Bewegung als Therapie - Gezielte Schritte zum Wohlbefinden

von: Hartmut Zwick

Springer-Verlag, 2007

ISBN: 9783211293584 , 244 Seiten

2. Auflage

Format: PDF, OL

Kopierschutz: DRM

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Preis: 8,98 EUR

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Bewegung als Therapie - Gezielte Schritte zum Wohlbefinden


 

Periphere Durchblutungsstörungen – die periphere arterielle Verschlusskrankheit (S. 127-128)

Martin Schillinger

Man spricht im Zusammenhang mit Durchblutungsstörungen der arteriellen
Gefäße der Beine auch von peripheren arteriellen Durchblutungsstörungen
und grenzt diese so von Durchblutungsstörungen des Herzens
oder des Gehirns ab.


1. Wer versorgt unsere Beine mit Blut?

Die Versorgung der Gewebe mit Sauerstoff und Nährstoffen sowie der Abtransport von Stoffwechselendprodukten erfolgt im menschlichen Körper über drei Systeme: Arterien, Venen und Lymphbahnen.

Arterien

Die Arterien (Schlagadern) sind die zuführenden Gefäße, sie transportieren sauerstoffreiches Blut vom Herzen ins Gewebe. Die großen Arterien zur Versorgung der Beine sind die rechte und linke Beckenschlagader (Arteria iliaca), die Oberschenkelschlagadern (Arteria femoralis) und die jeweils 3 Unterschenkelschlagadern (Arteria tibialis anterior, Arteria interossea und Arteria tibialis posterior). Unter Durchblutungsstörungen der Beine im engeren Sinn versteht man Erkrankungen mit Verengungen oder Verschlüssen eben dieser arteriellen Gefäße.

Venen und Lymphbahnen
Die Venen sind Teil des abführenden Gefäßsystems. Sie transportieren das sauerstoffarme Blut und somit etwa 90% der Flüssigkeit zurück zum Herzen, während die Lymphbahnen den Rücktransport der restlichen zirka 10% Flüssigkeit in Form von Lymphe übernehmen. Erkrankungen der Venen und Lymphgefäße sind ebenfalls sehr häufig, jedoch Symptomatik und Therapie betreffend nicht mit arteriellen Durchblutungsstörungen vergleichbar.

2. Periphere Durchblutungsstörungen und ihre UrsachenDie folgende Übersicht über periphere Durchblutungsblutungsstörungen bezieht sich auf Erkrankungen des arteriellen Systems, also jener Gefäße, die Gewebe und Organe mit sauerstoffreichem Blut versorgen. Die Erkrankung an peripheren arteriellen Durchblutungsstörungen wird als periphere arterielle Verschlusskrankheit bezeichnet.

Atherosklerose

Die bei weitem häufigste Ursache von arteriellen Durchblutungsstörungen der Beine ist die Atherosklerose (Gefäßverkalkung). Das ist eine Erkrankung mit einer Vielzahl von Ursachen. Hierbei spielen angeborene wie auch erworbene Risikofaktoren eine Rolle, die genauen Ursachen der Krankheitsentstehung sind jedoch nicht endgültig geklärt. Als Folge der Atherosklerose kommt es zu einer Wandverhärtung der Arterien (Verkalkung) und im weiteren Verlauf zu einer Verengung bzw. einem Verschluss der Gefäße. Dies führt zu einer Durchblutungsstörung und somit zu einer Leistungsminderung oder sogar Funktionsunfähigkeit der von diesen Gefäßen versorgten Organe. Atherosklerose kann in praktisch allen arteriellen Gefäßgebieten vorkommen. Sie äußert sich klinisch mit unterschiedlichen Beschwerden: Ein Befall der Herzkranzgefäße führt zum Herzinfarkt, bei Erkrankung der Gehirngefäße kann es zum Schlaganfall kommen und bei Befall der Schlagadern des Beines können sich Schaufensterkrankheit oder sogar ein Raucherbein entwickeln.