Sterne über Schottland - Roman

von: Jessica Stirling

Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG, 2011

ISBN: 9783838704449 , 544 Seiten

Format: ePUB

Kopierschutz: DRM

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Preis: 7,99 EUR

  • Handel und wirtschaftliche Entwicklung in den Least Developed Countries: Ein Paradox? Theoretische Betrachtung der handelsinduzierten Wachstumseffekte
    Nachfolge in Familienunternehmen: Die Stiftung als Rechtsform zur Unternehmensnachfolge
    Die Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre in Deutschland: Ursachen, Verlauf und Maßnahmen der Wirtschaftspolitik
    Solarkraftwerke: Projektfinanzierung in Deutschland. Entwicklung einer geeigneten Finanzierungsstruktur und Auswahl der Finanzierungsinstrumente
    Die Private-Equity-gestützte Durchführung von Management Buy Outs: Private-Equity-Partnerschaft, MBO-Ablauf, Praxisbeispiele
    Veränderte Preismodelle in der Anlageberatung einer Universalbank für vermögende Privatkunden. Das „All-in-Fee“ Konzept als Chance zur Stärkung der Wettbewerbsposition
  • Erfolgsfaktoren von Customer Relationship Management Strategien in Unternehmen
    Telepresence: A modern way for collaborative work
    Bewertung von Synergiepotentialen: Quantitative Synergieerfassung in der Unternehmensbewertung
    Führungsinformationen aus dem World Wide Web: Business Intelligence mit Web Content Mining
    Career Counseling versus Karriereberatung: Kulturbedingte Abweichungen in der englisch- und deutschsprachigen Beratungsliteratur
    Die globale Nahrungskrise: Maßnahmen zur Verringerung der Folgen - Das Projekt 'land for food' in der Region Turbod/Carmen (Philippinen)
 

Mehr zum Inhalt

Sterne über Schottland - Roman


 

Kapitel 14 (S. 193-194)

All das, was Nicola an Heatherbank so liebte, war Charlotte verhasst. Sie hasste es, den engen Dachboden mit ihrer Schwester teilen zu müssen, sie hasste die starken Gerüche von Kuhställen und Scheunen. Sie hasste krähende Hähne, brüllende Kühe und die allzu gut gelaunten Rufe der Milchmägde im Morgengrauen; sie hasste auch das Durcheinander der großen Küche mit dem irdenen Boden, die ständig voller Dampf war; sie hasste die alten, graubärtigen Hunde, die auf Türschwellen lagen, und die maunzenden Katzen auf den Fenstersimsen. Vor allem aber hasste Charlotte ihre Schwiegermutter, die in ihren Augen der personifizierte Widerspruch in sich war: eine alte Vettel, die gleichzeitig sanft und vulgär war und die alle, Roderick eingeschlossen, anbeteten.

Charlotte war noch nie einem Menschen wie Margo Peters begegnet, ebenso Nicola. Obwohl sie in einer bäuerlichen Gemeinschaft aufgewachsen waren, hatten sie doch alle Annehmlichkeiten des großen Hauses von Craigiehall genossen, und erst jetzt wurde Nicola klar, wie hart das Leben für die Pächter ihres Vaters sein musste und warum sie und Charlotte niemals Papa und Mr. Littlejohn auf ihren Inspektionsrunden hatten begleiten dürfen. Von der ersten Stunde - einer sehr frühen Stunde - ihres ersten Tages auf Heatherbank erlebte sie ein berauschendes Gefühl von Freiheit.

Sie war bereits wach, als eine kleine Buttermagd mit rundlichem Gesicht die Tür des Dachbodens mit dem Knie aufstieß und mit einem fröhlichen Morgengruß lautstark einen Wasserkrug auf den Tisch am Fenster setzte. Das Mädchen zog die zerlumpte Gardine zurück, die vergebens das Tageslicht abzuhalten versuchte, und beugte sich, die Hände in die Hüften gestemmt, über Charlotte, bevor sie sagte: »Sie müssen jetzt aufstehen und frühstücken, Miss.« »Frühstücken?«, wiederholte Charlotte benommen. »Wie spät ist es denn?« »Nach fünf, Miss«, antwortete das Mädchen.

Charlotte blickte finster über den Rand des Lakens. »Sollst du meine Magd sein?« »Nein, nein, Miss. Ich schöpfe den Rahm ab.« »Was?«, fragte Charlotte und stieß Nicola an. »Was redet sie da?« »Wir haben Sommer«, erklärte Nicola. »Das Melken wird im Sommer sehr früh am Morgen erledigt.« »Aye, Miss«, bekräftigte das Mädchen. »Und wir sind spät dran. Und Mistress Peters ist nicht glücklich. Sie sagt, Sie müssen aufstehen, wenn Sie Ihr Frühstück wollen.«

»Gott im Himmel!«, stieß Charlotte hervor. »Frühstück - um fünf Uhr morgens?« Es gab keine Muffins, keinen Toast, keine zierlichen kleinen Tassen mit gekochter Milch und erst recht keine Marmelade. In der Küche war keine Spur von Margo oder Roderick zu entdecken, nur ein alter Mann in einem schmuddeligen Kittel kniete am Feuer und briet Schinken auf einem Rost. Er hatte eine Drahtgabel in der Hand, und nachdem er eine Speckschnitte aufgespießt hatte, schob er sie auf einen Teller auf seinen Knien, stand auf, stellte ihn vor Charlotte hin und präsentierte wenige Sekunden später Nicola einen zweiten.