Spielt Urteilsheuristik bei der Personalauswahl eine Rolle?

von: Igor Weber

GRIN Verlag , 2017

ISBN: 9783668479302 , 73 Seiten

Format: PDF, ePUB

Kopierschutz: DRM

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Preis: 29,99 EUR

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Spielt Urteilsheuristik bei der Personalauswahl eine Rolle?


 

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Psychologie - Arbeit, Betrieb, Organisation und Wirtschaft, Note: 1,7, Business and Information Technology School - Die Unternehmer Hochschule Iserlohn, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Bachelorarbeit befasst sich mit der Fragestellung, ob Urteilsheuristiken bei der Auswahl von Personal verwendet werden. Untersucht wurden die Repräsentativitätsheuristik, Rekognitionsheuristik, Verfügbarkeitsheuristik, Affektheuristik und Ankerheuristik. Für die Untersuchung wurde ein Fragebogen mit 15 geschlossenen Items entwickelt, welche aus situativen Fragen aus dem Kontext der Personalauswahl bestehen. Für jede gemessene Urteilsheuristik wurden jeweils drei Items verwendet. Die Stichprobe (N=53; 60,4% männlich, 39,6% weiblich; Durchschnittsalter: 35,91 Jahre) besteht aus Personen, welche beruflich in der Personalauswahl tätig sind. Für die Auswertung wurden die Ergebnisse entsprechend einer Binomialverteilung in 'heuristisch' und 'nicht-heuristisch gelöst' umkodiert. Für die Prüfung der fünf Hypothesen (für jede gemessene Urteilsheuristik jeweils eine) wurden Bernoulli-Versuche verwendet, mit denen Ablehnungs- bzw. Annahmebereiche für die Nullhypothesen abgeleitet wurden. Dadurch konnte festgestellt werden, dass die Beantwortung der Fragen des Fragebogens eine Tendenz zur heuristischen Lösungsalternative aufweist und nicht zufällig gewählt wurden. Wie urteilen Menschen? Wie präzise und resistent sind diese Urteile? Lassen sich dabei systematische Fehler aufweisen? Seit der Geburtsstunde der Psychologie als Wissenschaft beschäftigen sich Forscher aus aller Welt mit diesen Fragen. Dabei geht es nicht allgemein darum, ob ein anderes Individuum gemocht oder nicht gemocht wird. Es geht vielmehr darum zu ergründen, mit welchen Methoden Urteile über Menschen und Situationen gefällt werden und welche kognitiven Prozesse sie dabei durchlaufen. Einen umfassenden Einblick in die menschliche Denkweise liefert das Werk 'Schnelles Denken, langsames Denken' (Thinking, Fast and Slow) von Daniel Kahneman aus dem Jahr 2012. Dabei tätigt Kahneman folgende Aussage: Menschen urteilen meist mit Hilfe von Urteilsheuristiken. Diese zeitsparenden und simplen 'mentalen Abkürzungen' erlauben es Menschen besonders unter Unsicherheit präzise Urteile und Problemlösungen zu finden. Den Vorteilen von der Anwendung von Urteilsheuristiken stehen allerdings mindestens genau so viele Nachteile entgegen. Fehlurteile und Verzerrungen der Denkweise sind dabei das größte Risiko. In den meisten Fällen sind solche Fehlurteile jedoch mit keinen weitreichenden Konsequenzen verbunden, sodass die Anfälligkeit der Fehlurteile bzw. die heuristische Denkweise überwiegend unbemerkt bleibt.