Der Mann, der ins KZ einbrach

von: Denis Avey, Rob Broomby

Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG, 2011

ISBN: 9783838704272 , 350 Seiten

Format: ePUB

Kopierschutz: DRM

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Preis: 9,99 EUR

  • Die Balanced Scorecard: Entwicklungstendenzen im deutschsprachigen Raum
    Interkulturelles Management: Die Bedeutung kultureller Einflüsse bei Diversifikationsstrategien im Personalmanagement
    Online-Kundenbetreuung: Wie Live Support Systeme dem Online-Vertrieb auf die Sprünge helfen
    Hierarchiefreiheit in Organisation und Kommunikation: Eine empirische Untersuchung am Beispiel der holländischen Unternehmensberatung Kessels & Smit
    Projektmanagement: Methoden und Werkzeuge für internationale Entwicklungsprojekte
    Projektcontrolling: Anwendungsmöglichkeiten und Grenzen der Balanced Scorecard
  • Employer-Branding: Bedeutung für die strategische Markenführung. Forschungsergebnisse im Kontext erfolgreicher und nicht erfolgreicher Beispiele aus der Praxis
    Markenpolitik im Einzelhandel: Interaktionseffekte zwischen Herstellermarken und Retail Brands
    Emotionalisierung und Markenwahrnehmung bei Sportevents: Am Beispiel der Rhein-Neckar Löwen in der SAP Arena
    Chinesisches Stadtmarketing im Internet: Wie Chinas Tourismuszentren online auftreten
    Bedeutung von In-Game Advertising im Media-Mix aus Sicht der Mediaagenturen
    Kundenwert-Controlling: Werttreiberbasierte Operationalisierung eines investitionstheoretischen Kundenwertes
 

Mehr zum Inhalt

Der Mann, der ins KZ einbrach


 

7. Kapitel (S 93-94)

Der MG-Schütze war schrecklich zugerichtet. Sein Arm war von den Kugeln beinahe abgetrennt worden, und er verlor viel Blut. Ich rechnete nicht damit, dass er überlebte. Ein deutscher Soldat legte ihm eine Aderpresse an und machte Drehbewegungen mit den Händen, und ich schnappte auf: »Alle fünfzehn Minuten.« Er wollte, dass ich die Presse regelmäßig öffnete, aber ich bekam nie die Gelegenheit dazu. Ich wurde auf eine Trage gehoben und weggeschafft.

Der zusammengeschossene Carrier und Les blieben hinter uns zurück. Ich habe nie erfahren, was mit seinem Leichnam geschehen ist. Seine Überreste waren noch dort, zusammengesunken auf seinem Sitz, als sie mich fortbrachten. Les’ Name steht nun auf dem Denkmal von El Alamein. Ich hoffe, jemand hat ihn anständig begraben. Eine vergessene Schlacht? Es war ein blutiges Desaster. Von unseren Carriern gingen allein bei jenem Angriff vier verloren. Ich hatte oberflächliche Wunden an Bein und Kopf und eine ernstere Verwundung am Oberarm. Es sollte noch einige Zeit vergehen, ehe ich erfuhr, dass Eddie Richardson, Regimental Eddie, das Gefecht überlebt hatte. Sein Carrier hatte in voller Fahrt über den Rand des Steilhangs gesetzt und war glücklich auf einem Riesenhaufen Benzinkanister gelandet.

Er überlebte sowohl den Hinterhalt als auch den Flug und kam wie ich in Gefangenschaft. Ich glaube, ich habe ihn Monate später in einem Durchgangslager aus der Ferne gesehen, aber ich kam nicht zu ihm durch. Bill Chipperfield, mit dem ich auf der Otranto in einer Kabine gelegen hatte und der mit mir nach Südafrika gekommen war, lebte ebenfalls nicht mehr. Er war tot wie zwanzig andere Kameraden aus 2RB, die in den ersten beiden Tagen des Kampfes um Sidi Rezegh fielen. Viele von anderen Einheiten wurden getötet. Ich habe ihre Leichen überall auf dem Schlachtfeld liegen sehen. Second Lieutenant Jimmy McGrigor fiel, als eine Granate in den Gefechtsstand der Hugo-Kolonne einschlug. Er war in Ordnung gewesen, dieser Jimmy.

Er hatte mit uns gesprochen wie mit Menschen, nicht wie mit Tagedieben. Die Belagerung von Tobruk wurde aufgehoben, aber Rommel ließ sich davon nicht aufhalten. Er griff wieder an und stieß tief nach Ägypten hinein vor, bis er im darauf folgenden Sommer bei El Alamein gestoppt wurde, einen oder zwei Tagesmärsche vor Alexandria. Dort drehte die britische 8. Armee den Spieß ein letztes Mal um, vertrieb Rommel endgültig aus Ägypten, drängte durch Libyen vor und marschierte in Tunesien ein. Charles Calistan spielte bei El Alamein eine heroische Rolle und zerstörte beinahe eigenhändig zahlreiche deutsche Panzer, aber da war ich schon längst in einer völlig anderen Welt.