Alexa, die Amazone - Die große Chance

von: Gaby Hauptmann

Baumhaus, 2011

ISBN: 9783838707594 , 288 Seiten

Format: ePUB

Kopierschutz: DRM

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Preis: 5,99 EUR

  • Band 2 - Ach, wär ich nur zu Hause geblieben
    Band 3 - Ach, wär ich nur zu Hause geblieben
    Menschenhafen - Thriller
    Wer sich in Gefahr begibt - Ein Fall für Lizzie Martin und Benjamin Ross
    Band 4 - Ach, wär ich nur zu Hause geblieben
    Band 1 - Ach, wär ich nur zu Hause geblieben
  • Der Letzte seiner Art - Thriller

     

     

     

     

     

     

     

     

 

Mehr zum Inhalt

Alexa, die Amazone - Die große Chance


 

Alles geht schief (S. 211-212)

Die Illusion ist schnell vorbei. Als Alexa am nächsten Tag Caprice in die Halle führt, ist von der gestrigen Kameradschaft nicht mehr viel zu spüren. Vor allem die Jungs beobachten sie misstrauisch, als sie aufgesessen ist. Irene ist die Einzige, die ihr lachend zunickt und ihren Sultan neben sie setzt. »Na, dann zeig denen mal, was du kannst«, sagt sie leise, was Alexas Nervenkostüm auch nicht gerade stärkt. »Hoffentlich spielt Caprice mit«, antwortet sie und tätschelt der Stute den Hals.

»Wenn du gut genug bist, wird sie wohl oder übel müssen!« Irene blinzelt ihr zu und trabt davon. Hans-Ulrich Siebold betritt die Bahn. Alexa holt tief Luft. Jetzt wird es ernst. Lass dir nur nichts anmerken, sagt sie sich, übertrag deine Nervosität bloß nicht auf Caprice. Schön ruhig bleiben. »Na«, ruft Siebold ihr zu, als er in der Mitte bei X steht, »Alexa und Caprice, alles klar?« Bis jetzt schon noch, denkt sie, antwortet aber laut: »Ja, Herr Siebold!«

»Dann wollen wir jetzt eine Abteilung bilden, die Tete übernimmt Sultan, du setzt dich mit Caprice dahinter, dann Akazie, Sandokan, Tanja, Wilddieb, Achat und am Schluss Amor.« In der ersten halben Stunde verschont sie Siebold, Alexa merkt es genau. Keine theoretischen Fragen heute, eher leichtes Einreiten ohne besondere Anforderungen. Alexa ist froh darüber, denn sie merkt, dass Caprice nicht mehr die leicht zu lenkende Stute von gestern ist. Sie ist nicht bei der Sache, wie gestern, sondern im Gegenteil: Irgendetwas scheint Caprice nicht zu passen, das fühlt Alexa deutlich. Sie weiß nur noch nicht so genau, was es sein könnte. In der zweiten halben Stunde ruft Siebold den Bahndienst und lässt an der Bande einen leichten Cavaletti-Sprung aufbauen.

Das Kommando lautet, in der Abteilung auf dem zweiten Hufschlag ruhig im Schritt zu bleiben, während der erste Reiter, zunächst also Sultan, angaloppieren und springen soll. Caprice hat beim Aufbau des Sprunges zugeschaut und ihre Ohren spielen aufgeregt. Alexa versucht, sie so ruhig wie möglich weiterzureiten. Sie hat den Eindruck, als säße sie auf einem Pulverfass, das jeden Augenblick hochgehen wird. Jeder unüberlegte Schenkeldruck kann der Auslöser sein, das spürt sie genau. Sie ist fast versucht, die Beine ganz abzuspreizen. Ein solches Gefühl hat sie noch nie auf einem Pferd gehabt!

Da gibt Siebold der Reiterin vor ihr das Zeichen. Irene galoppiert mit Sultan gesetzt an – und genau in diesem Moment geht Caprice los wie von der Tarantel gestochen. Um Gottes willen, schießt Alexa durch den Kopf, Caprice klebt ja! Sie versucht krampfhaft, die Stute im Schritt zu halten, hat aber keine Chance. Die Stute vollführt ein solches Affentheater, dass Alexa nicht mehr weiß, was sie noch tun soll. In ihrem Drang, dem davongaloppierenden Rappen nachzukommen, weicht Caprice einfach in die Bahn aus, reagiert auf Alexas Hilfen mit Steigen, läuft rückwärts weg, bricht seitwärts aus, benimmt sich, als hätte sie völlig den Kopf verloren.