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"Dritter Teil (S. 301-302)
Das Mädchen
Berlin, 19. Juli
Gestern Nachmittags, nach einer drückenden Schwüle von +26° im Schatten und +36° in der Sonne, unmittelbar nach dem Ende einer partiellen Sonnenfinsterniß (3 Uhr 59 Min.), zogen sich gegen Westen und Südwesten drohende Gewitterwolken zusammen. Bald rückten die Wolken im schnellen Fluge auf unsere Hauptstadt vor, wobei sich eine Menge Electrizität entlud, daß man nur bei 2 oder 3 Blitzen Donner vernahm.
Auf einmal brach ein die Gewitterwolken, welche in 2 Abtheilungen hinter einander hertrieben, begleitender Orkan (eine Windhose) los, welcher zunächst auf eine merkwürdige Weise den Straßenstaub aufwirbelte und über die Stadt hinausjagte. Die Richtung des Windes ging von S. nach N., und auf der Nordseite der Stadt war denn auch diese Staubwolke der Art, daß man von dem Fenster aus auch die nächsten Gegenstände nicht zu erkennen vermochte.
Alles war eine röthliche, braun-dunkle Masse, die ein beängstigendes Licht verbreitete und selbst noch in den höchsten Stockwerken und durch die Bodenlucken den Sand hineintrieb. Der sausende Orkan war dabei so heftig, daß er Menschen umwarf und die stärksten Bäume zerbrach. Dieses Unwetter hielt eine geraume Zeit an, und der starke Wind wohl eine Stunde, wobei viel Schaden angerichtet worden ist.
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Dass sich der September seinem Ende zuneigt, macht mir auf schmerzhafte Weise eine Rosskastanie klar, die mir an einem windigen Morgen auf den Hinterkopf plumpst. Fast noch größer als der Schmerz ist das Erschrecken. Da wähnt man sich auf Nonnenwerth dem Himmel schon so nah, und doch drohen die schlimmsten Gefahren von oben! Wütend versetze ich dem braunen Attentäter in seiner aufgeplatzten Stachelhülle einen Tritt. Kollernd schießt er über den Weg, weiter und weiter, bis er schließlich vor einem Paar Schuhe zum Stillstand kommt.
Der Mann, dessen Füße in den Schuhen stecken, ist genau so überrascht wie ich. »Franz!«, rufe ich. »Du bist wieder hier?« »Puzzi!« Er steht wie vom Donner gerührt. Dann setzt er sich in Bewegung, fährt seine langen Beine aus, stockt plötzlich, als besinne er sich meines Zustands, eilt weiter. Ich rühre mich nicht, keinen Zentimeter. Die getroffene Stelle an meinem Kopf schmerzt. Endlich hat er mich erreicht und schließt mich in die Arme. »Mein Freund!«, sagt er, meinen Rücken mit beiden Händen bearbeitend. »Wo warst du die ganze Zeit, Franz?« »Unterwegs.« Er lässt mich los, tritt einen Schritt zurück und mustert mich prüfend."
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