für die letzte Möglichkeit entscheidet sich die Fondsgesellschaft, wenn es eine Zinsdifferenz (sprich niedrigere Zinsen) auszunutzen gilt.

Laufzeit

Die Beteiligung an einem Geschlossenen Fonds ist langfristig zu sehen. Die meisten Schiffsbeteiligungen gehen von einer Anlagedauer von zwölf Jahren, in der Zukunft wohl von 16 Jahren, aus. Es sind auch längere Laufzeiten möglich.

Reeder

Das kontinuierliche, technische und finanzielle Management, inklusive der Versicherung des Schiffes, wird in der Regel mittels eines Bereederungsvertrages an eine erfahrene Reederei übergeben. Der Reeder ist somit der Manager des Schiffes bzw. der Schiffe und hat einen großen Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung der unternehmerischen Beteiligung.

Charterer/Chartererlöse

Charterer mieten das komplette Schiff für eine gewisse Zeitdauer, um damit Frachten zu transportieren. Dafür zahlen sie einen bestimmten vorher festgelegten Betrag pro Tag, normalerweise in US-Dollar. Aus diesen Chartererlösen ergeben sich die Erträge der Beteiligungsgesellschaft. Es existieren hier verschiedene Risiken. Einerseits kann es sein, dass der Charterer aus Gründen der sich verschlechternden wirtschaftlichen Situation nicht in der Lage oder nicht bereit ist, seinen Verpflichtungen aus dem Chartervertrag nachzukommen. Über die Bonität der Charterer gibt das anerkannte Dynamar-Rating mit einer Skala von 1 (sehr gut) bis 10 (schlecht) Auskunft.

Andererseits können darüber hinaus bei der Anschlussvercharterung Abweichungen zur Prospektierung auftauchen. Möglicherweise kann das Schiff gar keine oder im Vergleich zur Prospektierung zu einer wesentlich schlechteren Kondition eine Anschlusscharter finden. Es sollte immer darauf geachtet werden, dass es sich bei dem Investitionsobjekt um einen gängigen Schiffstyp handelt. Auch sollten die Anschlusscharterraten vorsichtig kalkuliert sein. Nichtsdestotrotz ist man immer abhängig von der jeweiligen Marktsituation, und die ist zum Investitionszeitpunkt allenfalls unzureichend vorhersehbar.