Organisieren von Freiheit - Nomadische Praktiken im Kulturfeld

von: Mario Vötsch

VS Verlag für Sozialwissenschaften (GWV), 2010

ISBN: 9783531922577 , 316 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: DRM

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Preis: 42,25 EUR

  • Volk - Staat - (Welt-)Gesellschaft - Zur Konstruktion und Rekonstruktion von Kollektivität in einer globalisierten Welt
    Interkulturelles Lernen als Gesprächsarbeit
    Zwischenwelten: Weder Krieg noch Frieden - Über den konstruktiven Umgang mit Gewaltphänomenen im Prozess der Konflikttransformation
    Gemeindebezogene Gesundheitsförderung - Eine Fallstudie zu etablierten Konzepten in der landesweiten Umsetzung
    Arbeitszeit, Altersstrukturen und Corporate Social Responsibility - Eine repräsentative Betriebsbefragung
    Fragile Sozialität - Inszenierungen, Sinnwelten, Existenzbastler
  • Doppelt benachteiligt? - Leben in einem deutsch-türkischen Stadtteil
    Vom Milieu zum Parteienstaat - Lebenswelten, Leitfiguren und Politik im historischen Wandel
    Schlüsselwerke der Identitätsforschung
    Politische Identität und Soziales Europa - Parteikonzeptionen und Bürgereinstellungen in Deutschland, Großbritannien und Polen
    Jenseits von 'Identität oder Integration' - Grenzen überspannende Migrantenorganisationen
    Politische Kommunikation im städtischen Raum am Beispiel Graffiti
 

Mehr zum Inhalt

Organisieren von Freiheit - Nomadische Praktiken im Kulturfeld


 

Was heißt Freiheit? Diese Frage entspringt nicht nur den ältesten philosop- schen Traditionen, sondern gehört auch seit je zu den Leitmotiven des geist- und sozialwissenschaftlichen Forschens. Man kann Freiheit im Wesentlichen aus zwei verschiedenen Perspektiven betrachten: einerseits als Ideal, normative V- gabe und als zu erreichendes Ziel; andererseits als konkreten Vollzug, Einsatz und Gebrauch, als tägliche Praxis. Im einen Fall fragen wir nach einem abstr- ten Konstrukt und dessen spekulativen Inhalten wie theoretischen Dimensionen; im anderen Fall geht es um die Praktiken der Freiheit und deren konkrete Bed- gungen, Einschränkungen und Effekte. Im Feld der Organisationsforschung überwiegt in vielen theoretischen - sätzen, besonders jenen, die auf klassische Traditionen der Betriebswirtschaft zurückgehen (Gutenberg 1979), der erste Zugang zum Thema. Demnach zei- nen sich Organisationseinheiten - soziale Kollektive, Unternehmen, Staaten, Institutionen - durch Strukturen aus, in denen Freiheit entlang vorgegebener Hierarchien als erwünschtes Ordnungsprinzip oder aber als ungeplantes Neb- produkt zur Entfaltung kommt. Nicht selten geraten Organisation und Freiheit gar zu Gegensätzen, wobei das eine als Einschränkung und Limitierung des - deren gilt. Insbesondere bei kritischen Ansätzen, wie etwa jenen der Frankfurter Schule (Adorno 1953), gilt die Einschränkung von Freiheit oft als Preis, den eine Organisation abverlangt. In jüngeren, neoliberalen Diskursen (Peters 1992) w- den Organisationen häufig als Zerrbild einer die Freiheit begrenzenden und hemmenden Bürokratie dargestellt. Freiheit wird gefeiert zulasten der Organi- tion und kommt zur Entfaltung im Ideal der post-bürokratischen Organisation 1 (Maravelias 2009).

Mario Vötsch ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Organisation und Lernen an der Universität Innsbruck.