Patente der Pharaonen

Patente der Pharaonen

von: Erdogan Ercivan

Herbig, 2006

ISBN: 9783776681352 , 257 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: DRM

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Preis: 17,70 EUR

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Mehr zum Inhalt

Patente der Pharaonen


 

6. Ballons, Flugzeuge und Satelliten (S.125)

Am 23. November 1975 stiegen der Amerikaner Jim Woodman von der »Explorers Society« und der englische Ballonexperte Julian Nott in ihrem nach Vorlagen aus Überlieferungen südamerikanischer Indianer rekonstruierten Ballon »Condor I« zu einer Höhe von etwa 115 Metern auf, um hinter das Geheimnis der Scharrbilder von Nazca aus der Zeit um 300 v. Chr. zu kommen, die nur aus der Luft und aus großer Höhe sichtbar werden.

Woodman und Nott gaben nach ihrem Experiment schließlich folgenden Kommentar ab: »Zum Fliegen füllten wir unseren Ballon mit Rauch, der aus extrem trockenem Holz produziert wurde, und verwendeten dazu einen Stoff, der nach alten Vorbildern gewebt war. Unser Experiment konnte zwar nicht den Beweis erbringen, dass das Volk der Nazca Kenntnis vom Fliegen hatte, wohl aber hat es gezeigt, dass die technischen Voraussetzungen dafür vorhanden gewesen waren.«

Wie war das aber nun wirklich mit dem Fliegen in der Antike?

Frühe Experimente mit Flugdrachen

Einer der größten Träume der Menschheit war es schon immer, wie die Vögel durch die Lüfte zu schweben. Auch das Universalgenie Leonardo da Vinci (1452–1519) dachte sich schon sehr früh, dass alles, was in die Lüfte steigt, irgendwann wieder herunterkommen muss, und skizzierte deshalb schon im Jahre 1485 ein pyramidenförmiges Modell gegen das Ab- bremsen der Fallbeschleunigung und wird deshalb seit dem für den Erfinder des Fallschirms gehalten. Doch ein unbekannter Schüler des italienischen Philosophen Marsilio Ficino (1433–1499), der an der Akademie der »Cosimo de’Medici « studierte, hatte bereits fünf Jahre vor da Vinci einen wesentlich ausgeklügelteren Fallschirm skizziert.

Daher sollte es uns nicht überraschen, dass sich der Mensch schon sehr früh mit dem Fliegen und mit Fallschirmen beschäftigt hat. Schon der legendäre chinesische Kaiser Shun soll einst mit mehreren aneinander gebundenen Strohkörben von einem brennenden Turm gesprungen und so dem drohenden Inferno entkommen sein.

Auch ein wagemutiger Räuber in China, der im Jahre 1180 von der großen arabischen Moschee in Kanton den goldenen Hahn vom Minarett stahl, soll, nachdem man ihn mit seiner Beute oben auf dem Minarett stellte, nur deshalb entkommen sein, weil er sich an zwei stiellosen Schirmen fest hielt und herunter sprang. Aus Quellen der Japaner wissen wir schließlich, dass sie in ihren Kriegen Flugdrachen einsetzten. Und zwar vor allem bei Belagerungen, um die eigenen Leute in eine belagerte Stadt zu transportieren oder wieder herauszuholen. Die berühmteste japanische Drachenfluggeschichte, erzählt von dem Samurai Minamoto no Tametamo, stammt aus dem 12. Jahrhundert: Nachdem der heldenhafte Krieger mit seinem Sohn auf eine Insel vor der japanischen Küste verbannt worden war, baute er einen Drachen, band seinen Sohn mit einem Gurt daran fest und steuerte diesen sicher auf das Festland zurück.

Der italienische Kaufmann Marco Polo (1254–1324), der im 13. Jahrhundert China bereiste, berichtet, dass man in China Drachen sogar als praktisches Omen bei der Schifffahrt einsetzte: »Bevor ein Schiff ausläuft, wird geprüft, ob die Sterne günstig stehen oder nicht. Die Mannschaft flicht aus biegsamen Ruten ein rechteckiges Gerüst und knüpft an jede Ecke und jede Seite ein Band, sodass es insgesamt acht Bänder gibt, die alle mit dem freien Ende an ein Seil geknotet werden.