Suchen und Finden
Hexennacht (S. 67-68)
Detektivtagebuch von Kim Jülich
Dienstag, 19:18 Uhr
Gerade haben wir eine ausführliche Lagebesprechung abgehalten. Allmählich kommt Licht ins Dunkel. Es war eine super Idee von Franzi, die Unterlagen in Herrn Körners Büro zu fotografieren. Leider sind die Bilder ziemlich unscharf geworden. Und ausgerechnet jetzt haben wir keinen Computer zur Verfügung! Sonst hätte ich mit meinem Bildbearbeitungsprogramm vielleicht noch mehr aus den Fotos herausholen können. Na ja, egal. Wir haben jedenfalls ziemlich lange gebraucht, bis wir die Schrift auf den Unterlagen entziffert hatten. Und Folgendes ist dabei herausgekommen:
Das erste Papier ist ein Untersuchungsbericht. Offenbar wurde schon einmal eine Probe vom Quellwasser genommen und von einem Institut in München untersucht. Ergebnis: Das Wasser hat eine hervorragende Qualität und kann sogar als Heilwasser genutzt werden. Anwendungsgebiete: Bäder, Spülungen und Wassertreten bei Rheuma, Gelenkschmerzen, Hautkrankheiten und anderen Beschwerden.
Eine Gegenprobe steht noch aus. (Vermutlich haben wir im Wald beobachtet, wie die zweite Wasserprobe genommen wurde.) Das zweite Papier ist ein Brief vom Wirt an eine gewisse Brigitte Meindl. Der Wirt will ihr ein Grundstück im Märchenwald für 15.000 Euro abkaufen. Auf dem Grundstück befindet sich sowohl die Quelle als auch das Hexenhaus.
Was sagt man dazu? Wir haben natürlich eins und eins zusammengezählt und mehrere Schlüsse gezogen:
1. Brigitte Meindl ist die Hexe. Ihr gehört das Grundstück, das der Wirt kaufen will.
2. Der Wirt hat es auf das Quellwasser abgesehen. Vermutlich will er seine Geldprobleme lösen, indem er das Heilwasser professionell vermarktet und damit jede Menge Schotter verdient.
3. Der Wirt versucht, die Hexe über den Tisch zu ziehen. In seinem Brief erwähnt er mit keinem Wort die anerkannte Heilqualität des Quellwassers. Außerdem ist sein Angebot für das Grundstück viel zu niedrig, wenn man bedenkt, dass sich eine wahre Goldgrube darauf befindet.
4. Die Hexe will nicht verkaufen. Aus einem Grund, den wir noch nicht kennen, weigert sie sich, den Kaufvertrag zu unterschreiben. Damit stehen die Pläne des Wirts vor dem Aus. Franzi ruft. Es gibt Essen. Später mehr.
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