Jerry Cotton 2825 - Wenn Leichen reden könnten

von: Jerry Cotton

Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG, 2011

ISBN: 9783838713151 , 64 Seiten

Format: ePUB

Kopierschutz: DRM

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Preis: 1,99 EUR

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Jerry Cotton 2825 - Wenn Leichen reden könnten


 

(S. 17-18)

Schon auf der Fahrt hinunter zur Themse, wo wir eine Station der Flusspolizei aufsuchten, weihten uns Pat und Terence in die Strukturen von Beecrofts Geschäften ein. »Howard war ein kleiner Filialleiter einer Supermarktkette, bevor er kriminell wurde. Dort bekam er Kontakt zu einer Hehlerbande, deren Waren er zum Teil über die Filiale schleuste.« Phil und ich kamen mit den beiden Kollegen genauso gut klar wie auch mit den Officers der Flusspolizei.

Deren Aufgabengebiet lag nicht nur auf der Themse, sondern auch an den Ufern bis hinaus zu den sogenannten Docklands. Es war sehr beeindruckend, wie der uniformierte Inspector uns das Aufgabengebiet schilderte. »Eines unserer Streifenboote bemerkte das Motorboot, wie es in gefährlicher Fahrt die Themse hinunterkam. Als die Kollegen den Bootsführer anfunkten, bekamen sie keine Antwort, weshalb das Boot gestoppt und aufgebracht wurde.« Sehr plastisch wurde uns der Fund der Leiche von Alexander Beecroft demonstriert. Die Beamten auf der Station fanden die Ausweispapiere von Alexander, woraufhin sie umgehend die Metropolitan Police verständigten. »Die Situation an Bord des Motorboots war eindeutig, Agent Cotton.

Bei der schweren Kopfverletzung hätte wesentlich mehr Blut auf Deck zu finden sein müssen, wenn Beecroft dort erschlagen worden wäre«, schloss der Inspector der Flusspolizei seinen Bericht. Auf Phils Frage, ob die Kollegen eine Vermutung zum Tatort wagen würden, erhielt er eine überraschend klare Aussage. »Vermutlich wurde Beecroft in den Docklands getötet, Agent Cotton. Die Fahrt des Motorboots lässt meines Erachtens nur diesen Schluss zu.« Wir dankten den Kollegen und standen kurze Zeit später auf dem Anlegesteg der Station. Als mein verblüffter Blick hinauf zu dem wolkenlosen Himmel ging, von dem die Septembersonne auf uns herniederstrahlte, lachte Kendall auf. »Das typische Wetter in London ist durchaus nicht immer Regen, sondern eher ein schneller Wechsel.

Heute Abend kann es durchaus wieder regnen oder dichter Nebel aufkommen«, trat der Inspector für seine Stadt ein. »Warum hat der Chief Inspector Sie zu unserer Unterstützung abgestellt?« Terence und Patricia grinsten ungeniert. »Weil wir mehr die zupackende Art Polizisten sind, und da fällt öfter so eine Aufgabe für uns an. Pat und ich mögen die Herausforderung, außerdem spricht unsere Erfolgsquote für sich«, gab Kendall bereitwillig Auskunft. Die anschließende Rundfahrt führte uns durch das Revier der Organisation von Beecroft, wobei es einen Schwerpunkt in Southwark sowie Newington gab.

»Beecroft hat seine Aktivitäten zunächst über die Stadtgrenze von London hinaus auf die gesamte Insel und hinüber nach Irland ausgedehnt. Dann wagte er den Sprung über den Kanal, um auch in Westeuropa seine krummen Geschäfte aufzuziehen«, weihte der Inspector uns bei einem Essen in einem Pub ein. Doch dieses Vorhaben erwies sich als weitaus gefährlicher, als Howard Beecroft es vorausgesehen hatte. Es entbrannte ein Krieg mit Banden aus Osteuropa und Nordafrika, dessen Auswirkungen sich bald auch in London zeigten. »Beecroft überlebte mehrere Anschläge, bei einem davon verlor er sein linkes Auge. Kurz danach verschwand er aus der Stadt und es wurde wieder ein wenig ruhiger. Alexander, Donald und Susan kümmerten sich um die Organisation. Speziell Susan konnte einen Waffenstillstand über längere Zeit erhalten, was vermutlich beide Seiten dringend gebraucht haben«, ergänzte Pat. Demnach konnten sich alle drei Kinder von Howard in dieser Zeit in der Organisation bewähren.