Kommunalismus. Konzept nach P. Blickle unter besonderer Betrachtung der Werte und Normen

von: Lea Berner

GRIN Verlag , 2018

ISBN: 9783668781344 , 15 Seiten

Format: PDF

Kopierschutz: DRM

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Preis: 13,99 EUR

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Kommunalismus. Konzept nach P. Blickle unter besonderer Betrachtung der Werte und Normen


 

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Politik - Region: Sonstige Staaten, Note: 1,7, Universität Konstanz, Veranstaltung: Ländliche Gesellschaften im Mittelalter, Sprache: Deutsch, Abstract: Begriffe wie 'Feudalismus', 'Absolutismus' oder auch 'Kapitalismus', werden in den historisch arbeitenden Geisteswissenschaften verwendet, um das Charakteristische einer Epoche hervorzuheben und ihre relevanten Institutionen, ihr individuelles gesellschaftliches Fundament sowie ihr allgemein gültiges Werte- und Normensystem zu beschreiben. Im Prozess des Erschließens der Vergangenheit ist die Verwendung zentraler Bezeichnungen unerlässlich, jedoch sollte man sich ihrer eingeschränkten Reichweite sowohl im räumlichen wie auch im sachlichen Sinne bewusst sein. Unter Berücksichtigung dieser Gedanken macht Blickle es sich zur Aufgabe, für die in seinen Augen bislang vernachlässigte Dynamik der gesellschaftlichen Veränderungen im Spätmittelalter, den Kommunalismus als greifbaren und angemessenen Wissenschaftsbegriff zu entwickeln. Es sei absolut von Nöten, Begrifflichkeiten klar zu definieren und von angrenzenden Bezeichnungen zu distanzieren. Die erste Erwähnung und zugleich die Patentierung des Begriffes 'Kommunalismus' finden zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges bei Adolf Gasser statt, der in seiner Monographie 'Gemeindefreiheit als Rettung Europas' den Kommunalismus als Vorrausetzung für die politische Freiheit deklariert. Ein neuartiges, soziales und politisches Vertrauen wird auf den Grundpfeilern Freiheit und Recht geschaffen und sorgt für eine Form des Selbstverwaltungsprinzips, in dem moralische Werte im Vordergrund stehen. Während Erscheinungen wie sozialer Hass und Missachtung in dieser Situation kaum mehr Platz finden, dient die Gemeindefreiheit laut Gasser 'fortwährender Selbsterziehung', die Gemeinde selbst wird somit zu 'einer Anstalt für Menschenbildung'. Den mit hoher Moral aufgeladenen Kommunalismusbegriff bezeichnet Blickle als spekulativ und nicht ausreichend historisch belegt. Zur Gewinnung empirisch fundierter Erkenntnisse und einer Neuformulierung und -definition des Kommunalismus als Begriff zur Zustandsbeschreibung innerhalb der Epoche 1300-1800, widmet sich Blickle ab Anfang der 1980er Jahre einer intensiven Forschungsarbeit. Das verwendete Quellenmaterial stammt dabei zunächst aus den Reichsabteien Ottobeuren und Kempten, aus Memmingen, aus der Region von Tirol über Vorderösterreich bis nach Oberschwaben und aus dem nördlichen Franken bis nach Thüringen.