Jerry Cotton 2816 - Der Freund meines Feindes

von: Jerry Cotton

Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG, 2011

ISBN: 9783838709857 , 64 Seiten

Format: ePUB

Kopierschutz: DRM

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Preis: 1,99 EUR

  • Identität im historischen Wandel aus machttheoretischer Perspektive
    Klimasiegel: Ein Beitrag des Einzelhandels zum strategisch nachhaltigen Konsum? Umweltschutz durch Kennzeichnung klimaschonender Produkte
    Schematherapie und Persönlichkeitsstörungen: Maladaptive Schemata, Emotionserleben und Emotionsregulierung
    Integrative indigene Bildungspolitik in Mexiko-Stadt. Eine empirische Untersuchung
    Die Theorie der Schutzmotivation heute: Eine Studie zur Wirksamkeit von schriftlichen und grafischen Warnhinweisen auf Zigarettenschachteln
    Denkmalpflege und Wiederaufbau im Nachkriegspolen: Die Beispiele Stettin und Lublin
  • Trends und Entwicklungen im Tourismus: Individualisierte Buchungsmöglichkeiten für Reisebüros unter Verwendung des 'Advanced Booking Models' - Ermittlung der erwarteten Produkteigenschaften von 'Abenteuerreisen' und Eruierung der Kundeneinstellung ge
    Chinesisches Unternehmertum in Malaysia: Wirtschaftliche Macht versus Politische Ohnmacht?
    Controllingsystem eines Medizinischen Versorgungszentrums
    Computersimulation und rechnergestützte Systemanalyse der leistungselektronischen Komponenten. Multimediale Gestaltung von Arbeitsmaterialien mit dem Schwerpunkt Lehrveranstaltung Leistungselektronik
    Strategische Rohstoffplanung für elektrische Antriebstechnologien im Automobilbau: Eine Entscheidungshilfe für Lithium, Neodym und Platin
    Motivation and Punishment of Referees in non-professional Football. An Analysis of existing Problems and the Development of Solution Strategies with particular Regard to the Principal-Agent Theory
 

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Jerry Cotton 2816 - Der Freund meines Feindes


 

"(S. 10-11)

Das Büro von Ethan Koplan befand sich in der Reade Street und verfügte über eine gute Aussicht auf den Independence Park. Bei unserem Eintreffen am Empfang zeigte sich schon der erste Unterschied zum Gespräch mit Boscoe. Koplan hatte seine Büroräume in einem exklusiven Hochhaus, aber es fehlte der persönliche Touch wie bei Boscoe. Eine Mitarbeiterin des Repräsentanten der anderen Firma, die zurzeit im Geschäft mit Tabletcomputern viele Schlagzeilen machte, führte uns ins Büro von Koplan. »Ah, die Agents vom FBI. Bitte treten Sie ein und setzen Sie sich«, winkte der stämmige Mann uns vom Schreibtisch aus in den Raum. Während Phil und ich an den ovalen Tisch mit sechs Stühlen traten, telefonierte Koplan mit barscher Stimme weiter.

Sein Auftreten war aggressiv und passte vorzüglich zu seiner hemdsärmeligen Art. Schließlich beendete er sein Telefonat, erhob sich und kam um den Schreibtisch herum. Zuerst hielt ich Koplan für kleiner, als ich es war, doch das erwies sich als optische Täuschung. In Wahrheit war er unglaublich muskulös gebaut und hatte einen Brustkorb, der jedem Ringer Ehre gemacht hätte. Koplan reichte uns seine behaarte Pranke und drückte hart zu, was ich für einen reichlich dämlichen Trick hielt. Auf diese Art versuchten kräftige Männer öfter ihr Gegenüber zu beeindrucken. »Setzen wir uns, Agents. Was führt Sie zu mir?«

Mein Blick blieb kurz an den umgeschlagenen Ärmeln seines gestreiften Hemdes hängen, erfasste die roten Hosenträger und die grüne Krawatte mit goldenen Dollarzeichen als Prägung. Koplan wollte mit seiner Kleidung ebenfalls ein deutliches Zeichen setzen, dass man es mit einem Erfolgsmenschen zu tun hatte. »Special Agent Cotton, und das ist mein Partner, Special Agent Decker. Wir ermitteln im Mordfall Rozier, Mister Koplan. Sie standen in geschäftlicher Beziehung zu dem Opfer. Ist das korrekt?« Ein raues Lachen ging der eigentlichen Antwort voraus. »Allerdings, Agent Cotton. Im Namen meiner Firma werde ich noch diese Woche einen Superdeal mit Ruanda abschließen, selbst wenn es gewisse Konkurrenten mit allen miesen Tricks zu verhindern suchen«, stieß er aufgebracht hervor. Phil und ich tauschten einen vielsagenden Blick aus.

Es war nicht allzu schwer, die Zielrichtung des Gesprächs vorauszusehen. »Verstehe, Mister Koplan. Sie wollen also andeuten, dass der Anschlag auf Mister Rozier seinen Ursprung bei einem Konkurrenten hat. Wen genau haben Sie denn im Visier?« Meine Frage veranlasste Ethan, sich vorzubeugen und mir mit einer verächtlichen Bewegung einen Firmenprospekt über den Tisch zuzuschieben. Ein Blick reichte aus, um es als Prospekt von Boscoes Unternehmen zu identifizieren. »Sie glauben also, dass diese Firmengruppe hinter dem Anschlag steckt. Verstehe ich Sie da richtig, Mister Koplan?«, hakte ich nach. Ethan schlug hart mit der Handfläche auf den Tisch. »Ich deute nichts an oder glaube nur, dass Simon Boscoe dahintersteckt! Zum Glauben gehe ich in die Kirche.

Der Ramschladen, für den Simon seit Jahren Türklinken putzen muss, steht vor dem Abstieg in die zweite Liga. Genau deswegen können sie es sich nicht leisten, auch nur ein Jahr lang keinen Zugriff auf die komplette Fördermenge an Colimbit-Tantalit zu haben. So einfach ist es, Agent Cotton!« Ginge es in unserem Job reinweg um Sympathie, hätte Boscoe eindeutig die besseren Karten. Doch uns interessierten ausschließlich Fakten, und die wollte ich endlich hören. Während Simon eher vorsichtig mit seinen Beschuldigungen gegen Koplan aufgetreten war, deutete der kräftige Repräsentant ungehemmt mit dem Zeigefinger auf Boscoe. »Haben Sie dafür auch Beweise oder arbeiten Sie nur daran, den Konkurrenten zu schädigen?«, provozierte ich Koplan."