Der homo oeconomicus und seine Vorurteile - Eine Analyse des zivilrechtlichen Benachteiligungsverbots

von: Anja Watzenberg

Walter de Gruyter GmbH & Co.KG, 2014

ISBN: 9783110374643 , 392 Seiten

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Der homo oeconomicus und seine Vorurteile - Eine Analyse des zivilrechtlichen Benachteiligungsverbots


 

Einleitung: Das agg als Prüfstein der Interdisziplinarität

15

1. Teil: Die Methode

27

A Neoklassik und Institutionenökonomik

29

1 Die Neoklassik

31

1.1 Die Ressourcenknappheit und der Markt

32

1.2 Das Spektrum der Rationalität

33

1.2.1 Das definitorische Konzept

34

1.2.2 Die Theorie des Subjektiven Erwartungsnutzens

35

1.2.3 Die Version des Eigeninteresses

38

1.2.4 Konzept der Wohlstandsmaximierung

39

1.2.5 Stellungnahme: Die Möglichkeit der Falsifikation

40

1.3 Nutzenmaximierung und die Stabilität der Präferenzordnung

42

1.4 Unterscheidung von Restriktionen und Präferenzen

45

1.5 Der Begriff der Effizienz als elementarer Bestandteil der Wohlfahrtsökonomik

46

2 Institutionenökonomische Analyse

48

2.1 Institutionen

48

2.2 Eingeschränkte Rationalität und Transaktionskosten

52

2.2.1 Eingeschränkte Rationalität

52

2.2.2 Positive Transaktionskosten und effiziente Rechtsregeln

55

3 Das Coase-Theorem

62

4 Die ökonomische Analyse des Vertragsrechts

66

4.1 Vertrag und Vertragsfreiheit

66

4.2 Externe und pekuniäre Effekte

69

4.3 Vertragsrisiko und Opportunismus

70

4.4 Funktion des Vertragsrechts in der ökonomischen Analyse des Rechts

71

4.4.1 Grundsätzliche Funktion des Rechts

71

4.4.2 Funktion des Vertragsrechts

72

4.5 Formale Vertragstheorien

73

4.5.1 Die Prinzipal-Agent-Theorie

74

4.5.2 Die Theorie der sich selbst durchsetzenden Vereinbarungen

76

4.5.3 Die Theorie unvollständiger Verträge

77

5 Methodischer Status des homo oeconomicus und Ausblick

78

B Verhaltensökonomie und kognitive Psychologie

79

1 Heuristics and Biases

81

1.1 Verfügbarkeit

82

1.2 Repräsentativität

83

1.3 Affekt-Heuristik

85

1.4 Anchoring and Adjustment

87

1.5 Hindsight Bias

89

1.6 Status Quo Bias und Self-Serving Bias

89

1.7 Der Besitz-Effekt und das Coase-Theorem

90

1.8 Kritische Würdigung

92

2 Zwei-Prozesse Theorie

96

2.1 Die Ausdifferenzierung der Entscheidungssysteme

96

2.2 Facetten von Rationalität

100

3 Die unbewussten Vorurteile (Implicit Bias)

104

3.1 Die Erfassung der unbewussten Vorurteile und ihre Relevanz

104

3.1.1 Stereotype und Vorurteile

104

3.1.2 Stereotype und Vorurteile in Deutschland

108

3.1.2.1 Geschlecht

108

3.1.2.2 »Rasse« und ethnische Herkunft

109

3.1.2.3 Religion

110

3.1.2.4 Behinderung

111

3.1.2.5 Alter

112

3.1.2.6 Sexuelle Identität

113

3.1.3 Der Implizite Assoziationstest

113

3.2 Stereotype, Vorurteile und Verhaltensökonomie

118

4 Exkurs: Gesellschaftliche Strukturen und ihre Rechtfertigung

120

C Zusammenfassung

127

2. Teil: Der Untersuchungsgegenstand

135

A Ziel und Zweck der zivilrechtlichen Regelungen des agg

137

B Europarechtliche Vorgaben und richtlinienkonforme Auslegung

138

1 Europarechtliche Vorgaben

138

1.1 Die Antirassismusrichtlinie

138

1.2 Die Gender-Richtlinie

141

1.3 Neuere Entwicklung

142

2 Der Grundsatz der richtlinienkonformen Auslegung

143

2.1 Grundsatz

143

2.2 Überschießende Umsetzung

144

C Geschützte Merkmale

146

1 »Rasse«

148

2 Ethnische Herkunft

150

3 Geschlecht

153

4 Sexuelle Identität

154

5 Religion und Weltanschauung

156

6 Behinderung

159

7 Alter

161

D Sachlicher Anwendungsbereich

163

1 Formen der Benachteiligungen

163

1.1 Die unmittelbare Diskriminierung

164

1.2 Die mittelbare Diskriminierung

168

1.3 Die Belästigung und die sexuelle Belästigung

170

1.4 Die Anweisung zur Diskriminierung

173

2 Erfasste Schuldverhältnisse

173

2.1 Massengeschäft und »Beinahe-Massengeschäft«

174

2.2 Privatrechtliche Versicherungen

176

2.3 Schutzbereichserweiterung Merkmale »Rasse« und ethnische Herkunft

180

3 Die Regelungen des § 19 Abs. 3 bis 5

182

3.1 Schaffung und Erhaltung sozial stabiler Bewohnerstrukturen

183

3.2 Familien- und erbrechtliche Schuldverhältnisse

184

3.3 Besondere Nähe- oder Vertrauensverhältnisse

184

E Rechtfertigungen

187

1 Der sachliche Grund

187

2 Rechtfertigung bei Versicherungsdiskriminierung

191

3 Positive Maßnahmen

195

F Die Ansprüche

196

1 Der Beseitigungsanspruch

196

2 Der Unterlassungsanspruch

201

3 Anspruch auf Ersatz des materiellen Schadens

202

3.1 Anspruch auf Ersatz des materiellen Schadens

202

3.2 Anspruch auf Ersatz des immateriellen Schadens

205

4 Die Frist

206

G Die Beweislast

208

H Die Antidiskriminierungsverbände

215

I Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes

218

J Die Unabdingbarkeit der Regelungen

222

K Das Verhältnis von agg zu sonstigen Regelungen

223

L Zusammenfassung

224

3. Teil: Die Anwendung

233

A Diskrminierungen und ihre theoretische Einordnung

235

1 Diskriminierende Entscheidungen in der ökonomischen Analyse

235

1.1 Stereotype und Vorurteile als kostengünstige Informationen

235

1.2 Interdependente Nutzenordnungen von Männern und Frauen

236

1.3 Frauen und Humankapital

238

1.4 Diskriminierungen und ökonomische Prämissen

239

2 Die diskriminierende Entscheidung jenseits des homo oeconomicus

245

2.1 Heuristiken und Entscheidungssysteme

245

2.2 Das Unbewusste und die diskriminierende Entscheidung

247

B Exkurs: Gesetz versus sozialer Druck

249

C Die Analyse

253

1 Erfasste Formen von Benachteiligungen

253

1.1 Die unmittelbare Diskriminierung

253

1.1.1 Aus neoklassischer Sicht

253

1.1.2 Aus institutionenökonomischer Sicht

254

1.1.3 Psychologische Aspekte

255

1.2 Die mittelbare Diskriminierung

257

1.2.1 Aus neoklassischer Sicht

257

1.2.2 Aus institutionenökonomischer Sicht

258

1.2.3 Psychologische Aspekte

258

1.3 Die Belästigung und die sexuelle Belästigung

259

1.3.1 Aus neoklassischer Sicht

259

1.3.2 Aus institutionenökonomischer Sicht

260

1.3.3 Psychologische Aspekte

260

1.4 Die Anweisung zur Diskriminierung

262

2 Erfasste Schuldverhältnisse und Bereichsausnahmen

262

2.1 Aus neoklassischer Sicht

263

2.2 Aus institutionenökonomischer Sicht

264

2.3 Psychologische Aspekte

264

3 Die Ansprüche

265

3.1 Beseitigungs- und Unterlassungsanspruch, § 21 Abs. 1 S. 1

267

3.1.1. Aus neoklassischer Sicht

267

3.1.1.1 Auswirkungen bei (Quasi-)Massenverträgen

267

3.1.1.2 Auswirkungen bei einem einzelnen Vertragsschluss

271

a) Insbesondere beim öffentlichen Angebot

271

b) Versicherungsverträge

273

3.1.2 Aus institutionenökonomischer Sicht

275

3.1.2.1. Auswirkungen bei (Quasi-)Massenverträgen

276

3.1.2.2 Auswirkungen bei einem einzelnen Vertragsschluss

277

3.1.3 Psychologische Aspekte

278

3.2 Zwischenfazit: Der Kontrahierungszwang zwischen ökonomischem Kalkül und dem Abbau von Vorurteilen

279

3.3 Anspruch auf Ersatz des materiellen Schadens

280

3.3.1 Aus neoklassischer Sicht

280

3.3.2 Aus institutionenökonomischer Sicht

283

3.3.3 Psychologische Aspekte

284

3.3.4 Zwischenfazit: (Un)bewusstes Handeln und rechtliche Verantwortung

285

3.4 Anspruch auf Ersatz des immateriellen Schadens

286

3.4.1 Aus neoklassischer Sicht

286

3.4.2 Aus institutionenökonomischer Sicht

287

3.4.3 Psychologische Aspekte

287

3.5 Rolle der Rechtfertigungsgründe

288

3.5.1 Der sachliche Grund

288

3.5.1.1 Aus neoklassischer Sicht

288

3.5.1.2 Aus institutionenökonomischer Sicht

290

3.5.1.3 Psychologische Aspekte

291

3.5.2 Rechtfertigung bei Versicherungsdiskriminierung

292

3.5.2.1 Aus neoklassischer Sicht

292

3.5.2.2 Aus institutionenökonomischer Sicht

293

3.5.2.3 Psychologische Aspekte

294

3.5.3 Positive Maßnahmen

294

3.5.3.1 Aus neoklassischer Sicht

294

3.5.3.2 Aus institutionenökonomischer Sicht

295

3.5.3.3 Psychologische Aspekte

295

3.5.4 Zwischenfazit: Rechtfertigungsgründe als pragmatischer Interessenausgleich

296

3.6 Beweislasterleichterung

297

3.6.1 Aus neoklassischer Sicht

297

3.6.2 Aus institutionenökonomischer Sicht

298

3.6.3 Psychologische Aspekte

299

3.6.4 Zwischenfazit: Indifferenz der ökonomischen Analysen und die Fortentwicklung von Beweismitteln

300

4 Die Antidiskriminierungsverbände und die Antidiskriminierungsstellen

301

4.1 Die Antidiskriminierungsverbände

301

4.1.1 Aus neoklassischer Sicht

301

4.1.2 Aus institutionenökonomischer Sicht

302

4.1.3 Psychologische Aspekte

302

4.2 Die Antidiskriminierungsstellen

303

5 Die Unabdingbarkeit der Regelungen

303

5.1 Aus neoklassischer Sicht

304

5.2 Aus institutionenökonomischer Sicht

305

5.3 Psychologische Aspekte

305

6 Auswirkungen des Gesetzes als Ganzes

306

6.1 Soziale Normen, Präferenzänderungen und Pareto-Selfimprovement

306

6.2 Debiasing durch Recht

309

7 Zusammenfassung

313

4. Teil: Normative Fragen und Antworten

321

A Folgen aus einer ökonomischen Analyse Handlungsimperative für das Recht?

323

1 Exkurs: Warum stellt sich die Frage der Normativität nicht bei der Interdisziplinarität von Recht und Psychologie?

323

2 Die utilitaristischen Grundlagen ökonomischer Analysen

324

2.1 Bentham und J. S. Mill

324

2.1.1 Grundbegriffe

324

2.1.2 Kritik

326

2.2 Rawls

330

2.2.1 Eine Theorie der Gerechtigkeit

330

2.2.2 Kritik

333

3 Reichtum statt Glück? Normativität und Pragmatismus bei Posner

335

3.1 Reichtumsmaximierung als ethisches Prinzip: Grundzüge und Kritik

337

3.2 Reichtumsmaximierung und Kaldor-Hicks-Kriterium: Grundzüge und Kritik

340

3.3 Reichtumsmaximierung und Pragmatismus: Grundzüge und Kritik

342

4 Methodische Konsequenzen für die Rechtswissenschaft

344

4.1 Die ökonomische Analyse des zivilrechtlichen Benachteiligungsverbotes

344

4.1.1 Recht und Ökonomie

344

4.1.2 Das zivilrechtliche Benachteiligungsverbot als Prüfstein der Interdisziplinarität

346

4.2 Recht und Psychologie

348

B Das zivilrechtliche Benachteiligungsverbor – ein Angriff auf die Freiheit oder deren Ermöglichung?

349

1 Formen von Freiheit

350

1.1 Grundsätzliches

350

1.2 Negative und positive Freiheit

351

1.2.1 Negative Freiheit und die Abwesenheit von Zwang

351

1.2.2 Positive Freiheit und selbstbestimmtes Handeln

354

1.2.3 Freiheitsparadoxe

355

2 Das zivilrechtliche Benachteiligungsverbot zwischen Freiheitsschaffung und Freiheitsbewahrung

357

2.1. Ausgangspunkt

358

2.2. Das zivilrechtliche Benachteiligungsverbot und die negative Freiheit

359

2.3. Das zivilrechtliche Benachteiligungsverbot und die positive Freiheit

366

3. Ist Debiasing liberaler Paternalismus oder staatliche Gedankenkontrolle?

367

C Fazit

374

Literaturverzeichnis

377

Sachverzeichnis

391