Im Reiche des roten Adlers - Sonderband

von: Anton Haider

Karl-May-Verlag, 2006

ISBN: 9783780218094 , 492 Seiten

Format: PDF, OL

Kopierschutz: DRM

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Preis: 9,99 EUR

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Im Reiche des roten Adlers - Sonderband


 

7. „Deutschlands größter und gelesenster Dichter“ Leopold Gheri über Karl May (S. 349-350)

Karl May und Professor Sascha Schneider


Wer kennt nicht diese zwei leuchtenden Sterne am Himmel der Kunst, der eine, Karl May, der so viel Gefeierte, ja fast Vergötterte, der Liebling der deutschen Leserwelt, den wohl jeder kennt, auch wer nicht im persönlichen Verkehr mit ihm steht. Die „Buersche Zeitung“ bringt in ihrer Nummer vom 7. Juli d. J. [1906] einen Artikel über May, den wir zu Nutz und Frommen seiner Neider und Feinde hier wiedergeben wollen: „Karl May.

Sein Name besagt alles, denn jeder Gebildete weiß, wer er ist, ohne in persönlichem Verkehr mit ihm zu stehen. Wir kennen ihn und schätzen seine Feinde; denn jeder Vorwurf von ihnen rückt ihn und seine Werke denen näher, die Karl May zu lesen und zu begreifen verstehen. Gift und Galle schleuderte niedriger Konkurrenzneid seiner minder glücklichen Kollegen und gewisser Verleger nach ihm, und geben wir beifolgend eine Abwehr Mays unseren Lesern wieder, einen Brief, den er an seinen Verleger Fehsenfeld schrieb: ,Vor den Romanen, welche die Kolportagefirma H. G. Münchmeyer (Inhaber Adalbert Fischer) in Niedersedlitz bei Dresden jetzt mit ungeheurer Reklame unter meinen Namen verbreitet, muss ich ernstlich warnen!

Sie erscheinen erstens gegen meinen Willen und zweitens ganz anders, als ich sie vor nun über zwanzig Jahren geschrieben habe. Sie sind Fälschungen meiner Originale! Sie wurden von der gesamten Presse Deutschlands als abgrundtief unsittlich gebrandmarkt. Ich prozessiere nun schon vier Jahre lang gegen den früheren und jetzigen Besitzer der Firma, um das Verschwinden dieser Machwerke zu erzwingen, aber besonders der Letztere wendet alle möglichen Mittel an, sich die Einnahmequelle, welche so eine moralische Eiterbeule bildet, zu erhalten. Ich gewann den Prozess May-Münchmeyer schon in erster Instanz; soeben habe ich ihn nun auch in zweiter Instanz, beim Oberlandesgericht, gewonnen; ich werde auch nicht eher ruhen und rasten, als bis diese vergiftende Beule verschwunden ist. Inzwischen ist es meine heilige Pflicht, alle Leser vor ihr, also vor diesen Münchmeyerschen so genannten ‚Karl-May-Romanen‘ zu warnen! Sie bilden eine Gefahr für jeden, der sie liest.

Sie sind Gift, und vor Gift soll sich ein jeder hüten!‘“ Soweit die „Buersche Zeitung“. Und wer sind denn eigentlich seine Neider und Widersacher? Ich lasse den bekannten Publizisten und May-Biografen Max Dittrich selbst sprechen; dieser sagt in seinem Buch über Karl May unter anderem Folgendes: „Bücher, welche für Erwachsene geschrieben sind, und doch in geradezu stürmischer Weise auch von der Jugend begehrt und gelesen werden – das lässt tief blicken!