Jerry Cotton 2814 - Wenn Haie lächeln

von: Jerry Cotton

Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG, 2011

ISBN: 9783838709833 , 64 Seiten

Format: ePUB

Kopierschutz: DRM

Windows PC,Mac OSX für alle DRM-fähigen eReader Apple iPad, Android Tablet PC's Apple iPod touch, iPhone und Android Smartphones

Preis: 1,99 EUR

Mehr zum Inhalt

Jerry Cotton 2814 - Wenn Haie lächeln


 

"(S. 18-19)

Ich traf nur knapp vor der verabredeten Zeit im Restaurant ein, wo ich mit Alice verabredet war. Die Vernehmung des Gangsters aus der Organisation von Robert Anderson hatte uns nicht weitergebracht. Der Gangster schwieg beharrlich, bis ein von Anderson beauftragter Rechtsanwalt die Verteidigung übernahm. Die Unternehmensberaterin trug einen Hosenanzug aus Seide, dessen Farben das Blau ihrer Augen unterstrichen.

Die Haare hatte Alice an einer Seite mit einem Kamm zurückgesteckt, wodurch der schlanke Hals betont wurde. Sie lächelte, als ich von der Bedienung an den Tisch geführt wurde. »Guten Abend, Agent Cotton«, begrüßte sie mich sehr förmlich. Ich bestellte einen Whisky und machte Alice einige Komplimente über ihr Aussehen. Anders als andere Frauen wehrte sie dieses Lob nicht ab, sondern nahm es mit einem Neigen des Kopfes an.

»Sie haben noch Zeit gefunden, sich umzuziehen. Das freut mich, denn es nimmt dem Anlass ein wenig von seiner offiziellen Note«, ging Alice auf meine Kleidung ein. Die meisten männlichen Gäste trugen eine Krawatte zu teuren Anzügen, doch ich hatte mich für ein Hemd mit schmalem Stehkragen entschieden. Während der Anzug in Mitternachtsblau gehalten war, konnte man die Farbe des Hemdes als das tiefe Blau eines Spätsommertags beschreiben. Mit dieser legeren Kleidung wollte ich den Abend tatsächlich weniger offiziell wirken lassen. »Schön, dass es Ihnen zusagt.

Trotzdem müssen wir uns natürlich über Ihre Beziehungen zu Männern wie Pierce unterhalten«, wollte ich den Anlass unseres Treffens nicht völlig außer Acht lassen. Alice schlug vor, dass wir das leidige Thema vor dem Essen abhaken sollten. »Meinetwegen gerne, Miss Furst«, sagte ich. »Wäre es zu viel verlangt, wenn Sie mich Alice nennen?« Ich sah sie erstaunt an, da mich dieses Angebot zu diesem Zeitpunkt überraschte. »Nein, überhaupt nicht. Nennen Sie mich dann bitte auch Jerry, einverstanden?«

»Mister Pierce benötigt für seine Unternehmungen regelmäßig verschiedene Beratungsleistungen wie zum Beispiel im Bereich Controlling. Dabei bin ich ihm behilflich, niemals in Verbindung mit kriminellen Aktivitäten«, erklärte Alice. Das war durchaus denkbar, besonders seitdem immer mehr Organisationen aus dem Umfeld der Mafiafamilien eine Mischung aus legalen und illegalen Geschäften anstrebten. »Außer zu Mister Pierce gab es keinen Kontakt zu anderen Gangsterbossen?«, fragte ich.

Es war eine Falle, die ich Alice stellte. Aus den früheren Ermittlungsakten wusste ich, dass sie auch mit dem Schweden mehrfach persönlichen Kontakt gehabt hatte. Zwar immer in ihrem Büro, aber immerhin hatte es Treffen gegeben. »Nur oberflächlich, Jerry. Jon Pierce hat uns Robert Anderson als neuen Kunden zugeführt. Es hat zwei Gespräche gegeben, in denen ich Anderson die mögliche Zusammenarbeit auseinandergesetzt habe. Mehr dieser sogenannten Gangsterbosse kenne ich nicht.«"