Mobbing, Schikane am Arbeitsplatz

von: Berndt Zuschlag

Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG, 2001

ISBN: 9783840914515 , 251 Seiten

3. Auflage

Format: PDF, OL

Kopierschutz: DRM

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Preis: 23,99 EUR

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Mehr zum Inhalt

Mobbing, Schikane am Arbeitsplatz


 

4.5 Folgen für Mobbing-Täter (S. 120)

Mobber erscheinen zwar in der Arbeitswelt (aber auch sonst im Leben) häufig als die Stärkeren, als diejenigen, die die Macht haben und vor denen sich die armen Opfer fürchten müssen. Aber denken Sie bitte stets daran:

Mobber leben gefährlich!

Das liegt in der Natur der Sache, denn Mobber sind die Feinde der Mobbing-Opfer, und sie werden von ihnen natürlich nicht geliebt, sondern eher (bisweilen sogar abgrundtief) gehasst. „Wenn ich könnte, würde ich ihn umbringen!" ist nur einer von vielen möglichen Gedanken, die in den Köpfen der verzweifelten oder wütenden Mobbing-Opfer zu kreisen pflegen.

In dem Roman von John Knittel „ Via Mala" wird schließlich der trunksüchtige Vater in einer Familien-Gemeinschaftsaktion beseitigt. Mancher Mobbing-Manager ist zwar nicht im wörtlichen Sinn umgebracht, aber doch von seinen Opfern in Fallen gelockt worden, die ihn im übertragenen Sinn „ den Kopf" (d. h. beispielsweise: seinen lukrativen Vorstandsposten) gekostet haben. Diesem Schicksal sind auch manche Minister und andere hochrangige Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aus Wirtschaft, Industrie und Verwaltung schon zum Opfer gefallen.

Interessant ist vielleicht auch, dass keineswegs jeder Mobber dies aus reiner Lust am Schikanieren anderer Menschen tut. Viele sind einfach nur Angst-Mobber. Das funktioniert nach dem Prinzip: „ Angriff ist die beste Verteidigung!" oder anders ausgedrückt: „ Lieber als Mobbing-Täter möglichst lange oben bleiben, als als Mobbing-Opfer vorzeitig untergehen und in der Versenkung verschwinden!" Deshalb werden viele Mobber in vergleichbarer Weise psychosomatisch krank wie ihre Opfer. Mobbing bedeutet für sie nämlich auch beträchtlichen Stress mit erheblicher emotionaler Belastung. Sie verwickeln ja nicht nur ihre Opfer in Streitereien und in Arbeitsgerichts-, Verleumdungs-, Beleidigungs- oder Schadenersatzprozesse, sondern sie müssen die Attacken selbst erst sorgfältig vorbereiten und sich gegen mögliche Gegenwehr abzusichern versuchen. Das kostet Nerven!

Außerdem ist der identifizierte Mobber durchweg auch von momentan Unbeteiligten nicht besonders geschätzt. Denn wer weiß denn, wann es dem Mobber vielleicht einfallen wird, auch einen Unbeteiligten in seine Mobbing-Strategie gegen ein Opfer beispielsweise als Zeugen hineinzuziehen? Wer kann denn als zunächst Unbeteiligter sicher sein, sich nicht auch gelegentlich aus einem nichtigen Anlass heraus den Zorn des Mobbers zuzuziehen und ebenfalls in die Reihe seiner Mobbing-Opfer eingeordnet und dann schikaniert zu werden? Deshalb müssen Mobber ständig auf der Hut sein, damit nicht irgendwann eines von den vielen Mobbing-Opfern, in einem Augenblick der Unaufmerksamkeit, wenn die Situation gerade günstig ist, zurückschlägt und den Mobber fertigmacht.