Sklavin in Lack und Leder

Da sitze ich nun mit meinen hohen Lackstiefeln, dem engen Minirock und der schwarzen Leder-Corsage. Wenn aus diesem Date wieder nichts wird, gehe ich ins Kloster. Hätten wir uns nicht wenigstens in einer schummrigen Kneipe verabreden können? Statt bei hellem Sonnenschein in einem Straßen-Café? Die Leute müssen ja denken, ich gehe hier anschaffen. Ich trinke mir mit einem „Sex on the Beach" noch etwas Mut an. Noch eine halbe Stunde bis zum verabredeten Zeitpunkt. Warum komme ich auch immer zu früh? Das passt zu meinem Leben.

Alles schneller, höher, weiter … Nur die Erfüllung meiner sexuellen Phantasien musste bis heute warten. Dabei hat es in meinem Leben an Männern nicht gemangelt. Doch die Vertreter des starken Geschlechts (kicher) waren Weicheier mit der Lizenz zum Weglaufen: Blümchen-Sex und gutbürgerliche Leibesübungen im Schlafzimmer. Mehr hatten die unbeholfenen Hänse und Fränze, Marke Lehramtskandidat, nicht auf der Pfanne. Dabei sehne ich mich, seit ich denken kann, nach dem starken Mann, der weiß, was er will, und der sich nimmt, was er will ...

1. DAS ERSTE DATE