Unternimm dein Leben - Als Lebensunternehmer zu neuem Erfolg

von: Dieter Reitmeyer

Carl Hanser Fachbuchverlag, 2008

ISBN: 9783446416741 , 194 Seiten

Format: PDF, ePUB, OL

Kopierschutz: DRM

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Preis: 15,99 EUR

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Unternimm dein Leben - Als Lebensunternehmer zu neuem Erfolg


 

KAPITEL 5 Eine doppelte Bildungsinitiative: Die Initiative Lebensunternehmer und das Projekt 4020/2010 (S. 131-132)

Notwendig: Eine Bildungsrevolution in Sachen Schlüsselkompetenzen

Unsere Ausbildungs- und Fortbildungssysteme, unsere Fördersysteme zur Wiedereingliederung von Arbeitslosen sowie unser gesamtes Bildungssystem sind noch sehr weit davon entfernt, Lebensunternehmer heranzubilden. Wir brauchen nichts weniger als eine Bildungsrevolution, die sehr weit über die heutigen Diskussionen über eine kleine Bildungsreform hier oder dort hinausreicht. Noch immer funktioniert Bildung im Wesentlichen so: Man erhält über einen Zeitraum von neun, 13 oder auch 18 Jahren eine mittelgroße bis sehr große Tankfüllung an Wissen – und ist überrascht, dass diese immer seltener für ein ganzes Leben reicht. Immer wieder gab es in unserer Gesellschaft Impulse, dass sich etwas Grundlegendes an unserem Verständnis von Bildung ändern müsse.

So sprach beispielsweise unser ehemaliger Bundespräsident Roman Herzog von einem „Ruck", der durch unser Land gehen müsse, und von „lebenslangem Lernen". Er meinte damit vor allem die Bereitschaft zu Fortbildungen und Umschulungen. Dies weist zwar in eine richtige Richtung, geht aber nicht tief genug. Der angemessenste und umfassendste Ansatz ist aus meiner Sicht jener der Initiative Lebensunternehmer, die im Jahr 2006 bei einem Segeltörn auf dem Bodensee von Menschen mit unterschiedlichstem Hintergrund – gerade nicht nur von Bildungsexperten – ins Leben gerufen wurde. Ich habe erst knapp ein Jahr später von diesen Ideen gehört und kann mich ihnen nur von ganzem Herzen anschließen. Was wir heute brauchen, ist die Herausbildung von solchen Schlüsselkompetenzen, die es jedem Menschen er möglichen, sein lebenslanges Lernen und seine gesamte Lebensgestaltung möglichst selbständig in die eigenen Hände nehmen zu können. Was sind dies für Schlüsselkompetenzen?

Die Lernkompetenz. Es gibt längst eine Vielzahl von Lernmethoden, mit denen es sich jeder Mensch erheblich erleichtern kann, neuen Wissensstoff aufzunehmen, einzuordnen, zu behalten und anzuwenden. Mit Gedächtnistrainingsprogrammen wie Megamemory kann man zum Beispiel Sprachen mit fünfmal geringerem Zeitaufwand erlernen. Mit Mind-Mapping kann man sich für jegliches Wissen übersichtliche gedankliche Baumstrukturen entwickeln, sodass wir uns eine entscheidend bessere Übersicht verschaff en können, wie alle Dinge und alles Wissen miteinander zusammenhängen. Die Merkfähigkeit sowie die Klarheit des Denkens werden dadurch entscheidend verbessert. Die Montessori-Pädagogik schuf für die unterschiedlichsten Altersstufen sehr erfolgreiche Mittel und Wege, mit denen wir die Welt anschaulicher begreifen können. Vera Birkenbihl sammelte und entwickelte eine Fülle an einfachsten Methoden, mit denen jeder in jedem Lebensalter viel leichter und eff ektiver lernen kann. Norm und Kathy Green entwickelten das „Kooperative Lernen", mit dem sie ihre Schule in Kanada an die Weltspitze der erfolgreichsten Schulen führten.

Das kolumbianische Bildungssystem der Stiftung FUNDAEC entwickelte interaktive Trainingsbücher, mit denen sie ausgerechnet die vermeintlich Bildungsschwächsten in entlegenen ländlichen Regionen Kolumbiens so gut ausbildeten, dass die Jury der EXPO 2000 vom „besten Bildungssystem der Welt" sprach. Dieses Bildungssystem kommt übrigens ohne traditionelle Lehrer aus und arbeitet nur mit Tutoren. Und viele weitere Beispiele ließen sich anführen. Warum nur fand fast nichts von alledem Einzug in unsere Bildungssysteme? Wenn hoff entlich bald alle Menschen in der Schule vor allem solche Methoden eines besseren, eff ektiveren und eigenständigeren Lernens lernen würden, wären sie auf ein lebenslanges Lernen wesentlich besser vorbereitet.

Die Teamkompetenz. Inzwischen weiß es wirklich jeder Mensch, wie wichtig und wertvoll Teamkompetenz ist, sei es im Beruf oder in der Partnerschaft und Familie oder in welchem Lebensbereich auch immer. Und dennoch ist Teamkompetenz nirgendwo Basis- und Pfl ichtfach.